Zähl Pixel
Festspielsommer

„Jedermann“ in Wernigerode: Zweite Saison für Mysterienspiel

Buhlschaft, Tod und die Frage nach dem Leben: Der „Jedermann“ geht in die zweite Runde.  Foto: Veranstalter

Buhlschaft, Tod und die Frage nach dem Leben: Der „Jedermann“ geht in die zweite Runde. Foto: Veranstalter

Der Wernigeröder „Jedermann“ geht in die zweite Runde. Das Mysterienspiel von Hugo von Hofmannsthal, aufgeführt vom Nordharzer Städtebundtheater und vom Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode, ist ab dem 14. Juli wieder zu sehen.

Freitag, 30.06.2023, 11:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Wernigerode. Es ist noch keine Jahrhundert-Tradition wie in Salzburg, aber es ist ein Anfang: Der Wernigeröder Festspielsommer startet mit dem „Jedermann“ in die neue Saison. Hugo von Hofmansthals Mysterienspiel „Jedermann“, das bereits im Vorjahr bei den Festspielen Erfolge feierte, wird ab Freitag, 14. Juli, 19.30 Uhr im Konzerthaus Liebfrauen Wernigerode wieder aufgeführt.

„Jedermann“ ist eine Gemeinschaftsproduktion des Nordharzer Städtebundtheaters und des Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode. „Kaum ein Ort könnte für den Reigen um den reichen, skrupellosen Jedermann, der vom Tod geholt werden soll, um Rechenschaft über Leben, Werke und Sein zu geben, besser geeignet sein als die musikalische Heimat des Kammerorchesters, das Konzerthaus in Wernigerode“, heißt es in der Ankündigung zum Stück. „Das pralle, mittelalterliche Mysterienspiel, das um die Frage über die wahren Werte des Lebens und um unser aller Angst vor dem Tode kreist, ist in unserer materiell geprägten Zeit mindestens so aktuell wie damals.“

Vom Leben und Sterben

Erzählt wird die Geschichte vom Sterben eines reichen Mannes. Hugo von Hofmannsthals Stück wird seit über hundert Jahren in Salzburg mit großem Publikumserfolg aufgeführt. Es hat auch in Hunderten von Einzelinszenierungen an den unterschiedlichsten Häusern der Welt seine Aktualität immer wieder unter Beweis gestellt, weil es als modernes Mysterienspiel die Grundfragen der menschlichen Existenz berührt.

Fernab von Salzburg hat die österreichische Regisseurin Rosmarie Vogtenhuber gemeinsam mit dem Ausstatter Martin Fischer das 100 Jahre alte Stück ihres Landsmannes im vergangenen Jahr in Szene gesetzt. Es ist ein „mittelalterlich ausgestattetes Theaterfest“, das die Zuschauer laut Auskunft der Veranstalter erwartet. Das Regieteam verortet das Stück in die Zeit Dürers und verweist somit auf die Ursprünge des Dramas, das auf einem Mysterienspiel von Hans Sachs basiert und die Historie als Folie benutzt, um aktuelle Themen zu behandeln.

Jedermann, Tod und Buhlschaft

Das Schauspielensemble, allen voran Arnold Hofheinz als Jedermann, Benedikt Florian Schörnig als Tod und Swantje Fischer als Buhlschaft, wird ergänzt durch eine vierköpfige Musikertruppe unter der Leitung von Philipp Wiechert, die live das Bretterspektakel begleitet. Für die Choreografie zeichnet Julia Morawietz verantwortlich. Gemeinsam haben die Akteure sich als Ziel gesetzt, den „Wernigeröder Jedermann“ zum Leben zu erwecken. Denn wie es auf dem prächtigen, Jesus figurierenden Kirchenfenster in der Konzertkirche so treffend steht: „Ich lebe und ihr sollt auch leben“, ist auch das letzte Wort im Hofmannsthal’schen Stück noch nicht gesprochen.

Weitere Veranstaltungstermine sind der 15., 18., 19. Juli, jeweils 19.30 Uhr und Sonntag, 16. Juli, 16 Uhr. Tickets für alle Aufführungen sind im Vorverkauf online unter www.konzerthaus-wernigerode.de erhältlich. red

Weitere Artikel
Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region