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Glasfaserausbau in Liebenburg dauert rund ein halbes Jahr länger

Der Ausbau des Glasfasernetzes in der Gemeinde Liebenburg erfolgt nun doch im klassischen Tiefbau. Das schnellere, sogenannte Trenching-Verfahren erwies sich für die Straßen der Kommunen als ungeeignet. Foto: Gereke

Der Ausbau des Glasfasernetzes in der Gemeinde Liebenburg erfolgt nun doch im klassischen Tiefbau. Das schnellere, sogenannte Trenching-Verfahren erwies sich für die Straßen der Kommunen als ungeeignet. Foto: Gereke

Der Untergrund der Gemeinde Liebenburg ist ungeeignet für ein schnelles Verfahren zur Kabelverlegung. Damit verbunden kommt es zu einer Verzögerung des Zeitplans, da die Telekom im Ausbau nun auf klassischen Tiefbau setzt.

Von Andreas Gereke Donnerstag, 16.03.2023, 09:30 Uhr

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Liebenburg. Der Ausbau des Glasfasernetzes in der Gemeinde wird Monate länger dauern als gedacht, weil das Verfahren zur Leitungsverlegung, das eigentlich zum Einsatz kommen sollte, nicht angewandt werden kann. Das bedeutet aber nicht, dass das schnelle Netz nicht schon vorher verfügbar ist.

Eigentlich sollten die Glasfaserkabel im sogenannten Trenching-Verfahren verlegt werden. Dabei wird der Untergrund nur aufgeschlitzt, um nach dem Einlegen des Kabels ihn gleich wieder zu verschließen. „Nach einem Pilotversuch in Heimerode haben wir intern entschieden, den Einsatz nicht weiter zu verfolgen. Die Beschaffenheit des Asphalts und der Aufbau des Untergrunds waren leider ungeeignet, sodass kein sauberer Trench hergestellt werden konnte“, berichtet Telekom-Pressesprecherin Stefanie Halle auf GZ-Nachfrage.

Schäden an Gehwegen

„Die entstandenen Schäden waren zum Teil so groß, dass wir Gehwege auf gesamter Breite erneuern mussten“, so Halle weiter. Das sei auch der Grund, warum zum Beispiel in Heimerode in den getrenchten Trassen der Asphalt nach Rücksprache mit der Gemeinde gegen Pflaster ausgetauscht worden sei. „Auf das gesamte Projekt gesehen wäre der Ausbau nach diesem Verfahren leider unwirtschaftlich geworden“, ergänzt die Telekom-Sprecherin.

Und noch eine andere Tatsache sprach letztlich gegen das Verfahren: „Während beim klassischen Tiefbau im Asphalt etwa 50 bis 70Meter Strecke pro Kolonne und Tag hergestellt werden können, hat die Fräse eine Tagesleistung von circa 450 bis 500 Metern. Das klingt erst mal gut, ist in diesem Fall aber auch ein Nachteil“, erklärt Halle. Denn die gesamte Strecke muss abgesperrt, das Fräsgut entsorgt, die Multirohre für die Glasfaserkabel müssen verlegt und in regelmäßigen Abständen Abzweige und Straßenquerungen für die Hausanschlüsse hergestellt werden.

Koordinierungsaufwand

„All das, bevor möglichst zeitnah alles wieder verschlossen wird, um nicht tagelang ganze Straßenzüge sperren zu müssen. Dies brachte einen sehr hohen Koordinierungsaufwand mit sich und war angesichts der sehr hohen Anzahl beauftragter Hausanschlüsse fast unmöglich umzusetzen. Daher wurde entschieden, mit klassischem Tiefbau fortzufahren“, begründet Halle. Folge: Der Ausbau dauert nun etwa bis Mitte dieses Jahres an – und damit ein halbes Jahr länger als ursprünglich geplant.

Kunden bewegt auch die Frage beim Glasfaserausbau, wie der Hausanschluss erstellt wird. „Unsere Firmen sind angehalten, alternative Verlegemethoden wie Erdraketen zu nutzen, um Eingriffe möglichst gering zu halten. Allerdings verfügen nicht alle Dienstleister über die dafür nötige Ausrüstung. Daher werden Hausanschlüsse auch in klassischer Bauweise hergestellt“, erklärt Halle. „Grundsätzlich versuchen wir, die Neuanschlüsse immer möglichst einfach und auf wirtschaftlichstem Weg herzustellen – also direkte Strecke zum Haus statt einmal hinten herum und eher im Grünstreifen als unter der gepflasterten Hofeinfahrt. Als Orientierung dient meist die Lage des bisherigen Hausanschlusses“, teilt Halle mit. Für Einfamilienhäuser würden vorab keine separaten Erkundungen erfolgen, hier sollte die Lage der Einführung direkt mit der ausführenden Firma abgestimmt werden. „Die Tiefbaufirma, nicht die Telekom, nimmt dazu mit den Eigentümern Kontakt auf. Zudem werden vorab Informationsschreiben zur Ankündigung der Bauarbeiten an die Haushalte verteilt, darauf stehen die Kontaktdaten der Baufirma“, erläutert Halle das Prozedere.

Sukzessive Freischaltung

Die Nutzung der neuen Anschlüsse ist möglich, sobald alle Arbeiten bis zum Kunden abgeschlossen sind. In Einfamilienhäusern also direkt nach Montage des Hausanschlusses, bei Mehrfamilienhäusern, sobald das weiterführende Innenkabel bis in die jeweilige Wohnung verlegt und dort die Anschlussdose montiert wurde, so Halle.

„Eine entsprechende Tarifbuchung vorausgesetzt, kann die Nutzung des Anschlusses also erfolgen, sobald der letzte Monteur das Haus verlassen hat. Sollte Hilfe nötig sein, besteht auch die Möglichkeit, die Einrichtung der Geräte von unserem Außendienst vornehmen zu lassen.“ Sowohl für Tarif-, als auch für Servicetechniker-Buchung stünden die Telekom-Vertriebskanäle – also T-Shops, Hotline (0800) 3301000, Fachhandelspartner oder Internetseite www.telekom.de/glasfaser – mit Rat und Tat zur Seite. „Die Freischaltung erfolgt sukzessive mit dem Baufortschritt in den einzelnen Ortschaften“, so Halle abschließend.

Liebenburger, die einen Glasfaseranschluss bei der Telekom beantragt haben, erhielten nach Auftragseingang eine Bestätigung mit Kontaktdaten. Alle, die sich erst jetzt für einen Glasfaseranschluss entscheiden, müssen das über die Vertriebskanäle tun.

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