Feuerwehren im Kreis Goslar fühlen sich gut aufgestellt

Udo Löprich. Foto: GZ-Archiv
In der Delegiertenversammlung der Feuerwehren im Landkreis Goslar zieht Kreisbrandmeister Uwe Fricke Bilanz. Er sieht die Einsatzkräfte gut aufgestellt, auch wenn die Aufgaben immer größer werden. Der Bad Harzburger erhält auch eine hohe Auszeichnung.
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Engelade/Harz. Die Feuerwehren im Kreis Goslar sehen sich gut gewappnet, hinter ihnen liegt mit mehreren Bränden am Brocken und einer Reihe schwerer tödlicher Verkehrsunfälle indes ein Jahr mit vielen Herausforderungen. Während der Delegiertenversammlung wurden zwei Mitglieder besonders geehrt.
Bei dem Treffen vor rund200 Feuerwehrleuten im Festzelt Engelade, wo die heimische Wehr derzeit 150-jähriges Bestehen feiert, blickte Kreisbrandmeister Uwe Fricke auf ein ereignisreiches Jahr: Die Zahl der Brände stieg zuletzt von 404 auf 668 deutlich an – offenbar auch eine Folge der anhaltenden Trockenheit. Insgesamt gab es 2488 Einsätze (zuvor 2095), darunter auch technische Hilfeleistungen, etwa wenn Ölspuren beseitigt werden.
Das Jahr 2022 begann mit einem Großbrand in Bilderlahe, es gab mehrere Unwettereinsätze nach Stürmen und Starkregen und Mitte Juli ein Großfeuer in einem Druckereigebäude in Jerstedt.
Schwierige Einsätze mit Todesfolge
Im Oktober und November wurde die Feuerwehr zu mehreren Unfällen mit Todesfolge gerufen, Fricke sprach von belastenden Einsätzen und wies darauf hin, dass es die Möglichkeit gibt, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. In diesem Zusammenhang lobte er das Kriseninterventionsteam im Landkreis, das bei solchen Einsätzen Schwerverletzten, Angehörigen und Helfern Beistand leistet.
Zu den Bränden am Brocken sagte Fricke, das spezielle Einsatzfahrzeug, das in solchen Fällen bereitstehe, habe sich bewährt. „Wir sind sehr, sehr gut aufgestellt für solche Einsätze“, sagte er. Wichtig sei vor allem aber die „Hilfe aus der Luft“ durch Flugzeuge und Löschhubschrauber.
Er warnte indes davor, in brennende Fichtenbestände zu gehen. Die in Flammen stehenden Bäume würden ohne vorherige Geräusche umfallen. Fricke erinnerte die Feuerwehrleute daran, sich vorschriftsmäßig zu kleiden, also niemals mit kurzen Ärmeln einen Einsatz zu absolvieren, die Gefahren vor allem bei Bränden seien zu groß.
Im Landkreis Goslar gibt es54 Ortsfeuerwehren und drei Werksfeuerwehren. Aktiv sind2400 Frauen und Männer, 35 weniger als im Jahr zuvor. Wenngleich die Zahlen „mit Vorsicht zu genießen“ seien, wie Fricke sagte, weil die Software, mit der sie erstellt würden, Ungenauigkeiten zeige.
Goldenes Ehrenkreuz für Kreisbrandmeister Uwe Fricke

Geehrt mit der bronzenen Ehrennadel: Frank-Holger Kopka. Foto. Stade
Eine Ehrung erhielt auch Brandmeister Frank-Holger Kopka aus Liebenburg, er wurde mit der Ehrennadel in Bronze des Landesverbandes ausgezeichnet. Aus dem aktiven Dienst wurde aus Altersgründen Andreas Hoppstock aus Clausthal-Zellerfeld verabschiedet, der Ende des Jahres aufhört und in seiner langen Laufbahn viele Ämter ausübte.
Viele Beförderungen
Befördert wurden Sebastian Braukhoff (Ildehausen) zum Löschmeister sowie Sven Kasten (Mechtshausen), Oliver Römer (Harlingerode) und Andreas Prost (Jerstedt) jeweils zum Oberlöschmeister.

Befördert (v. li.): Oliver Römer (Oberlöschmeister), Andreas Prost (Oberlöschmeister), Sebastian Braukhoff (Löschmeister) und Sven Kasten (Oberlöschmeister). Foto: Stade
Weiterhin ein akutes Thema bei der Kreisfeuerwehr ist, ob sie dem Braunschweiger Aufsichtsbereich zugeordnet bleibt oder Göttingen und Northeim zugerechnet wird. Regierungsbrandmeister Thurau, der den Braunschweiger Bezirk verantwortet, wandte sich vehement dagegen und berichtete, Innenstaatssekretär Stephan Manke aus Goslar sehe das ebenso. Die Entscheidung liege bei Innenministerin Daniela Behrens (SPD).
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