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Projektwoche in Hohegeiß

Kita-Kinder gehen mit Kamera auf Entdeckungstour

Arne Bunk und Tanja Bächlein (2. und 3. v.l.) vom Verein „bild + begegnung“ haben für jedes Kind eine Kamera mitgebracht. Gemeinsam erkunden sie den Kurpark, den Märchenwald und Bergwiesen. Foto: Bode

Arne Bunk und Tanja Bächlein (2. und 3. v.l.) vom Verein „bild + begegnung“ haben für jedes Kind eine Kamera mitgebracht. Gemeinsam erkunden sie den Kurpark, den Märchenwald und Bergwiesen. Foto: Bode

Künstler vom Verein „bild + begegnung“ zeigten bei einem Foto-Projekt Kita-Kindern aus Hohegeiß, wie schön das Fotografieren ist. Dazu waren sie in der Ortsumgebung unterwegs. Die besten Bilder erscheinen dann auch in einem Fotobuch und einen Film.

Von Justus Bode Montag, 29.05.2023, 11:00 Uhr

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Hohegeiß. Zusammen mit der Künstlerin Tanja Bächlein und dem Künstler Arne Bunk vom Verein „bild + begegnung“ haben 14 Mädchen und Jungen des Hohegeißer Kindergartens Mullewapp bei einem Fotoprojekt den Umgang mit verschiedenen Kameras ausprobiert. Während der fünftägigen Aktion lernten die Kinder aber nicht nur, wie eine Kamera bedient wird, sondern auch Licht, Perspektive sowie kleine Handspiegel für ihre Bildgestaltung zu nutzen.

Der Workshop in Hohegeiß hatte das Thema „Aussicht auf Landschaft“. Die Kinder sollten ihre Umwelt erkunden und die Natur und Landschaft rund um Hohegeiß in ihren Fotografien einfangen. „Die Kinder haben in kurzer Zeit einen Blick dafür entwickelt“, sagt Kita-Leiterin Sylvia Finger. So sei am Montag noch fast alles geknipst worden. „Ab Dienstag haben sie bereits genau überlegt, was sie fotografieren möchten, und wie das am besten geht.“

Mit Bildern lernen

In der Umgebung gab es viel zu entdecken. So zum Beispiel Eierschalen, Baumpilze und Wurzeln. Aber auch Tiere wie Schnecken, Käfer und den (steinernen) Ziegenbock, das Wahrzeichen des Ortes, lichteten die Kinder ab.

Bäume, Grashalme, Blätter: Alles wird genau betrachtet. Vielleicht ist es ja ein Motiv?

Bäume, Grashalme, Blätter: Alles wird genau betrachtet. Vielleicht ist es ja ein Motiv?

Morgens setzten sich alle zusammen, um gemeinsam über die Aufnahmen, die sie am Vortag gemacht hatten, zu sprechen. Was ist auf den Bildern zu sehen? Was haben die anderen am Vortag fotografiert? Welche Bilder sind am schönsten geworden? Das fördere die Sprachentwicklung, sagt Tanja Bächlein: „Sie lernen, über die Bilder miteinander zu kommunizieren.“ Zusätzlich übe das Fotografieren auch die Motorik. Außerdem werde der Zusammenhalt gestärkt, da alle Kinder gemeinsam für einen Bildband fotografieren, ergänzt Finger. Darin erscheinen die besten Fotos, die in den Morgenrunden von den Kindern selbst ausgewählt werden. Zusätzlich gibt es auch noch einen Fotofilm. Diesen vertonten die Künstler mit aufgenommenen Geräuschen und Kommentaren der Kinder. Dafür hatten die Künstler neben Kompakt- und Spiegelreflexkameras auch eine kleine Videokamera mitgebracht, die jeden Tag von mehreren Kindern getragen wurde.

Viel zu entdecken

Am Freitag ging es nach der Besprechung zu Fuß zum Brockenblick, einer Bergwiese in unmittelbarer Nähe von Hohegeiß. Von dort konnten die Kinder den Brocken und den Wurmberg fotografieren. Unterwegs kamen sie aber erst noch an einer Weide mit Kühen und einer Koppel mit Pferden vorbei, sie fanden auf dem Rücken liegende Käfer auf dem Weg und Sternmiere am Wegesrand. Natürlich musste alles erst beobachtet und fotografiert werden, bevor es weitergehen konnte.

Fotos vom Brocken

Sobald jemand etwas Interessantes entdeckte, bildete sich drum herum eine Traube und die Kameras klickten. So auch auf der Wiese am Brockenblick: Dort hatte eine Spinne ein kleines Netz zwischen höheren Grashalmen gesponnen. Tautröpfchen, die im Schein der Sonne glitzerten, hingen darin. Es war ein beliebtes, aber nicht das einzige Motiv. Die Jung-Fotografen schwärmten aus, um die Fläche zu erkunden. Sie fotografierten Bäume, Blumen und Insekten. Unterdessen stellte Arne Bunk eine Kamera mit einem Teleobjektiv und einem Stativ auf. Damit machten die Kinder Landschaftsfotos vom Brocken und vom Wurmberg.

Mit einer Kamera, Teleobjektiv und Stativ wird der Brocken fotografiert.

Mit einer Kamera, Teleobjektiv und Stativ wird der Brocken fotografiert.

Fotos werden präsentiert

Gegen Mittag ging es zurück zum Kindergarten. Das kleine Spinnennetz war dann bereits verschwunden, zertreten auf der Suche nach dem nächsten Motiv. Doch vielleicht schafft es die Fotografie des Netzes in den Bildband oder den Film. Dieser wird beim Kita-Sommerfest am 1. Juni den Eltern präsentiert. Außerdem können Interessierte ihn später auch auf der Internetseite des Vereins anschauen (www.bild-und-begegnung.de). Einige Fotos werden auch im Aushängekasten des Ortes ausgestellt. Die Teilnahme an dem Workshop war für den Kindergarten Mullewapp kostenlos. Das Land Niedersachsen stellte dem Hamburger Verein „bild + begegnung“, der in Niedersachen mit dem Verein „SLAP“ (social land art project) kooperiert, die Mittel dafür zur Verfügung.

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