Eltern wählen eine Lobby für Kita-Themen

Donata Prietz
Engagierte Eltern haben den „Stadtelternrat Kita“ neu gegründet und bieten eine Interessenvertretung für Kita-Eltern gegenüber Stadt und Politik an, um Wünsche und Ziele zu artikulieren und ihren Interessen mehr Gewicht zu verleihen.
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Goslar. Vorsitzende des neu gegründeten Gremiums ist Donata Prietz, die als eine Stellvertreterin für Ralf Domrös auch im SPD-Ortsverein engagiert ist. Die Sozialdemokratin trennt das – und stellte im Gespräch mit der GZ ihre Mitstreiterin und Mitstreiter beim Stadtelternrat Kita vor. Mit Sabrina Wittek (Beisitzerin), Alexander Mecklenburg (Beisitzer) und ihrem Stellvertreter Florian Held ist das Kleeblatt breit aufgestellt – mit Kindern, die in der Campus-Kita sowie in den Kitas „Zum Markte“ und am Fliegerhorst untergebracht sind. „Wir verstehen uns als Vertreter aller Eltern“, betont Held. Gewählt wurden sie Anfang März auf einer Sitzung am Frankenberg, zu der alle Elternvertreter der Goslarer Kitas eingeladen waren.
Eine Kita-Elternvertretung ist kein neues Instrument, aber eines, das nach Vorsitzenden wie Dr. Petra-Lucia Haumann (CDU) aus Hahnenklee und Julia Lorenz aus Immenrode längere Zeit brach lag – und das ohnehin stark vom Einsatz der Eltern abhängt, deren Kinder eine überschaubare Anzahl an Jahren in eine Kita gehen. Daher hat sich das neue Gremium schon jetzt auf die Fahne geschrieben, das Engagement nicht automatisch mit dem Heranwachsen ihrer Kinder aus den Kitas enden zu lassen.
Inhaltlich gibt es einiges, was die neue Interessenvertretung aufs Tapet bringen will. Das reicht generell von Kita-Gebühren über die (zu geringe) Anzahl von Hortplätzen bis zur Bewahrung von pädagogisch sinnvollen Einrichtungen wie dem Waldkindergarten und dem Transport zwischen Einrichtungen, der teilweise mit teuren Taxen bewältigt werden müsse. Es geht um pädagogische Konzepte, vor allem aber um einrichtungsübergreifende Sommerschließzeiten, „ein großes Thema“, versichert Donata Prietz – und das nicht nur dann, wenn die Kinder einer Familie in unterschiedliche Kitas gehen: „Plötzlich waren wir fünf Wochen ohne Betreuung in den Sommerferien“, sagt Sabrina Wittek. Da werden Fragen nach einer Notbetreuung laut – oder nach Springern, die verhindern könnten, dass ganze Gruppen (wie erst in diesem Winter) mangels Betreuungspersonal geschlossen werden – und die Eltern dann sehen müssen, wo sie bleiben.
Den Stadtelternrat Kita neu aufleben zu lassen, hält Alexander Mecklenburg allein deshalb schon für sehr sinnvoll, weil man sich austauschen könne und sehe, wie es die anderen machten: „Es ist gut, vergleichen zu können.“
Das neue Gremium will Themen platzieren, im städtischen Fachausschuss vertreten sein, sich alle vier Wochen treffen und demnächst eine eigene E-Mail-Adresse bekannt geben. Wer etwas anstoßen will, kann sich bis dahin über die eigene Kita an die Elternvertreter wenden, empfiehlt Prietz.