Fliegerhorst: Bewegung beim Thema Senioren-Wohnen

Auf den ehemaligen Bolzplatz am Fliegerhorst ist ein Investor aufmerksam geworden, der in ein Senioren-Wohnprojekt investieren will. Foto: Epping
Goslar. Beim Thema Senioren-Wohnen auf dem Fliegerhorst bewegt sich etwas. Das ergibt sich aus der Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage des CDU-Ratsherrn Claus Roschanski. Der wollte wissen, wie es nach der Insolvenz des Investors Senivita mit dem Projekt weitergeht.
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„Die Verhandlungen zwischen dem jetzigen Eigentümer und den potenziellen Betreibern sind weit fortgeschritten, der Kaufvertrag steht kurz vor der Unterschrift.“ Das antwortet die Stadt auf Roschanskis Frage, wie weit Verhandlungen mit möglichen Investoren fortgeschritten sind. Diese würden ein ähnliches Konzept verfolgen wie Senivita. Zur Erinnerung: Der Sozialkonzern aus Bayreuth hatte sich 2019 einen 9000 Quadratmeter großen, früheren Bolzplatz zwischen Fliegerhorst und Waldenburger Straße gesichert und wollte dort für 15 Millionen Euro 50 Mietappartements für Seniorinnen und Senioren errichten, dazu eine Tagespflege.
Viel mehr als die Unterzeichnung des Kaufvertrags und die Vorstellung des „Betreutes-Wohnen-Plus“-Projektes passierte aber nicht, Ende 2020 kam der Insolvenzantrag. Vorwürfe gegen den ehemaligen Vorstandschef wegen fragwürdiger millionenschwerer Immobiliengeschäfte wurden laut.
Aus Goslarer Sicht war vor allem interessant, was mit dem Grundstück mit direkter Wohngebietsanbindung passiert. An Senivita verkauft hatte es die Goslarer Baufirma August Bertram, die zur ursprünglichen Fliegerhorst-Investorengruppe gehörte.
Nach der Rückabwicklung des Kaufvertrags musste zwar ein neuer Interessent gefunden werden, doch Bertram-Geschäftsführer Uwe Schwenke de Wall junior zeigte sich bereits im Mai 2021 optimistisch, dass sich das Gelände gut vermarkten lässt. „Es gibt andere Interessenten“, sagte er damals gegenüber der GZ.
Am Montag war er für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, doch die Ausführungen der Stadtverwaltung zur CDU-Anfrage klingen so, als ob ein erneuter Verkauf des Grundstücks in Kürze vollzogen werden kann.
Roschanski brachte auch eine alternative Bebauung ins Spiel, etwa mit Reihenhäusern „für junge Familien mit kleinem Geldbeutel“. So eine Variante sei nicht weiter untersucht worden, schreibt die Stadtverwaltung. Dafür seien die Verhandlungen mit dem neuen Investor zu weit fortgeschritten.
Bereits vergangenes Jahr hatte die Stadt deutlich gemacht, dass sie an der Stelle nicht unbedingt die Ansiedlung weiterer Einfamilienhäuser begrüßen würde.