Dorfgemeinschaftshaus Nauen: Modernisierung beginnt

Vor der Modernisierung steht das Ausräumen an – für die Nauener vom Seniorenkreis heißt das Kistenschleppen. Wenn alles klappt, sollen die Arbeiten im Innern im Mai enden. Foto: Gereke
Wenn plötzlich das Telefon klingelt und es heißt: Bitte ausräumen! Seit Jahren steht es auf der Agenda: die Modernisierung des Dorfgemeinschaftshauses Nauen. Nachdem das Projekt zwischenzeitlich ins Stocken geraten war, geht es nun los.
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Nauen. Nach Jahren des Wartens für die Nauener beginnt nun die Modernisierung ihres Dorfgemeinschaftshauses. Für die Nutzer des Dorfgemeinschaftshaues – Seniorenkreis und Gesangverein – hieß das jetzt: Sachen packen und ausräumen. So hatten die Nauener beispielsweise das Geschirr ins Bauzeit-Depot auszulagern. Denn in den kommenden Monaten bekommt das Haus eine Frischzellenkur – sowohl innen, als auch außen.
Feuerwehr wieder Thema
Da kommt nicht nur frische Farbe an die Wände. Die Stadt Langelsheim fasst das Gebäude auch energetisch an: Es bekommt neue Fenster sowie eine neue Heizungsanlage. „Wir lassen eine Gasbrennwerttherme mit der Umschaltoption auf (grünen) Wasserstoff installieren“, berichtet Bauamtsleiter Sven Ladwig. Zudem wird der museale Sanitärbereich erneuert – und das Gebäude soll künftig über eine Rampe barrierefrei erreichbar sein.

Das Geschirr muss raus: Packen im Dorfgemeinschaftshaus Nauen. Foto: Gereke
Die Bauarbeiten starten jetzt im März. Voraussichtlich im Mai soll es dann auch im Außenbereich weitergehen. Beispielsweise sehen die Pläne eine Pflasterung des derzeit asphaltierten Hofs vor. Wenn alles nach Plan verläuft, soll das Dorfgemeinschaftshaus im August fertig sein.
Eine leichte Verzögerung wird es aufgrund der positiven Nachrichten über die Nauener Feuerwehr geben, die sich nun doch nicht auflösen wird, da quasi in letzter Sekunde sich doch noch jemand fand, der das Amt des Ortsbrandmeisters übernehmen will. „Bisher haben wir gedacht, mir müssen auf die Feuerwehr keine Rücksicht mehr nehmen“, sagte der Langelsheimer Bürgermeister Ingo Henze am Rande der jüngsten Sitzung des Bauausschusses.
Kein Osterfrühstück
Die Feuerwehr nutzt einen Raum im Dorfgemeinschaftshaus und wird ihn, da die geplante Auflösung der Wehr nun doch nicht erfolgt, auch weiter nutzen. „Wir sind da ein bisschen von den aktuellen Ereignissen bei der Feuerwehr überrollt worden“, sagte Ladwig im Ausschuss. Und mit blick auf die Arbeiten an den Außenanlagen muss auch geschaut werden, wo denn das Nauener Feuerwehrfahrzeug übergangsweise untergestellt werde, so Ladwig.

Erste Arbeiten am Nauener Gebäude laufen schon – so wie hier am Sandsteinsockel. Foto: Gereke
Die Bauarbeiten haben natürlich Konsequenzen für das Dorfleben: Die Nauener können in den nächsten Monaten das DGH derzeit nicht nutzen. „Wir vom Gemischten Chor Liederkranz proben nun in der St.-Johannes-Kapelle“, erzählt Renate Geldmacher-Ternedde. Anderes muss ausfallen – wie das Osterfrühstück. „Weil wir keinen anderen Raum zur Verfügung haben“, erzählt Rüdiger Grund vom Kirchenvorstand.

Eine Frischzellenkur bekommt auch der Saal des Dorfgemeinschaftshauses. Foto: Gereke
Seit Jahren läuft das Projekt Modernisierung des Dorfgemeinschaftshauses – angestoßen noch von der alten Samtgemeinde Lutter als Projekt der Dorfentwicklung. Die Politik stellte im Jahr 2020 erste Mittel für Planungskosten bereit.
Fördergelder fließen
Doch dann geriet alles ins Stocken – nach der Fusion der Samtgemeinde mit der Stadt Langelsheim die schlechte Nachricht. Der einstmals mit dem Dorfgemeinschaftshaus beauftragte Architekt hatte die Stadt darüber informiert, die Maßnahme nicht weiterbegleiten zu wollen. Im Sommer 2022 informierte die Verwaltung darüber den Ortsrat Flecken Lutter am Barenberge. Dabei hätte 2022 die Sanierung im Innern erfolgen, 2023 dann die Gestaltung des Vorplatzes an der Reihe sein sollen. Immerhin sah der Förderbescheid schon damals eine Umsetzung bis 2024 vor, hieß es. Dennoch sorgte das alles für Frust im Flecken Lutter.

Die Ortsfeuerwehr bleibt dem Dorf erhalten - weiterhin wird die Fahrzeuggarage auf dem DGH-Vorplatz genutzt. Foto: Gereke
Aber nun geht es an. Allerdings führt die Verzögerung dazu, dass das Projekt teurer wird. Bei Vorstellung des Vorhabens war noch von Gesamtkosten von rund 650.000 Euro für die Modernisierung vorgesehen. Aktuell plant die Stadt mit 813.000 Euro für die DGH-Sanierung. 413.000 Euro davon fließen aus dem Topf der Dorfentwicklung als Förderung, informiert Ladwig.

Beim Ausräumen finden sich Relikte aus Nauens Vergangenheit an. Foto: Gereke
Das bedeutet einen gestiegenen Eigenanteil der Kommune. Denn mit den 200.000 bis 250.000 Euro, von denen Ortsbürgermeisterin Karin Rösler-Brandt vor zwei Jahren sprach, kommt die Stadt nun nicht mehr hin.