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Flick-Nominierung

Das ist unser WM-Kader – Götze dabei, Hummels raus

Kehrt ins DFB-Team zurück: Mario Götze von Eintracht Frankfurt.

Kehrt ins DFB-Team zurück: Mario Götze von Eintracht Frankfurt.

Mario Götze feiert nach fünf Jahren ohne Länderspiel ein Comeback bei der Weltmeisterschaft. Der 17 Jahre alte Dortmunder Moukoko und Bremens Torjäger Füllkrug sind auch in Katar dabei. Lesen Sie bei der GZ den gesamten Kader.

Donnerstag, 10.11.2022, 12:20 Uhr

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Frankfurt/Main. Mario Götze feiert nach fünf Jahren ohne Länderspieleinsatz ein Comeback bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Bundestrainer Hansi Flick nominierte den 30 Jahre alten Frankfurter am Donnerstag ebenso wie die beiden Nationalmannschafts-Neulinge Youssoufa Moukoko (17) und Niclas Füllkrug (29) für das Turnier in Katar. Die Dortmunder Mats Hummels (33) und der erneut nicht fitte Turnier-Pechvogel Marco Reus (33) gehören nicht zum 26 Spieler umfassenden Aufgebot, das von einem starken Bayern-Block um Kapitän Manuel Neuer angeführt wird.   

«Wir haben einen sehr guten Kader, den wir mitnehmen können», sagte Flick bei der Verkündung der 26 Namen auf dem DFB-Campus. «Wir haben es uns im Trainerteam nicht einfach gemacht. Wir haben viele Dinge durchgespielt, Wenn-dann-Strategien», sagte der 57-Jährige. 

Flick belohnte Offensivspieler Götze, der Deutschland 2014 in Brasilien im Finale gegen Argentinien zum vierten und bislang letzten WM-Titel geschossen hatte, für konstant starke Saisonleistungen bei Eintracht Frankfurt mit dem DFB-Comeback. «Wir freuen uns auf ihn», sagte Flick. Götze bestritt sein letztes von bislang 63 Länderspielen vor fünf Jahren beim 2:2 gegen Frankreich in Köln.

Neben Torwart Neuer wird dessen Münchner Vereinskollege Thomas Müller sein viertes WM-Turnier bestreiten. Der FC Bayern stellt mit insgesamt sieben Akteuren auch das größte Kontingent. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall des Leipzigers Timo Werner und des Wolfsburgers Lukas Nmecha berief Flick Youngster Moukoko und den bei Werder Bremen in dieser Saison regelmäßig treffenden Füllkrug  für den Angriff. Moukoko, der am Tag des Eröffnungsspiels am 20. November 18 Jahre alt wird, ist der jüngste WM-Teilnehmer in der DFB-Geschichte.

Der DFB-Tross kommt unmittelbar nach den letzten Ligaspielen am Sonntag in Frankfurt zusammen. Einen Tag später fliegt Flick mit dem WM-Team zunächst in den Oman, wo am kommenden Mittwoch noch ein Testspiel gegen den dortigen Gastgeber stattfindet. Einen Tag später geht es weiter nach Katar ins WM-Quartier ganz im Norden des Landes. Am 23. November startet die Nationalelf gegen Japan in die WM-Endrunde. Weitere Gruppengegner sind Spanien und Costa Rica. Das WM-Finale findet am 18. Dezember statt.

Soll im WM-Kader von Bundestrainer Hansi Flick stehen: Youssoufa Moukoko.

Soll im WM-Kader von Bundestrainer Hansi Flick stehen: Youssoufa Moukoko.

