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Keine Hochgeschwindigkeit mehr beim Liebenburger Breitbandausbau

Viele Verteilerkästen sind schon mit der Werbung fürs Glasfasernetz versehen – die Baustelle im Hintergrund kündet davon, dass der Ausbau noch andauert.  Foto: Gereke

Viele Verteilerkästen sind schon mit der Werbung fürs Glasfasernetz versehen – die Baustelle im Hintergrund kündet davon, dass der Ausbau noch andauert. Foto: Gereke

Kein Highspeed: Der Breitbandausbau in der Gemeinde geht offenbar nicht in dem Tempo voran, wie es einst geplant war. Ursprünglich sollte er Ende dieses Jahres abgeschlossen sein, Bürgermeister Alf Hesse geht davon aus, dass es länger dauern wird.

Von Andreas Gereke Montag, 30.01.2023, 11:00 Uhr

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Liebenburg. Über das Tempo beim Breitbandausbau in der Gemeinde berichtete Bürgermeister Alf Hesse in der Sitzung des Bau-, Umwelt- und Naturschutzausschusses. Der Ausbau hatte im September 2021 mit dem ersten Spatenstich begonnen. Tatsächlich stehen jetzt in Liebenburg und Döhren immer noch Restarbeiten an, in Othfresen steht die Verkabelung erst am Anfang. „Die Gemeinde hat damals den Zuschlag bekommen, weil hier in einem Pilotprojekt das sogenannte Trenching-Verfahren angewendet werden sollte“, berichtete Hesse. Heißt: Dabei zieht eine Maschine in den Asphalt nur einen schmalen Schlitz, in den dann das Glasfaserkabel kommt, was auch ein schnelles Fortkommen beim Ausbau garantieren soll.

Marode Asphaltdecken verhindern Einsatz

„Aber dieses Verfahren ließ sich, so zeigten es die ersten Versuche, in unserer Gemeinde nicht umsetzen“, berichtet der Bürgermeister. „Beim Trenching wird der Untergrund massiven Erschütterungen ausgesetzt, was dazu führte, dass die maroden Asphaltdecken in der Gemeinde zerplatzten wie Eisdecken. Unser Untergrund war beim Bau der Straßen und Gehwege offenbar nicht genügend verdichtet worden“, mutmaßt der Verwaltungschef. Folge: „In der Gemeinde Liebenburg kommt jetzt nicht mehr das Trenching zum Einsatz, sondern das herkömmliche Verfahren.“ Bei dem werden zahlreiche Kopflöcher ausgehoben, um dann das Glasfaserkabel von einem zu anderen durchzuschießen. Und der Ausbau nach diesem Prinzip ist aufwendiger und dauert einfach länger. Und er dürfte die Telekom auch mehr kosten.

Den jetzigen Ausbau betreibt die Telekom in der Gemeinde ausschließlich auf eigene Rechnung – in den Genuss des Breitbandnetzes sollen neben Liebenburg, Döhren und Othfresen mit Posthof und Heimerode auch Heißum und Dörnten kommen. Noch offen ist, wann denn das Glasfaserzeitalter in Neuenkirchen, Upen, Klein Mahner und Ostharingen anbrechen kann. „Die Zahl potenzieller Kunden ist dort so gering, sodass ein Eigenausbau sich für die Telekom wirtschaftlich nicht lohnen würde.“ Glasfasernetz in diese Ecken könnte aber ein Fördermittelverfahren bringen, in dessen Verlauf sich die Telekom bewerben könnte. Das würde dann unter Beteiligung des Landkreises erfolgen, so Hesse.

Planschbecken-Problem im Freibad

Die Ausschusssitzung nutzte Liebenburgs Bauamtsleiter Alexander Barke auch, um den Blick Richtung Freibad zu lenken. Der Auftrag für einen neuen Aufsichtsturm als Ersatz für die marode Hütte zwischen Springer- und Schwimmerbecken sei vergeben. „Wir hoffen, dass er auch vor Saisonbeginn errichtet wird. Der Aufbau wird jedenfalls nicht länger als einen Tag dauern“, so Barke.

Etwas anders gestaltet sich die Lage bei der Sanierung der Planschbecken. „Wir haben mehrere Firmen in der Region angeschrieben, aber keine sah sich in der Lage, die Arbeiten bis zum Saisonstart im Mai zu leisten“, erklärte er. Er kündigte an, jetzt Firmen auch von weiter weg zu kontaktieren.

"Schwalbennest" endlich in Betrieb

Aber er hatte auch was Erfreuliches im Gepäck: Nach einer langen Hängepartie auf dem Weg zur Betriebsgenehmigung hat die Dörntener Kindertagesstätte „Schwalbennest“ nun die Arbeit aufgenommen. Derzeit besuchen zwölf Kinder die Kindergartengruppe. In den kommenden Monaten wird die Zahl auf 22 anwachsen.

Das Stichwort Kindertagesstätte war auch Anlass zu einer Nachfrage von CDU-Ausschussmitglied Thomas Guder: Wie geht es jetzt mit dem geplanten Neubau der Kita in Othfresen weiter? Barke informierte, dass die Gemeinde in Absprache mit dem Rechnungsprüfungsamt des Landkreises Planungsbüros angeschrieben habe, die einen Entwurf für einen Neubau erstellen sollen. Es sind Vorplanungen, die der Gemeinde auch schon Geld kosten werden. Aus diesen Vorschlägen soll die Politik einen auswählen. Die Eckdaten des „Siegerentwurfs“ sind dann Grundlage für eine Ausschreibung.

 

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