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Seit September 1972 in Goslar

Gewerbegebiet: Autowäsche hält glänzend die Stellung

Frank Dorn (links) und Mirko Bartosch haben die Waschanlage 2018 übernommen.  Foto: Roß

Frank Dorn (links) und Mirko Bartosch haben die Waschanlage 2018 übernommen. Foto: Roß

Auch wenn bei den stillgelegten großen Nachbarn „Real“ und „Max Bahr“ derzeit nichts los ist, will ein Goslarer Traditionsunternehmen aus dem Gewerbegebiet mal Hallo sagen. „Wir sind noch hier und haben vor zu bleiben“, erklären Frank Dorn und Mirko Bartosch, die gemeinsam die Autoschnellwäsche an der Gutenbergstraße betreiben.

Von Hendrik Roß Samstag, 18.12.2021, 12:00 Uhr

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Seit 2018 wäscht, trocknet und wachst das Duo zusammen mit drei Mitarbeitern die Autos ihrer Kundschaft. Die Anlage gibt es jedoch schon wesentlich länger: Eröffnet hat sie Ernst Wedde am 1. September 1972, wie das GZ-Archiv verrät. Ab 1994 sorgten seine Söhne Gerd und Michael für glänzende Karosserien. Und das möglichst lackschonend, bereits seit Ende der 1990er Jahre mit Textilstreifen statt Kunststoffbürsten.

Dass nicht jede Waschanlage gleich ist und Qualität sich am Ende durchsetzt, darauf setzt auch das heutige Betreiberduo. Das gehe bei der Vorwäsche per Hand los und setze sich im weiteren Waschgang fort, erläutert Mirko Bartosch. Bei bei der Autopflege an der Gutenbergstraße kämen etwa schonende Wildschweinhaarbürsten zum Einsatz. Und so ein Betrieb will ständig modernisiert werden: Seit sie das Geschäft der Familie Wedde übernommen haben, seien rund 100.000 Euro vor allem in einen neuen Waschplatz geflossen, berichten Frank Dorn und Mirko Bartosch. Die Goslarer Traditionsautowäsche habe sich im Laufe der Jahrzehnte viele Stammkunden erarbeitet. „Einer wohnt an der Weser und kommt alle zwei Wochen mit seinem Auto zu uns“, erzählt Dorn.

Natürlich hat die Corona-Krise auch beim Waschstraßen-Duo ins Kontor geschlagen. „Die Leute sitzen im Homeoffice“, sagt Frank Dorn. Ob Außendienstler, Taxi oder Busfahrer – viele gewerbliche Kunden seien in den vergangenen zwei Jahren wesentlich weniger zum Waschen vorbeigekommen, weil sie während der Lockdown-Phasen auch kaum unterwegs waren.

Außerdem fehlt die Laufkundschaft: „Natürlich haben wir gemerkt, dass der Real-Markt dicht ist“, räumen die beiden Waschanlagen-Betreiber ein. Auch dass die beiden Baumärkte mit den großen Parkplätzen in unmittelbarer Nähe schon seit Jahren geschlossen sind, sei keine schöne Situation. Doch es gibt ja Licht am Horizont: Bis 2023 will die Edeka-Gruppe auf dem Real-Gelände einen neuen Einkaufsmarkt mit 6000 Quadratmetern Verkaufsfläche und, das freut die Männer von der Waschstraße, 520 Parkplätzen neu errichten. Auch beim Max-Bahr-Gelände ist bekanntlich Bewegung drin: Bis Oktober 2023 sollen der Lebensmittel-Discounter Lidl, der Drogeriemarkt Rossmann und der Tierfutter-Händler Fressnapf in neue Gebäude auf dem Areal umziehen. Zudem ist die Neuansiedlung eines Denn’s-Biomarktes angekündigt.

In etwa zwei Jahren wird also wieder mehr los sein an der Gutenbergstraße. Natürlich soll es dann die Auto-Schnellwäsche auch noch geben. Bis dahin würden sie die Kunden mit Spezialangeboten und Mund-Propaganda anlocken und dann überzeugen, sagen Frank Dorn und Mirko Bartosch. Sie wollen noch viele Autos zum Glänzen bringen – in Spitzenzeiten bis zu 700 pro Tag.

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Verwaistes Nachbargrundstück: Auf dem Real-Gelände gleich neben der Waschanlage soll bis 2023 ein neuer Edeka-Markt entstehen.  Archivfoto: Epping

Verwaistes Nachbargrundstück: Auf dem Real-Gelände gleich neben der Waschanlage soll bis 2023 ein neuer Edeka-Markt entstehen. Archivfoto: Epping

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