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Bad Grunder Heilstollen

Durchatmen ohne Feinstaub, Wind und Pollen

Im Eisensteinstollen, dem einzigen im norddeutschen Raum, können Atemwegserkrankte wieder durchatmen.  Foto: Niemann

Im Eisensteinstollen, dem einzigen im norddeutschen Raum, können Atemwegserkrankte wieder durchatmen. Foto: Niemann

Tränende Augen, laufende Nase: Allergiker haben aktuell besonders unter Birkenpollen zu leiden. Befreit durchatmen lässt es sich im Heilstollen in Bad Grund. Bei konstanten sieben Grad Celsius werden hier viele Beschwerden der Atemorgane therapiert.

Dienstag, 19.04.2022, 16:30 Uhr

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Bad Grund. Als eine der ältesten Oberharzer Bergstädte schmiegt sich Bad Grund in das Tal des Iberges, umgeben von einer abwechslungsreichen Laub- und Nadelwaldlandschaft. Bad Grund hat als Kurort eine lange Tradition. Die Bergstadt mit Gesundheitszentrum und Heilstollen ist als Heilklimatischer Kurort mit Heilstollen-Therapie staatlich anerkannt.

Luft holen in freier Natur ist ein wesentlicher Faktor im Erholungsurlaub oder in einer heilklimatischen Kur. Dafür sorgt in und um Bad Grund ein dichtes Wanderwegenetz, das mit einer Mischung aus Entspannung, Ausdauer, aber auch Spaß bei der Bewegung unterstützt. Das Wegenetz führt unter anderem durch den Weltwald mit einem Erlebnispfad durch die nordamerikanische Bergwelt.

Gute Luft gibt es in Bad Grund aber auch im Eisensteinstollen, der einzigen Therapiehöhle dieser Art im gesamten norddeutschen Raum. Der Stollen wird seit mehr als 20 Jahren zu Therapiezwecken genutzt, und inzwischen übernehmen auch immer mehr Krankenkassen die Kosten im Rahmen einer ambulanten Bäderkur.

Ob Asthma, Heuschnupfen, chronische Bronchitis, Keuchhusten, Pseudo-Krupp, chronische Nasennebenhöhlenentzündung oder Schlafstörungen, die Therapie im Eisensteinstollen soll für Linderung sorgen.

Rund 100 Meter tief im Berg sitzen oder liegen die Gäste bequem und warm eingepackt in großen Schlafsäcken und atmen tief bei konstanten sieben Grad. Eine relative 100-prozentige Luftfeuchtigkeit und eine nahezu 100-prozentige Staubfreiheit wirken sich positiv auf den Organismus aus. Ohne Feinstaub, Wind, Pollen, Stress und ohne Reizklima regenerieren sich Lunge und Bronchien nach und nach.

Etwas Gutes tun für den Körper kann man aber auch im Fitnessstudio im Gesundheitszentrum, und bald auch wieder im Solebad, das gerade saniert und modernisiert wird. Im Gesundheitszentrum befindet sich auch eine Physiotherapiepraxis. Aber auch im Ort sind noch weitere Therapiepraxen vorhanden.

Die Jahrhunderte alte Kurgeschichte der Bergstadt Bad Grund begann einst mit einem „prominenten“ Schlackenbad. Denn laut Ortschronik soll bereits im Jahr 1510 die Herzogin Elisabeth von Braunschweig-Lüneburg, die auf der Stauffenburg ihren Witwensitz hatte und als Förderin des Eisensteinbergbaus am Iberg galt, Linderung ihrer Leiden in Schlackenbädern einer Eisenhütte gesucht haben. Eine eindrucksvolle Glasmalerei im Atrium, dem einstigen Kurbadehaus. zeigt dieses wohl erste Kurbad in Bad Grund.

Im Jahr 1855 wurde Bad Grund, damals noch Grund, zum Bade- und Kurort ernannt. Den Grundstein dafür legten der Berg- und Stadtphysikus Dr. Karl Heinrich aus Clausthal, der Apotheker Karl Hermann August Helmkampff und der Rathauswirt Wilhelm Römer, beide aus Bad Grund. Aufgrund der geologischen und klimatischen Bedingungen in der Bergstadt erkannte Brockmann, dass Grund geeignet sei, um kranken Menschen zu Linderung ihrer Leiden zu verhelfen. Seit 1914 durfte Grund sich Bad Grund mit dem Zusatz Bergstadt nennen.

In den 1920er Jahren verweilten rund 5.500 Kurgäste in Bad Grund. Die Hochzeiten des Kurbetriebes waren die 1960er und 1970er Jahre. Damals konnte der Kurort etwa 220.000 Übernachtungen und rund 25.000 Gäste verzeichnen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.bad-grund.de.

 

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