Goslarer Rat: Lindner legt Mandat nieder, Bienert rückt nach

Goslar. Wenn sich der Goslarer Rat am 27. Juni zu seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause trifft, steht ein personeller Wechsel in der SPD-Fraktion an: Die Lengder Ratsfrau Lisa Lindner, seit November 2021 im Gremium, legt ihr Mandat zu diesem Tag nieder. Für sie rückt der Vienenburger Genosse Hans-Joachim Bienert nach. Ihr Mandat im Kreistag behält Lindner ebenso wie ihre Funktion als Ortsvorsteherin in Lengde.

„Rein persönliche Gründe“ bei Lindner

Für ihre Entscheidung gibt Lindner „rein persönliche Gründe“ an. Sie erwarte ihr erstes Kind und will deshalb mehr Zeit für die Familie haben. Sie habe sich diese Entscheidung bestimmt nicht leicht gemacht. „Allerdings kann ich auch nicht behaupten, dass mich die Wendung, die das Leben von mir und meinem Lebenspartner nun nimmt, traurig stimmen würde“, erklärt Lindner. Ihr habe die Arbeit mit der Fraktion, in den Ausschüssen und generell im Rat viel Freude bereitet. Allerdings habe sie hier viel Zeit investiert, die ihr mit dem Nachwuchs fehle. Dieser habe aber oberste Priorität.

„Ich habe mit meiner Fraktion vollstes Verständnis für diesen Entschluss“, erklärt Vorsitzender Martin Mahnkopf. Er sagt Lindner Unterstützung zu bei Ausübung ihres Amtes als Lengder Ortsvorsteherin. Dort sei sie in ihrer Zeiteinteilung flexibel, sodass sich diese Aufgabe gut mit der Familie vereinbaren ließe, ist Lindner überzeugt. Sie wisse außerdem, dass bei der nächsten Kommunalwahl mit Sicherheit ein Platz auf der SPD-Liste für sie frei sein werde.

Bienert hat seit Jahren Stammplatz im Rat

Für Lindner rückt das zum Jahreswechsel pensionierte Verwaltungsurgestein Bienert nach. Bereits seit 45 Jahren besuche er öffentliche Ratssitzungen – früher vor allem als Goslarer und Vienenburger Verwaltungsmitarbeiter, mittlerweile als interessierter Zuschauer. Wenn er jetzt bei der kommunalen Entscheidungsfindung auf der anderen Seite sitze, könne er sich weiter für die Belange der Bürger einsetzen, ist der Vienenburger überzeugt – und verweist auf eine gewisse Tradition. Drei Angehörige der Familie hätten schon im Vienenburger Stadtrat gesessen, sein Großvater mütterlicherseits in den 1950er Jahren sogar als Bürgermeister.

red/fh