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Lange Wartelisten bei Sprachkursen

Flüchtlingshilfe in Goslar: Ehrenamtler stemmen wichtige Aufgaben

Auch bei den ehrenamtlich organisierten Sprachkursen für Geflüchtete sind die Wartelisten in Goslar lang. Symbolfoto: Warmuth/dpa

Auch bei den ehrenamtlich organisierten Sprachkursen für Geflüchtete sind die Wartelisten in Goslar lang. Symbolfoto: Warmuth/dpa

Ohne das Engagement von über 60 Ehrenamtlichen wäre die Integrationsarbeit in Goslar nicht möglich. Ihr Einsatz umfasst ein breites Spektrum an Aufgaben: von Sprachförderung und Dolmetscherdiensten bis hin zur Unterstützung bei Behördengängen.

Von Hendrik Roß Montag, 29.04.2024, 13:00 Uhr

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Goslar. Flüchtlingshilfe lebt vom Ehrenamt. Mit diesem kurzen Satz kann man zusammenfassen, was Goslars Integrationsbeauftragte Galina Gerhart beim kommunalen Präventionsrat über ihre Arbeit erzählte.

Breite Unterstützung für Geflüchtete

Mehr als 60 Personen würden in Goslar bei der Integrationsarbeit helfen – ohne jegliche Bezahlung. Sprachförderung, Dolmetscherdienste oder Unterstützung bei Behördengängen, das Feld der Flüchtlingshilfe sei weit. Vor allem Sprachkurse seien aktuell gefragt. „Wir haben lange Wartelisten“, so Gerhart. Dabei gehe es vor allem um niederschwellige Angebote, nicht um Zertifikate wie beim behördlich angeordneten Integrationskurs. An den ausgebuchten Kursen sehe man, dass viele Geflüchtete ein echtes Interesse daran haben, Deutsch zu lernen.

Aufklärung und Begegnung

Galina Gerhart. Foto: GZ-Archiv

Galina Gerhart. Foto: GZ-Archiv

Wichtig sei zudem das Thema Aufklärung. Wie und wo kann man sich um einen Arbeitsplatz bewerben? Laut Gerhart gibt es gemeinsame Projekte mit dem Jobcenter, etwa das „Frühlingserwachsen“, wo Gartenbau-Unternehmen mit möglichen Arbeitskräften in Kontakt treten. Darüber hinaus würden Räume für gemeinsame Aktivitäten geschaffen: Urban Gardening auf der Frankenberger Kirchwiese, ein internationales Sprachcafé für Frauen oder auch das Fest der Kulturen, das dieses Jahr am 24. und 25. August gefeiert wird.

Zahl der Geflüchteten sinkt

Gerhart brachte auch aktuelle Flüchtlingszahlen des Landkreises mit zum Präventionsrat. Seit Beginn des Jahres sind demnach75 Geflüchtete dem Kreis zugewiesen und registriert worden – 21 Männer, 37 Frauen und 17 Kinder. Der Großteil der Menschen stammt aus Syrien (24), gefolgt von der Ukraine (18) und Kolumbien (14). In der Erstaufnahmeeinrichtung im Haus Hessenkopf wohnen demnach aktuell 50 Geflüchtete, drei weitere in der Pension Overbeck in Seesen, im Hostel Braunlage ist niemand untergebracht.

Unbegleitete Minderjährige

Der Landkreis ist verpflichtet, neben den zugewiesenen Geflüchteten auch unbegleitete Minderjährige aufzunehmen. In diesem Jahr waren es laut Gerhart 18. Insgesamt leben 83 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Kreis. Die Zahl der Registrierungen und Zuweisungen hat sich im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr fast halbiert: 1123 Geflüchtete hat der Landkreis demnach vergangenes Jahr aufgenommen (336 Männer, 411 Frauen, 376 Kinder). 2022 – dem Jahr, in dem Russland den Krieg in der Ukraine begonnen hat – waren es 2032 Geflüchtete (355 Männer, 970 Frauen, 707 Kinder).

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