Geldautomat in Bockenem im Landkreis Hildesheim gesprengt

Aufräumarbeiten: Am Vormittag nach der Sprengung eines Geldautomaten der Volksbank in Bockenem. Ein Mann fegt Überreste weg, die nach der Explosion vor dem Bankgebäude liegen. Die Volksbank war im November 2022 bereits Ziel von Kriminellen. Damals stand der Automat im Selbstbedienungsbereich des Instituts. Foto: Privat
In Bockenem im Landkreis Hildesheim ist in der Nacht zu Donnerstag ein Geldautomat gesprengt worden. Dabei entstanden Schäden am Automaten und an einer angrenzenden Bankfiliale. Eine Fahndung nach den Tätern blieb zunächst ohne Erfolg.
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Harz. Nach Hardegsen im Kreis Northeim am Dienstag dieser Woche und nach Seesen Anfang September haben Unbekannte jetzt einen weiteren Geldautomaten gesprengt: Am Donnerstagfrüh traf es Bockenem – es war bereits die zweite Attacke auf einen Geldautomaten der Volksbank in dem Ort im Landkreis Hildesheim.
Ob die Täter am Donnerstag in Bockenem Geld erbeutet haben, war zunächst nicht klar. Obwohl der Geldautomat der Volksbank am Nordwall vor der Filiale steht, wurde das Gebäude durch die Wucht der Explosion beschädigt. Die Polizei in Göttingen spricht in einer Mitteilung von einem „hohen Sachschaden“.
Um 2 Uhr morgens
Die Sprengung ereignete sich laut Polizei „in den frühen Morgenstunden“. Zeugen hätten um 2 Uhr zwei Detonationen gehört. Die Polizei leitete eine Fahndung ein, die indes erfolglos blieb. Später sicherten Beamte der Polizei Hildesheim sowie Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes den Tatort und suchten nach Spuren. Die Täter waren den Angaben zufolge „in einem dunklen BMW“ geflüchtet. Die Polizei bittet Zeugen, sich bei der Dienststelle in Bockenem zu melden. Ob und wie der Automat vor solchen Angriffen geschützt war, dazu gab es am Donnerstag keine Angaben.
Die Volksbank am Nordwall in Bockenem war bereits Ende November 2022 das Ziel von Kriminellen. Seinerzeit stand der Geldautomat noch in einem Selbstbedienungsbereich in dem Gebäude. Das Haus wurde bei der Sprengung stark beschädigt. Wegen der erforderlichen Reparaturen wurde vor dem Haus ein Geldautomat aufgestellt. Dieser wurde jetzt gesprengt. Zeugen berichteten damals, die Täter seien in einem dunklen Mercedes geflüchtet.
Die Ermittlungen in dem aktuellen Fall führt, wie bei den Sprengungen in Seesen und Hardegsen, die Staatsanwaltschaft Osnabrück als Zentralstelle für solche Delikte.
Kaum Geld erbeutet
Nach der Attacke in Seesen Anfang September berichtete ein Sprecher der betroffenen Landessparkasse, die Täter hätten kaum Geld erbeutet, weil sich die Geldkassette noch an Ort und Stelle befunden habe. Ob der Automat mit Farbpatronen ausgestattet gewesen sei, der die Geldscheine unbrauchbar gemacht hätte, oder ob es andere Sicherheitsvorkehrungen gab, dazu sagte er nichts.
Anfang dieses Jahres war auch auf Torfhaus ein Geldautomat gesprengt worden. Die Täter erbeuteten rund 100.000 Euro, sie wurden aber nach einer Verfolgungsjagd geschnappt. Das Landgericht Braunschweig hat drei Niederländer im Alter von 19 und 21 Jahren Ende Juli nach Jugendstrafrecht zu dreieinhalb Jahren, drei Jahren und neun Monaten sowie vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.
Ein Sparkassenangestellter sagte während der Verhandlung vor dem Landgericht, die Geldkassetten seien aufgrund eines Versehens nicht mit Farbpatronen gesichert gewesen. Der Automat, so berichtete der Sicherheitsspezialist weiter, wäre zwar einer Gassprengung gewachsen gewesen, doch dem benutzten Festsprengstoff habe das Gerät nichts entgegenzusetzen gehabt.