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Ehrenamt ein „gutes Gefühl“

Feuerwehr-Nachwuchs Mario: mit 17 Jahren zum ersten Waldbrand

In seiner Freizeit engagiert sich Mario Röttger (17) für die Feuerwehr. Foto: Heinichen

In seiner Freizeit engagiert sich Mario Röttger (17) für die Feuerwehr. Foto: Heinichen

Schon als Schüler mit zehn Jahren ist Mario Röttger in die Wolfshäger Jugendfeuerwehr eingetreten. Heute, sieben Jahre später hat ihn längst die Leidenschaft gepackt. Und seit dem vergangenen Jahr darf er auch aktiv an den Einsätzen teilnehmen. 

Von Anna Heinichen Freitag, 17.03.2023, 19:00 Uhr

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Wolfshagen. Mario Röttger aus Wolfshagen ist nun ein richtiger Feuerwehrmann und stolz darauf. Der 17-Jährige darf seit einem Dreivierteljahr ganz offiziell mit auf die Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr des Kurortes. Und das ist spannend. Drei Einsätze habe er bereits mitgemacht. „Gleich der Erste war wirklich aufregend“, erzählt Mario. Mitten in der Nacht musste auf der Wolfshöhe nahe des Diabas-Steinbruches einen Landeplatz für einen Rettungshubschrauber geschaffen werden, da dringende medizinische Hilfe bei einer Hausgeburt nötig war. „Wir haben den Landeplatz ausgeleuchtet, bis der Hubschrauber wieder starten konnte.“ Aber auch die weiteren Einsätze hatten es in sich, neben einem in Flammen stehenden Hochsitz rückte er mit seinem Trupp auch zu einem Waldbrand aus.

Die Realität ist besser

Bereits mit zehn Jahren beginnt die Laufbahn des Schülers in der Wolfshäger Jugendfeuerwehr bei Ortsbrandmeister Arne Niestroj. „Mein Opa, mein Onkel und mein Vater sind auch in der Wehr, ich bin quasi damit aufgewachsen“, erklärt Mario. Seine damalige TV-Lieblingsserie „Feuerwehrmann Sam“, trug ebenfalls dazu bei. „Ich wollte auch unbedingt die Sachen machen, die ich im Fernsehen gesehen habe“, erinnert er sich schmunzelnd. Die Realität ist dabei noch besser. „Ich mag es, nicht zu wissen, was auf mich zukommt, wenn es zum Einsatz geht.“ Wenn der digitale Pieper von Papa Lutz Röttger Alarm schlägt, ist Mario noch vor seinem Vater am Feuerwehrhaus im Triftweg. „Ich brauche die Zeit auch noch fürs Umziehen“, erklärt er, denn es braucht einige Übung, bis die Schutzkleidung richtig sitzt. „Mein Vater ist da schneller und wir sind dann auch gleichzeitig fertig.“

Schon mit 12 Jahren, im Jahr 2018, präsentiert sich Mario Röttger (Mitte) stolz mit seinem Jugend-Trupp um Arne Niestroj auf dem Fahrzeugdach.  Foto: Privat

Schon mit 12 Jahren, im Jahr 2018, präsentiert sich Mario Röttger (Mitte) stolz mit seinem Jugend-Trupp um Arne Niestroj auf dem Fahrzeugdach. Foto: Privat

Übung macht den Meister. Lutz Röttger ist bereits seit 41 Jahren für den Kurort im Einsatz und mächtig stolz auf seinen Sohn. „Ich bin sehr stolz, dass er die Familientradition weiterführt und seine Freizeit für ein Ehrenamt nutzt.“ Das ist längst nicht mehr selbstverständlich. „Mir gefällt das gute Gefühl, das ich nach einem Einsatz habe, wenn ich nach Hause gehe. Ich habe was für jemanden in Not getan oder für die Allgemeinheit“, erklärt Mario sein freiwilliges Engagement. Über seine Leidenschaft für die Feuerwehr hinaus, schlägt sein Herz auch für die Musik. Neben Gitarre und Klavier spielt er auch Saxophon. Letzteres sogar in der Big Band der TU Clausthal. „Ich komponiere auch meine eigene Musik.“

Nacht der langen Messer

Mario geht in die 11. Klasse des Goslarer Ratsgymnasiums und macht derzeit seinen Führerschein. Bis zum Abitur will er auf jeden Fall noch zu einigen Einsätzen mit seinen Kameraden und Kameradinnen fahren. „Ich möchte auch als Betreuer in der Jugendfeuerwehr helfen“, kündigt er an, um auch andere Jugendliche davon zu begeistern. Er selbst habe an vier Zeltlagern der Jugendwehr teilgenommen und sie in toller Erinnerung, auch wenn das erste Lager eine Herausforderung war. „Ich war zehn oder elf Jahre und es ging direkt für ein paar Tage nach Hameln, ohne Eltern.“ Disziplin und Ordnung waren genauso Themen wie Spiel, Spaß und natürlich auch ein wenig Schabernack. „Die letzte Nacht ist am besten“, verrät er, denn in der sogenannten „Nacht der langen Messer“ werden den Kindern kleine harmlose Streiche gespielt. Spaß schweißt zusammen. Und die Kameradschaft ist auch später im Einsatz wichtig. „Um draußen als Team zu funktionieren, müssen wir uns aufeinander verlassen können und dafür braucht es Kameradschaft.“

Medizinstudium wird angstrebt

Und was kommt nach dem Abitur? „Ich würde gern Medizin studieren, das wird vermutlich nicht in der Nähe möglich sein, vielleicht kann ich dann woanders als Feuerwehrmann weitermachen.“

Aber wenn er in die Heimat zurückkommen sollte, dann ist er auf jeden Fall wieder bei Einsätzen der Wolfshäger Wehr dabei. „Ganz sicher.“

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