Das Aufgebot der Fußball-Nationalmannschaft:

Torhüter:

Manuel Neuer (Bayern München), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt) 

Abwehr:

Armel Bella Kotchap (FC Southampton), Matthias Ginter (SC Freiburg), Christian Günter (SC Freiburg), Thilo Kehrer (West Ham United), Lukas Klostermann (RB Leipzig), David Raum (RB Leipzig), Antonio Rüdiger (Real Madrid), Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund), Niklas Süle (Borussia Dortmund) 

Mittelfeld/Angriff:

Karim-David Adeyemi (Borussia Dortmund), Julian Brandt (Borussia Dortmund), Niclas Füllkrug (Werder Bremen), Serge Gnabry (FC Bayern München), Leon Goretzka (FC Bayern München), Mario Götze (Eintracht Frankfurt), Ilkay Gündogan (Manchester City), Kai Havertz (FC Chelsea), Jonas Hofmann (Bor. Mönchengladbach), Joshua Kimmich (FC Bayern München), Youssoufa Moukoko (Borussia Dortmund), Thomas Müller (FC Bayern München), Jamal Musiala (FC Bayern München), Leroy Sané (FC Bayern München)

Schaffte den Sprung in den WM-Kader: Werder-Angreifer Niclas Füllkrug.

Schaffte den Sprung in den WM-Kader: Werder-Angreifer Niclas Füllkrug.

Kader-Überraschungen haben eine WM-Tradition

Es werde «die eine oder andere Überraschung geben», hatte Flick im Vorfeld seiner Kader-Bekanntgabe noch recht geheimnisvoll angekündigt. Die Goslarsche Zeitung blickt auf die Nominierungen für die WM-Turniere seit 2006 zurück - mit dem Schlaglicht auf die unerwarteten Personalien und erstaunliche Entwicklungen.

WM 2018 (Russland): Löw überrascht mit Länderspiel-Neuling Nils Petersen. Im reifen Alter von 29 darf der Freiburger sich im Trainingscamp um einen WM-Platz bewerben - nach 15 Toren in der Bundesligasaison. In Südtirol gibt es dann ein großes Raunen, als Löw neben Torwart Bernd Leno, Jonathan Tah und Petersen auch Jungstar Leroy Sané (Manchester City) nach Hause schickt. «Leroy hat ein riesiges Talent, absolut», sagt Löw damals. Bei Flick muss der nun 26 Jahre alte Sané kein Déjà-vu fürchten: Der Bayern-Star ist gesetzt für die WM in Katar.

WM 2014 (Brasilien): Torjäger Mario Gomez und Torwart René Adler fehlen im anfangs noch 30-köpfigen DFB-Aufgebot. «Das ärgert mich unendlich», klagt Gomez. «Mario hat seit September nur 280 Minuten gespielt», begründet Löw. Der weithin unbekannte Abwehrspieler Shkodran Mustafi wird nach dem Trainingslager ausgemustert und dann doch Weltmeister, weil sich Pechvogel Marco Reus im letzten Testspiel vor dem Abflug nach Brasilien verletzt. Löw nominiert Mustafi nach. Der sitzt im Flieger nach Südamerika und darf am Ende mit dem WM-Pokal jubeln. 

WM 2010 (Südafrika): Löw überrascht vor seiner ersten WM als Bundestrainer mit den Neulingen Holger Badstuber und Dennis Aogo. Torwart-Veteran Jörg Butt vom FC Bayern ersetzt den verletzten René Adler. Dessen Status als Nummer 1 erhält der damals 24 Jahre alte Schalke-Schlussmann Manuel Neuer. Kapitän Michael Ballack verletzt sich kurz vor Turnierbeginn. Die Nation ist geschockt. Aber auf Ballacks Position im Mittelfeld trumpft der junge Sami Khedira in Südafrika auf. Das Resultat: Nach der WM wechselt der damals 23-Jährige vom VfB Stuttgart zu Real Madrid.

WM 2006 (Deutschland): Bundestrainer Klinsmann und Assistent Löw verblüffen Fans und Experten mit der Nominierung des Dortmunders David Odonkor, dem Flügelflitzer ohne Länderspiel. Der 22-Jährige liefert im Gruppenspiel gegen Polen. Als Joker bedient er nach einem rasanten Flügellauf den ebenfalls eingewechselten Oliver Neuville, der in der Nachspielzeit das 1:0 erzielt. Das Dortmunder Stadion bebt. Angreifer Kevin Kuranyi ist bei der Kaderverkündung der Promi unter den Gestrichenen. Er kann es kaum glauben, als Klinsmann ihn anruft und für die Heim-WM ausbootet: «Ich habe gelacht und gesagt: Das ist jetzt nur ein Spaß, oder?» Nein, nein, Klinsmann scherzte keineswegs, es war sein voller Ernst.

 

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