Harzwasserwerke: CDU sorgt sich um Struktur

Randvoll ist die Okertalsperre während des Winterhochwassers Ende 2023 gefüllt. Foto: GZ-Archiv
In Braunschweig wird über die Gesellschafterstruktur der Harzwasserwerke (HWW) spekuliert: Der CDU-Kreisverband befürchtet, BS Energy wolle seine Anteile von 10,1 Prozent verkaufen. Braunschweig könnte laut CDU seinen Einfluss auf die HWW verlieren.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Braunschweig/Harz. Der CDU-Kreisverband Braunschweig befürchtet, dass Veränderungen in der Gesellschafterstruktur der Harzwasserwerke (HWW) sich nachteilig auf die Interessen der Welfenstadt auswirken könnten. Auslöser sind Spekulationen über einen Wechsel unter den Eigentümern.
Laut CDU gibt es Überlegungen, die zu einer „Neuordnung der Beteiligungsstruktur“ führen könnten. Konkret geht es darum, dass der Versorger BS Energy seine 10,1 Prozent der Anteile an den Harzwasserwerken verkaufen könnte, dem größten Trinkwasserversorger Niedersachsens. Die CDU befürchtet Veränderungen, die dem Interesse Braunschweigs oder des Landes Niedersachsen schaden könnten.
Dringende Sache
Weil Trinkwasserversorgung und Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels immer sensibler würden, „sieht die CDU dringenden Handlungsbedarf“. Die „Möglichkeiten kommunaler Einflussnahme“ sollten gestärkt werden. Ein Verkauf von Anteilen der BS Energy lehnt die CDU ab. Dadurch würde der Einfluss Braunschweigs geschwächt, schreibt der Kreisverband der Partei in einer Mitteilung. Zudem wird Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD) aufgefordert, seinen Einfluss geltend zu machen, um die Rolle der Stadt zu stärken. Die CDU kündigt zudem Anträge im Rat und in Aufsichtsratssitzungen an.
Zu den Gesellschaftern der Harzwasserwerke in Hildesheim, die die Westharzer Talsperren betreiben und die Anlagen der Oberharzer Wasserwirtschaft unterhalten, gehören unter anderem Stadtwerke wie die in Göttingen, Hildesheim, Wolfsburg und Bremen (jetzt SWBAG) sowie die Avacon. Den größten Anteil hält mit 25,1 Prozent die HKW Syke, mit 20,8 Prozent folgt die Avacon Wasser-Gesellschaft in Wolfenbüttel.
Die Struktur gilt als kompliziert. Die meisten Eigentümer sind zugleich Abnehmer und sind an hohen Erlösen und an günstigen Trinkwasserpreisen interessiert. oli