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54. Festtage

Dorffest in Othfresen: Kiffer, Cannabis und Festkommers

Kommersabend mit einer Vielzahl eleganter Ladies, den Flashlights des MTV Othfresen im Revuestil.  Fotos: Leifeld

Kommersabend mit einer Vielzahl eleganter Ladies, den Flashlights des MTV Othfresen im Revuestil. Fotos: Leifeld

An drei Tagen wurde in Othfresen groß gefeiert. Das Dorffest startete mit einem Festkommers und kabarettistischen Einlagen, einer Party am Samstag im Dorfgemeinschaftshaus und endete am Sonntag mit einem sehenswerten Umzug bei Sonnenschein.

Von Andrea Leifeld Montag, 04.09.2023, 05:58 Uhr

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Othfresen. Es hätte so schön sein können: Die Augen vom Bürgermeister Alf Hesse schienen beim Dorffestkommers bei folgendem Gedanken zu glänzen: Die Gewerbesteuereinnahmen mit einem satten Millionen-Gewinn hätten mit dem besonderen Cannabis-Geschäftsmodell so schön sprudeln können, was der klammen Kasse der kleinen Kommune ohne Zweifel gut getan hätte. Doch gleich zwei Dinge hatten die Chance auf einen satten Gewinn vereitelt: Die (noch) fehlende Legalität einer Cannabis-Plantage in Deutschland und ein ebenso fieser wie heimlich durchgeführter Polizei-Großeinsatz, bei der an einem Dienstag im Mai ein „Agrarbetrieb“ erstürmt wurde und das Geschäftsmodell so kurz vor der Ernte und der großen Gewinneinfuhr platzen ließ.

Klamauk und Comedy

Doch siehe da – so zeigte es der kabarettistische Klamauk beim Festkommers – nahe der gestürmten Cannabis-Zuchtplantage entstehe derzeit im Othfresener Ortsteil Posthof eine nagelneue Lagerhalle mit bislang unbekannter Nutzung. Ein wahrhaft mysteriöses Bauvorhaben, bei dem auch ein örtlicher Landwirt als Kompagnon seine Finger im Spiel haben soll. Doch, die „Kolpingsfamilie“ hatte gut recherchiert. Eine Stellungnahme aus dem Rathaus blieb über das Wochenende unbeantwortet. Voller Vorfreude auf die demnächst ortsnahe Erntemöglichkeit verwandelte auch das Duo „SiMiriam“ (Simon und Miriam) mit ihrem Auftritt die Bühne sogleich in eine Kiffer-Bude. Die Newcomer beim Othfresener Festkommers steuerten gleich drei musikalische Highlights zum vierstündigen Dorffestauftakt mit abendlicher Disco bei. Und dieser hatte mit zwölf Programmpunkten auf unterhaltsame Art jenen viel zu bieten, die sich mit der Ortschaft Othfresen und den Vereinen verbunden fühlen. Da gab es deutlich mehr als Kiffer-Geplänkel: So weiß zumindest jeder Festbesucher, dass die Mannen der legendären Dorffesttruppe „Sixpack“ die schönsten Bäuche haben. Serviert wurden sie dem Publikum „Aber bitte mit Sahne“. Hoch gefeiert wurden wieder die Beiträge des Dorfnachwuchses wie der Kunstrad-Youngster des RCE, der Jugendfeuerwehr mir ihren „Singenden Mülltonnen“ und der MTV-Springmäuse. Nachwuchsarbeit lohnt sich.

Die Dorfkinder gewinnen den Wettstreit.

Die Dorfkinder gewinnen den Wettstreit.

Noch keine Schnapszahl

Längst der Jugendzeit entwachsen beendeten die Mitglieder der Feuerwehr und die MTV-Flashlights mit Show- und Knalleffekt das gewohnt tolle Bühnenprogramm vor Mitternacht. Munter moderiert wurde der Abend von Henrike und Mario. Beginnend mit dem Jahr 1968 wäre 2023 das 56. Festjahr, minus zwei Corona-Jahre feierten die Othfresener somit 54. Festtage. Das Schnapszahlen-Jubiläum (55.) war also nicht im Corona-Sumpf untergegangen. Und bis 2024 wird es dann dank der Koalition SPD/Die Grünen sicher auch mit einer legalen Cannabis-Ernte im liebenswerten Liebenburg klappen. Samstagmachmittag lockten Bobfahren und Biathlon auf die Schulwiese. Knifflige „Winterspiele“ waren das Motto. 14 Spaßmannschaften traten in winterlichen Leistungswettkämpfen gegeneinander an. Nach vierstündigem Wettkampfgetümmel durften sich die „Dorfkinder“ in einer Sektdusche als siegreiche Mannschaft feiern.

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