Digitalpakt: Die Braunlager Grundschulen brauchen ein Konzept

Ein Mix aus einheitlicher Grundausstattung und individuellem Oberbau: Der Landkreis Goslar will mit einem Medienentwicklungsplan seinen 21 Schulen unter anderem bei Beschaffung, Betrieb und Wartung unter die Arme greifen und das Lehrpersonal entlasten. Symbolfoto: Pixabay
Die Basis für den „Digitalpakt Schule“ ist an allen drei Braunlager Grundschulen gelegt: Kabel verlegt, Netzwerkkomponenten installiert, die Ausstattung mit Geräten in Vorbereitung. Nun soll die Technik mit Inhalt gefüllt werden: Konzepte müssen her.
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Braunlage. Noch diesen Monat soll die Infrastruktur für den „Digitalpakt Schule“ an allen drei Grundschulen der Stadt fertiggestellt werden, sprich: Das Verlegen von Kabeln und die Installation der Netzwerkkomponenten zur Nutzung von W-Lan wird dann abgeschlossen sein. Darüber unterrichtete Dirk Ullrich, Sachbearbeiter im Hauptamt, jetzt die Mitglieder des Bildungsausschusses.
Die ersten Planungen für das Digitalisierungsvorhaben des Landes Niedersachsen laufen bereits seit 2020, wegen verwaltungstechnischer Fehler hatte sich die Ausschreibung für die Netzwerkarbeiten verzögert.
Im November 2022 hatte die beauftragte Firma schließlich mit dem Verlegen der Leitungen beginnen können, danach habe der Einbau der Netzwerkkomponenten begonnen, erklärte Dirk Ullrich. Damit ist gewissermaßen an allen drei Schulen die Basis für den Digitalpakt gelegt. Nun geht es darum, die Technik mit Inhalt zu füllen.
Die große Frage: Wer wartet all die Geräte?
Bis dato sind 118.000 Euro für das Projekt ausgegeben worden, 88.000 Euro davon sind Landesmittel. Wobei durch ein „Missverständnis“ an der Glückauf-Schule vier Räume falsch verkabelt wurden und dadurch Zusatzkosten von 8000 Euro entstanden sind, räumte Dirk Ullrich auf Nachfrage von Karl-Heinz Plosteiner ein.
Im nächsten Schritt sollen alle drei Grundschulen mit den entsprechenden Geräten wie Bildschirmen und i-Pads ausgestattet werden. Das Kostenvolumen dafür schätzt Ullrich auf gut 100.000 Euro. Am Ende werden rund 140 Geräte im Einsatz sein – diese alle einzurichten, zu pflegen und technisch am Laufen zu halten, sei dann personell im Rathaus nicht mehr zu leisten, fügte Dirk Ullrich hinzu. Die Frage, wie man das alles verwaltet, sei aber eine ganz entscheidende, bestätigte Nicole Natascha Septinus. Sie ist medienpädagogische Beraterin beim Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) und war von der Stadtverwaltung zur Sitzung des Bildungsausschusses eingeladen worden.
Digitalisierung wird nicht wieder verschwinden
„Technik muss funktionieren“, formulierte Septinus das, was eigentlich jeder weiß. Die Frage sei, wie man das für kleine Schulen organisiert. Gekommen war die Fachfrau vom NLQ, um die Unterstützung ihres Instituts bei der Erstellung von Konzepten zur Mediennutzung zu erläutern.
„Wie kann ich das, was ich habe, sinnvoll einsetzen“, diese Frage müsse jede Schule jetzt für sich klären, so Nicole Natascha Septinus. Auch an den drei Grundschulen der Stadt. Bisher seien Grundschulen in Sachen Digitalisierung immer hinten runter gefallen, monierte die Medienpädagogin. Es sei also längst an der Zeit, sich darum zu kümmern, denn „die Digitalisierung ist da und sie wird auch nicht wieder verschwinden“, so Septinus im Bildungsausschuss.
Hintergrund:
Mit dem Digitalpakt Schule unterstützt der Bund Länder und Gemeinden bei Investitionen in die digitale Bildungsinfrastruktur. Ziel ist der flächendeckende Aufbau einer zeitgemäßen digitalen Bildungsinfrastruktur unter dem Primat der Pädagogik.
Für jede Schule stellt das Land Niedersachsen 30.000 Euro als Sockelbetrag zur Verfügung, die der Träger für die jeweilige Schule einsetzen kann. Die Schulträger setzen damit den Auf- bzw. Ausbau der digitalen Infrastruktur (Netzwerk, WLAN) in den Schulen um.
Gelder für digitale Endgeräte können über den Schulträger erst dann beantragt werden, wenn die digitale Grundausstattung nach den Anlagen der Förderrichtlinie umgesetzt ist.
Für die Entwicklung beziehungsweise Aktualisierung ihres Medienbildungskonzeptes hat die Schule Zeit bis zum Abschluss der Maßnahme. Der Digitalpakt ist auf eine Laufzeit von fünf Jahren angelegt.
Quelle: nibis.de