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Kurioses Ereignis

Feuerlöscher löst Großeinsatz in der Stadt Braunlage aus

Die Drehleiter steuern die Einsatzkräfte zunächst ins Dachgeschoss des Mitarbeiterhauses.

Die Drehleiter steuern die Einsatzkräfte zunächst ins Dachgeschoss des Mitarbeiterhauses. Foto: Eggers

Am Mittwochabend heulten in Braunlage, St. Andreasberg und Hohegeiß gegen 20.30 Uhr die Sirenen. Weil es hieß, dass Menschen vermisst werden, wurde der sogenannte Massenanfall von Verletzten ausgelöst. Doch eigentlich war etwas ganz anderes los.

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Von Michael Eggers
Donnerstag, 26.09.2024, 12:02 Uhr

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Braunlage. Ein Zwölf-Kilo-Feuerlöscher, der in einem Mitarbeiterhaus eines Hotelbetriebs im Waldweg in Braunlage komplett entleert wurde, hat am Mittwochabend einen Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, DRK und Notarzt ausgelöst. Insgesamt sollen mehr als 75 Einsatzkräfte und mehr als 30 Einsatzfahrzeuge auf den Ort zugefahren sein, heißt es. Eine Frau ist mit einer Rauchvergiftung leicht verletzt worden. Die Polizei ermittelt deshalb wegen fahrlässiger Körperverletzung.

War es ein Dummer-Jungen-Streich oder eine Schnapsidee? Jedenfalls hat jemand am Mittwochabend in dem Mitarbeiterhaus einen Feuerlöscher komplett entleert. Das feine Pulver, das dabei entstanden ist und sich ausbreitete, hat die Rauchmelder ausgelöst, jedenfalls heulten gegen 20.30 Uhr in Braunlage, St. Andreasberg und Hohegeiß lautstark die Sirenen.

Entwarnung gegeben

Der sogenannte Massenanfall an Verletzten (ManV) ist ausgelöst worden, weil es – warum auch immer – hieß, dass Menschen vermisst werden und verletzt wurden. Dabei verließen die neun Bewohner das mittlerweile ziemlich pulvrige Mitarbeiterhaus ganz normal zu Fuß.

Während die Einsatzkräfte von allen Seiten auf das Gebäude im Waldweg zusteuerten, in dem zeitgleich neben des ManV auch ein Großbrand gemeldet worden war, war die Polizei bereits vor Ort – sie hatte die kürzeste Anreise – und gab eine vorsichtige Entwarnung.

Mit schwerem Atemschutz gehen die Feuerwehrleute ins Haus, um die Vermissten zu suchen.

Mit schwerem Atemschutz gehen die Feuerwehrleute ins Haus, um die Vermissten zu suchen. Foto: Eggers

Dennoch bereiteten die ersten Feuerwehrleute, die vor Ort waren, schon einmal die Wasserversorgung vor, fuhren die Drehleiter aus und die Atemschutzgeräteträger gingen in voller Montur ins Haus, um zu schauen, ob sich nicht doch noch jemand im Gebäude aufhält. Nach der genauen Suche gab die Wehr schließlich Entwarnung, die mit 55 bis 60 Einsatzkräften und 14 Fahrzeugen vor Ort war, wie Stadtbrandmeister Hans Ervenich auf GZ-Anfrage mitteilt.

Vom DRK versorgt

Die neun Bewohner indes konnten zunächst wegen des nicht ganz ungefährlichen Pulver-Rauch-Gemischs nicht in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Helfer der DRK-Bereitschaft richteten in ihrer Geschäftsstelle in der Elbingeröder Straße in Braunlage zunächst ein kleines Lager für die Bewohner ein, die meist ohne Jacke ins Freie gegangen waren, wie Bereitschaftsleiter Marcus Backes auf Anfrage mitteilte. Er berichtete ferner, dass sich weitere DRK-Bereitschaftsgruppen aus dem Landkreis auf den Waldweg zubewegten. Wegen der vorsichtigen Entwarnungen hätten diese aber erst einmal auf einem Parkplatz in Bad Harzburg abgewartet und seien anschließend wieder zurück in ihre Heimatorte gefahren.

In der DRK-Geschäftsstelle untersuchte der Notarzt die neun Bewohner, zudem wurden sie mit wärmerer Kleidung und heißen Getränken versorgt. Nach etwas mehr als drei Stunden konnten sie schließlich in ihre Wohnungen zurückkehren.

Die Polizei, die in dem Fall unter anderem wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt, bittet unter der Rufnummer (05520) 93260 im Hinweise, wie es zu diesem Einsatz kommen konnte.

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