Feuerwehr kämpft gegen Kellerbrand in Lautenthal

Der Kellerbrand in der Wildemanner Straße in Lautenthal sorgt für einen Großeinsatz der Freiwilligen Feuerwehren. Foto: Freiwillige Feuerwehr Langelsheim
In Lautenthal kommt es in einem Mehrfamilienhaus zu einem Kellerbrand, gleich mehrere Feuerwehren sind im Einsatz. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Der Brandort ist derzeit beschlagnahmt. Zur Schadenshöhe gibt es noch keine Angaben.
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Lautenthal. Zu einem Kellerbrand in der Wildemanner Straße ist am Montag gegen 9 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Lautenthal ausgerückt. Laut Einsatzbericht der Feuerwehr ist die Brandursache noch unbekannt. Das bestätigte auf Anfrage auch die Polizei in Goslar.
Zur Schadenshöhe konnte die Polizei in Goslar am Dienstag ebenfalls noch nichts sagen. Die Staatsanwaltschaft in Braunschweig werde darüber entscheiden, ob ein Gutachter eingeschaltet werde, sagte Polizeipressesprecher Tobias Brych. Der Brandort sei derzeit beschlagnahmt.
Der Brand hatte sich in einem Mehrfamilienhaus entwickelt und war für die eingesetzten Feuerwehren erst im Laufe des Nachmittages abgeschlossen. Dem Einsatzbericht zufolge wurde von den zum Einsatzbeginn anwesenden 12 Bewohnern niemand verletzt. Sie hatten beim Erkunden des zuerst eingetroffenen Stadtbrandmeisters und Einsatzleiters Matthias Brunke das dreigeschossige, große, ältere Fachwerkhaus schon verlassen.
Die um 9.08 Uhr zeitgleich alarmierten Feuerwehren aus der Bergstadt und aus Langelsheim fanden eine immer stärker werdende Rauchentwicklung im Kellergeschoss vor. Ein Vorgehen war nur unter Atemschutz möglich. Die Angriffstrupps tasteten sich über den Haupt- und den Hintereingang von zwei Seiten in die Kellerräume langsam vor. Die Sichtverhältnisse waren laut Stadtbrandmeister Matthias Brunke so schwierig, dass die Angriffstrupps quasi blind vorangehen mussten.
Ein Kellerraum, der durch hölzerne Spundwände gedrittelt war, stand im Vollbrand. Die Flammen waren nach der Lokalisierung schnell eingedämmt. Aber die weiteren Löscharbeiten des hüfthoch gestapelten Inventars zogen sich lange hin und benötigten viele einsatzbereite Atemschutzgeräteträger.

Der Kellerbrand sorgt für sehr große Rauchentwicklung im Innenhof des Brandhauses. Foto: Freiwillige Feuerwehr Langelsheim
Die Angriffstrupps im Keller schufen Abluftöffnungen in den kleinen Kellerfenstern, danach wurden über beide Hauseingänge Hochleistungslüfter in den Einsatz gebracht, die langsam die starke Rauchentwicklung minimierten. Gleichzeitig wurde das Löschwasser mit einem „Netzmittel“ gemischt, das die Oberflächenspannung des Wassers löst und so tiefer in das Brandgut eindringt. So kühlte das Brandgut auf Temperaturen ab, die es möglich machten, Wärmebildkameras erfolgreich einzusetzen.
Ab 11.30 Uhr wurden die ersten Feuerwehren und Rettungsdienstkräfte aus dem Einsatz entlassen. Gegen 13 Uhr war das Feuer gelöscht. Zur Sicherheit stellte die Lautenthaler Feuerwehr aber eine Brandwache, die bis 17.30 Uhr im Einsatz war.
Zwischenzeitlich waren auch Mitarbeiter des Energieversorgers und einer Elektrofachfirma am Ort, um sich um die zum Teil zerstörten Elektroleitungen zu kümmern. Während der Haupteinsatzphase sperrte die Polizei die Wildemanner Straße zwischen Hahnenkleer Straße und der Einfahrt zum Bergfestplatz komplett. Der Durchgangsverkehr wurde umgeleitet.
Der Rettungsdienst war anfänglich mit einem Notarzt und drei Rettungstransportwagen am Ort, wurde aber schließlich nur für die Betreuung der betroffenen Hausbewohner benötigt.
Auch Verantwortliche der Stadt Langelsheim waren vor Ort, um sich um eine etwaige Fremdunterbringung von Bewohnern zu kümmern, falls diese nicht mehr in ihre Wohnungen hätten zurückkehren können. Jedoch konnten alle Wohnungen wieder betreten werden.
Insgesamt waren im Einsatz die Feuerwehren aus Lautenthal, Langelsheim, Lutter, Wolfshagen, Clausthal-Zellerfeld, Wildemann, der Langelsheimer Stadtbrandmeister und sein Stellvertreter, eine Elektro-Fachfirma, der Energieversorger, die Kripo Goslar, das Langelsheimer Ordnungsamt, die Polizei aus Goslar und Langelsheim sowie der Rettungsdienst des Landkreises.
Am Tag nach dem Brand saß der Schock weiterhin tief. „Ich bin froh, dass ich mit meinem Hund rechtzeitig aus dem Gebäude rauskam“, sagte eine Bewohnerin des Brandhauses, die anonym bleiben möchte, gegenüber der GZ. Der Hund der Seniorin habe zunächst nämlich störrisch reagiert.

Die Polizei ermittelt zur Brandursache, die Kellertür ist versiegelt. Foto: Jambrek
cb/sj/red