Hundekot in Lautenthal: Anwohnern stinkt es gewaltig

Die Hinterlassenschaften der Hunde sind am Wegesrand nach wie vor deutlich sichtbar. Fotos: Neddermeier
Die Verschmutzung von Grünflächen und auch Gehwegen durch Hundekot ist vielerorten ein großes Ärgernis. In der Bergstadt Lautenthal ist Marcus Severith erzürnt über die Rücksichtslosigkeit mancher Hundehalter im Umfeld seines Hauses.
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Lautenthal. An den jetzt immer milder werdenden Tagen steigt einem beim Fußweg von der Straße „Am Graben“ – direkt hinter der Silberhütte – hinauf zum Markplatz ein unangenehm penetranter Geruch in die Nase. Die ungefähr 50 Meter lange Strecke mit Grünstreifen beiderseits ist „garniert“ mit Hundehaufen. Insbesondere Anwohner Marcus Severith stinkt die Sache ganz gewaltig, wie er sagt. Er hat die tierischen Hinterlassenschaften jüngst mit roten Fähnchen markiert. „Ich wollte einmal sichtbar machen, was hier oberhalb der Grasnarbe entlang des Weges so alles herumliegt“, so Severith. Es seien nicht weniger als 88 Kotberge gewesen. Leider sei, trotz der Markierung, jeden Tag mindestens ein weiterer Haufen hinzu gekommen.

Anwohner Marcus Severith hat ein spezielles Schild aufgestellt. Ohne große Wirkung.
Oft keine Einsicht
„Beim Ermahnen der Hundehalter, die die Haufen ihrer Hunde nicht entfernen, bekomme nicht selten patzige Antworten und Aggressionen zu spüren“, bedauert Severith. Aus seiner Sicht sei es wohl künftig notwenig, jeden Hundehalter, der erwischt werde, konsequent beim Ordnungsamt zu melden. Da Lautenthal ein kleiner Ort sei, in dem jeder jeden kenne, dürfte es eigentlich kein Problem sein, die Hundehalter ganz schnell zu identifizieren. Anonymität ist somit praktisch ausgeschlossen. Diese Art der Verschmutzung hier und insgesamt innerhalb Lautenthals sei ein immer wieder kehrendes Problem, sagt auch Ortsbürgermeister René Philipp. Zuletzt sei es wieder Thema bei der Ortsratssitzung gewesen. „Das ist ein schwieriges Thema“, so Philipp. Selbst wenn man die Leute direkt anspreche, dann sei das nicht besonders wirksam.
Hundekotbeutelspender aufgestellt
Vor Kurzem habe man unter anderem am Marktplatz und an der Tourist-Info Hundekotbeutelspender aufgestellt. Auch Philipp meint, dass man besonders ignorante Hundebesitzer beim Ordnungsamt melden sollte. Es gibt kein bundesweites Gesetz, das sich mit dem Thema Hundekot beschäftigt. Jedoch haben die einzelnen Bundesländer Regelungen getroffen und ahnden Hundekot auf öffentlichen Flächen mit empfindlichen Geldbußen. Diese liegen zwischen 50 und 100 Euro in Niedersachsen. Grundsätzlich ist das Liegenlassen von Hundekot auf öffentlichen Plätzen und an Straßen eine Ordnungswidrigkeit und durch das Ordnungsamt zu ahnden. Das bestätigt Langelsheims Bürgermeister Ingo Henze. Auch er denkt, dass man besonders uneinsichtige Hundehalter durchaus anzeigen sollte.

An dem Weg zum Markt von der Straße „Am Graben“ aus gesehen, hat der geplagte Anwohner jüngst sogar Fähnchen in die Haufen gesteckt. Foto: Privat
Eine Straftat kann das Liegenlassen des Hundekotes dann sein, wenn Hundebesitzer den hinterlassenen Haufen ihres Hundes auf einem Spielplatz nicht entfernen. Auf solchen Plätzen gilt grundsätzlich ein Kotverbot, da über diesen der Spielsand mit Würmern kontaminiert werden könne. Gerichte können das Liegenlassen sogar als fahrlässige Umweltgefährdung werten.