Helmut Schwickert: Sein Name bleibt in Sudmerberg erhalten

Einig ist sich die Goslarer Politik nach wie vor nicht, wie man kürzlich verstorbene lokale Persönlichkeiten ehren sollte. Helmut Schwickert, der sich jahrzehntelang für seinen Stadtteil Sudmerberg stark gemacht hat, erhält eine besondere Wüdigung.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Goslar. Einigkeit gibt es nach wie vor nicht: Am Beispiel von Helmut Schwickert wurde während der Ratssitzung am Dienstag deutlich, wie schwer sich die Politik mit der Würdigung kürzlich verstorbener Stadt- oder Stadtteil-Persönlichkeiten tut.
Schwickert, der vergangenen November im Alter von 91 Jahren gestorben ist, hatte sich über Jahrzehnte ehrenamtlich für seinen Stadtteil Sudmerberg eingesetzt, als SPD-Ratsmitglied, aber auch in diversen Vereinen, ein Kümmerer eben. Die Ratsherren Stefan Eble (SPD) und Pascal Bothe (CDU) aus Sudmerberg wollen ihn entsprechend gewürdigt wissen. „Wir haben unseren Antrag bewusst offen gelassen“, sagte Eble bei der Ratssitzung. Die Stadt soll eine geeignete Straße, einen Platz oder ein Gebäude finden und nach Helmut Schwickert benennen. Am Ende stimmte der Rat mehrheitlich für diesen Antrag, allerdings gab es Bedenken.
Henning Wehrmann (Bürgerliste) hatte sogar einen am Ende erfolglosen Änderungsantrag geschrieben, um die Entscheidung zur Würdigung Schwickerts zu vertagen. „Solche Entscheidungen sollten einstimmig oder mit großer Mehrheit getroffen werden“, sagte er. Doch es gebe noch Gesprächsbedarf. Wie schon im Bauausschuss erinnerte Wehrmann, wie auch Gleichstellungsbeauftragte Vera Tietz, an das krasse Missverhältnis von Männern und Frauen auf Goslars Straßenschildern. Laut Tietz sind 165 Straßen nach Männern benannt, 22 nach Frauen. Sabine Seifarth (Grüne Partei 42) meinte, eine Würdigung durch Straßen- oder Platzbenennung sollte erst mit einigem zeitlichen Abstand zum Wirken der Person vorgenommen werden. Und es gibt ja auch eine Vorschlagsliste mit Namen, die die Stadt abzuarbeiten hat. Alle Redner waren sich einig, dass das Thema Würdigungen verstorbener lokaler Persönlichkeiten einer grundsätzlichen Klärung Bedarf. „Starre Listen machen aber keinen Sinn“, meinte Bothe. Man müsse bedenken, dass der Vorschlag, Helmut Schwickert als besonderen Sudmerberger auch besonders zu ehren, von Menschen aus dem Stadtteil an die Ratsvertreter herangetragen worden und kein politischer Vorstoß sei. Auch das Geschlecht dürfe bei solch einer Entscheidung keine Rolle spielen.
Die Goslarsche Zeitung ist jetzt bei Telegram: Einfach den Kanal abonnieren und die neuesten Nachrichten erhalten. Hier geht es direkt zum Kanal!