„Horror-Missbrauch“ von Goslar: Angeklagte bleiben in Haft

Im Vorjahr wurden eine 53-Jährige und ihr Mann zu langen Haftstrafen verurteilt. Die beiden sollen die heute 25 Jahre alte Tochter der Frau als eine Art „Sex-Sklavin“ gehalten und immer wieder vergewaltigt und gequält haben. 19 Taten zwischen 2021 und 2022 waren angeklagt. Nun hob der Bundesgerichtshof das Urteil auf. Foto: Erik Westermann
Das Urteil des Braunschweiger Landgerichts war aufsehenerregend. Die Richter stellten fest: Eine junge Frau wird über Jahre von ihrer Familie gequält und missbraucht. Kürzlich wurde das Urteil aufgehoben, dennoch bleiben die Angeklagten in Haft.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Goslar. Das Urteil des Braunschweiger Landgerichts im vergangenen Jahr war aufsehenerregend. Die Richter stellten fest: Eine junge Frau wird über Jahre von ihrer Familie gequält und missbraucht. Sie erkennen monströse Taten – und greifen zum schärfsten Schwert der Justiz. 9,5 Jahre Haft für den Stiefvater (57) Torsten R., 13,5 Jahre für die Mutter Ramona R. (53). Wegen dutzendfacher Vergewaltigung.
Im Fall der Mutter sprach das Schwurgericht gar die anschließende Sicherungsverwahrung aus. Sie beschrieben die Richter als „treibende Kraft“ hinter Taten, die von ausgeprägtem sexuellen Sadismus zeugten. Dabei stützten sie sich vor allem auf die Angaben des mutmaßlichen Opfers aus Goslar. Vor knapp zwei Wochen hob dann der Bundesgerichtshof das Urteil auf.
Torsten und Ramona R. bleiben in Haft
Wie die „Braunschweiger Zeitung“ berichtet, bleiben die beiden Angeklagten trotz Aufhebung in Haft. Am Montag der Woche entschied das Landgericht, dass der Stiefvater nach Aktenlage als dringend tatverdächtig gelte, eine unverhältnismäßige Verfahrensverzögerung sei nicht feststellbar. Sein Verteidiger kündigte bereits an, Beschwerde einzulegen. Darüber muss dann das Oberlandesgericht entscheiden.
Der Anwalt der Mutter soll laut „Braunschweiger Zeitung“ bisher keine Aufhebung des U-Haftbefehls beantragt haben