Goslarer Kaisermarkt fällt dieses Jahr aus

Ritter kämpfen dieses Jahr nicht auf dem Marktplatz – jedenfalls nicht während des Kaisermarktes. Archivfoto: Epping
Der Kaisermarkt steht 2024 nicht im Veranstaltungskalender. Die Goslar-Marketing-Gesellschaft will ein neues Konzept für das Mittelalter-Spektakel entwickeln. Dass es auch um Sparzwänge geht, sieht man an anderen Stellen, wo der Rotstift angesetzt wird.
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Goslar. Etwa bei den Walpurgisfeierlichkeiten in der Altstadt am 30. April. In den Jahren 2022 und 2023 wurden auch die Wallanlagen integriert und ausgeleuchtet. Das fällt dieses Jahr weg. Laut GMG-Chefin Marina Vetter soll sich die Goslarer Walpurgis-Feier auf den Marktplatz fokussieren, auf dem die Dekoration noch einmal verbessert werde. Allerdings liege Walpurgis dieses Jahr auch mitten in der Woche, was die Chancen auf viele auswärtige Gäste schmälert. Und es gibt ja auch noch die Walpurgisfeier in Hahnenklee.
Format passt
Auch die Aufstellung des Maibaums am Folgetag entfällt. Unterm Strich plant die GMG laut Wirtschaftsplan, etwas mehr als 6000 Euro bei der Walpurgisfeier einzusparen. Beim Kaisermarkt sind es 5000 Euro. Vetter macht aber auch klar, dass das Format grundsätzlich sehr gut zur Altstadt passe und „in besserer Form“ ein Comeback feiern soll – wohl schon 2025.
Dass auch die GMG aufs Geld achten muss, ist spätestens seit den vergangenen Haushaltsberatungen klar. Der Wirtschaftsplan für 2024 musste noch einmal überarbeitet werden, bis der Aufsichtsrat bereit war, ihn abzunicken.
Die Stadt muss ihren jährlichen Zuschuss fürs Marketing trotzdem von 877.000 auf 993.000 Euro erhöhen, um die Verluste abzudecken, die vor allem mit höheren Personalkosten begründet werden. Der Rat stimmte im Dezember zwar zu, doch einigen Mitgliedern war die Erhöhung ein spitzer Dorn im Auge, zumal die privaten GMG-Gesellschafter zusammen gerade einmal 60.000 Euro in den Topf werfen.
Einnahmen sollen steigen
Am deutlichsten spiegeln sich die Marketing-Sparzwänge beim Altstadtfest wieder: Für 2023 steht da im Erfolgsplan der GMG noch ein dickes Minus von 46.000 Euro, dieses Jahr eine schwarze Null. „Wir schauen gerade, wo die richtigen Stellschrauben sind“, sagt Geschäftsführerin Vetter. Soll heißen, an welchen Stellen kann man sparen, wo aber auch mehr einnehmen. Die Sponsorensuche solle dieses Jahr deutlich intensiviert werden, nennt Vetter ein Beispiel.
Doch es gibt noch andere Bereiche, in denen die GMG die Einnahmen steigern möchte. „Unser Einkaufsgutschein läuft sehr gut“, sagt die Geschäftsführerin. Ebenso die Stadtführungen, deren Anzahl vergangenes Jahr bei 2662 lag – ein schon lange nicht mehr erzieltes Langzeithoch.
Huldigungssaal-Schub
Und 2024 soll endlich auch der Huldigungssaal als besonderes Highlight im historischen Rathaus bei Führungen gezeigt werden. Die GMG stellt in dieser Woche ihre Ideen dazu vor und rechnet mit einem weiteren Einnahmeschub. Im Wirtschaftsplan 2024 sind Erlöse von 255.000 Euro im Bereich Stadt- und Wanderführungen hinterlegt. Vergangenes Jahr waren es 210.000 Euro.
Und auch beim Aushängeschild der GMG, dem Goslarer Weihnachtsmarkt, geht die Chefin nach den Erfahrungen des Vorjahres von steigenden Einnahmen aus. Für 2023 steht ein Plus von 88.000 Euro im Wirtschaftsplan, dieses Jahr sollen es 99.000 Euro werden. „Wir planen da eher konservativ“, erklärt die GMG-Chefin.