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Großes öffentliche Interesse

Der Kampf gegen das Kieswerk Wiedelah geht weiter

Über 100 Interessierte folgen der Einladung zur Bürgerversammlung. Foto: Hohaus

Über 100 Interessierte folgen der Einladung zur Bürgerversammlung. Foto: Hohaus

Mehr als 100 Interessierte verfolgen die Bürgerversammlung in Wiedelah gegen das geplante Kieswerk. Bis zum 19. Juli läuft das entscheidende Raumordnungsverfahren. Die vorgelegten Gutachten und Stellungnahmen werden kritisch gesehen.

Von Helmut Hohaus Donnerstag, 25.05.2023, 12:00 Uhr

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Wiedelah. Der Kampf gegen ein neues Kieswerk in Wiedelah geht in die nächste Phase. Dementsprechend groß ist auch das öffentliche Interesse an diesem Thema. Mehr als 100 Besucher hatten sich auf Einladung der Bürgerinitiative (BI) „Kein Kiesabbau in Wiedelah“ zur Bürgerversammlung ins Sportheim aufgemacht.

BI-Vorsitzender Michael Schüler begrüßte Ortsvorsteher Klaus-Ulrich Bock, Dirk Heinemann, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Osterwieck, und Friedhart Knolle vom BUND.

Frist für Einsprüche

Die Frist für Einsprüche im Raumordnungsverfahren ist eröffnet und endet am 19. Juli. Das Unternehmen Raulf Kies plant wie berichtet den Abbau von Kies und Sand an der Wülperoder Straße. Die geplante Abbaufläche von etwa 27 Hektar befindet sich südlich des Naturschutzgebietes Wiedelaher See. Die im Verfahren von der Kiesfirma vorgelegten acht Gutachten und Stellungnahmen sehe die BI kritisch.

Nun gelte es, so die BI, die Bedenken der Wiedelaher hinsichtlich Staub, Lärm, Lkw-Verkehr, Grundwasserspiegelabsenkung, Erdrutschgefahr, Trinkwasserqualitätverschlechterung, Schulwegsicherheit, Grundstückspreisverfall, Mikroklimaänderung oder Vogel- und Artenschutz durch viele Einsprüche und Eingaben im Genehmigungsverfahren innerhalb der Frist vorzutragen.

Stilllegung des Betriebes droht

Friedhart Knolle bot seine Beratung an. Ihn motiviere es, dass es im Dorf viele Plakate und Banner gibt, die die breite Empörung der Bürger widerspiegeln würden. Es sei sehr wichtig, dass die Bürger sich beim öffentlichen Verfahren beteiligen und viele Stellungnahmen abgeben.

Dirk Heinemann riet, im Falle einer Genehmigung des Abbaus auf die Aufstellung eines Betriebsplanes hinzuwirken, mit dem die Anfahrt und Abfahrt des Werksverkehrs geregelt wird. Ein solcher Plan existiere in seiner Gemeinde und funktioniere bis auf wenige Ausnahmen sehr gut. Denn bei Nicht-Einhaltung drohe eine Stilllegung des Betriebes. „Wird das Gebiet noch nach Osten erweitert?“, so eine Frage eines Bürgers. Die Antwort der BI: Es sei eine Erweiterung hinter der Kläranlage bis zum Wald und bis zum Restaurant Finkenherd angedacht.

Hier würde der Transport des Kieses wohl über lange, laute Förderbänder erfolgen. Ein Problem sahen die Zuhörer auch darin, dass die Lkw beim Wegfahren viel Wasser verlieren. In einem Kieswerk in Heiningen seien alle Straßen und Bäume bei der Abfahrt weißgrau von den Lkw.

Wichtiges Schutzgebiet

Viele Hinweise gab es, dass der Naturschutz am Teich erhalten werden müsse. Der Vogelschutzexperte Paul Kunze wies auf die Wichtigkeit der an das Abbaugebiet angrenzenden Naturschutzgebiete und besonders der Ackerflächen hin und bedauerte die mangelnde Umsetzung der europäischen Naturschutzvorgaben.

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