Harz-Energie senkt Strom- und Erdgaspreise

Harz. Die Energiepreise waren im Zuge des russischen Angriffskriegs enorm gestiegen, der Staat griff mit Preisbremsen und Pauschalen ein, um die Kunden zu entlasten. Jetzt kündigt die Harz-Energie als zentraler Versorger für den Landkreis Goslar an, die Preise für Strom und Gas von September an zu senken.

Das Unternehmen gibt niedrigere Beschaffungskosten vor Beginn der Heizperiode an die Kunden weiter, heißt es in einer Mitteilung. Stromkunden würden vom Herbst an14 Prozent weniger bezahlen, die Tarife für Erdgas werden den Angaben zufolge um 18 Prozent gesenkt.

Unter der Bremse

Harz-Energie reduziert den Arbeitspreis für Strom in der Grundversorgung von 46,53 Cent um7,38 Cent auf 39,15 Cent pro Kilowattstunde. Bei den Stadtwerken Clausthal-Zellerfeld liegt der vergleichbare Tarif derzeit bei49,68 Cent in der Grundversorgung, allerdings sind die aktuellen Strom- und Gaspreise durch die Energiepreisbremse gedeckelt. Der Arbeitspreis der Stadtwerke Bad Harzburg liegt bei 45,79 Cent für einen „typischen Haushaltskunden“.

Harz-Energie teilt zu den Stromtarifen mit: „Die Preise liegen damit wieder unter der staatlichen Preisbremse, die einen Deckel von40 Cent pro Kilowattstunde vorsieht. Für eine Ein- oder Zweizimmerwohnung mit einem Jahresverbrauch von 1800 Kilowattstunden würden sich die Stromkosten pro Monat um rund elf Euro vermindern. Bei einem Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden würden die Stromkosten um rund 21 Euro pro Monat reduziert.

Den Arbeitspreis für Erdgas senkt Harz-Energie „in der Grundversorgung für „einen typischen Haushaltskunden“, wie es heißt, zum September von 16,37 auf 13,27 Cent. Bei den Stadtwerken Clausthal-Zellerfeld liegt der Gaspreis derzeit bei 14,08 Cent und in Bad Harzburg bei 12,65 Cent (brutto).

Inklusive Umlage

Die künftigen Preise der Harz-Energie beinhalten die neue Gasspeicherumlage, die im Juli von 0,059 auf 0,145 Cent angehoben wird, berichtet Harz-Energie weiter. Für eine Ein- oder Zweizimmerwohnung reduzieren sich den Angaben zufolge die monatlichen Kosten für Erdgas in der Grundversorgung um 25,83 Euro. In einem Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 18.000 Kilowattstunden pro Jahr würden die Ausgaben um 46,50 Euro sinken.

Noch offen

Ob die Stadtwerke in Bad Harzburg und Clausthal-Zellerfeld dem Beispiel der Harz-Energie folgen, ist offen. Stefan Poehling, Geschäftsführer der Stadtwerke in der Unistadt, spricht von einer „außergewöhnlichen Situation“, die nach wie vor herrsche. Carmen Bornemann, Prokuristin des Versorgers in Bad Harzburg, erklärt, die Preise für Strom und Gas in der Grundversorgung seien „marktgerecht“, sie würden „stetig überprüft und gegebenenfalls vor der kommenden Heizperiode angepasst“. Das Thema werde in der Gremiensitzung vor der Sommerpause besprochen. Sicher sei, dass die staatliche Gasspeicherumlage nicht an die Kunden weitergereicht werde.

Harz-Energie erinnert daran, dass die Großhandelspreise mit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine an den Energiebörsen auf Höchststände geklettert waren – beim Erdgas bis auf das Siebenfache, beim Strom auf das Zehnfache. Solche Preisspitzen seien bei den Kunden dank der langfristigen Beschaffung nie angekommen, meint Harz-Energie-Prokurist Andreas Grannemann. Mittlerweile seien die Preise an den Energiebörsen, an denen Harz-Energie einkaufe, „wieder deutlich gefallen“. Darauf reagiere das Unternehmen.

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