Dank Laien-Defi: MTV Seesen wird zum „herzsicheren“ Verein

Machen den MTV zum herzsicheren Verein (v.li.): Erste-Hilfe-Ausbilder Uwe Zeller, Heidi Seksts von der Lotto-Sport-Stiftung, Jürgen Alms und Johanna Ziegler. Foto: Gereke
Ihre Mission ist lebensrettend: „Herzsicher im Verein – Gemeinsam gegen den Herztod“, so lautet die neue Aktion der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung und der Björn-Steiger Stiftung. Ihr Weg führte sie jetzt zum MTV Seesen.
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Seesen. „Herzsicher im Verein – Gemeinsam gegen den Herztod: Im Rahmen dieses neuen Projekts werden 33 niedersächsische Sportvereine mit Laien-Defibrillatoren ausgestattet – einer davon ist der MTV Seesen.
Die Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung finanziert das gesamte Projekt mit 100.000 Euro. In der Sehusastadt fiel jetzt auch der Startschuss zum Projekt im Rahmen der ersten Defi-Übergabe. Der MTV, mit 1800 Mitgliedern in 28 Abteilungen größter Sportverein des Landkreises Goslar, wie Vorsitzender Jürgen Alms erfreut betonte, kommt dabei auch in den Genuss eines eines „All-inklusive“-Pakets. Es beinhaltet nicht nur den vollfinanzierten Laien-Defibrillator, sondern auch Schulungen für insgesamt 100 Mitglieder.
Wo eine große Ansammlung an Sportlern herrscht
Alms konnte auch schon berichten, wo der Defi stationiert wird: Er kommt ans Tennisheim, denn dort herrscht eine große Ansammlung von Sportlern. Da sind nicht nur die Tennisspieler beheimatet, sondern auch Bogenschützen und Beachvolleyballer zu Hause. Außerdem nutzen der Schützenverein und der FC das Gelände. Auch von diesen beiden Vereinen werden Mitglieder am Gerät geschult.
Alms zeigte sich glücklich, dass der MTV bei diesem Projekt Berücksichtigung fand, denn eben so einem Notfall aufgrund eines plötzlichen Herzstillstands gab es dort vor nicht allzu langer Zeit. Dem Sportkameraden konnten sie nicht helfen, obwohl sie alles versucht hatten. „100.000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland an den Folgen eines Herz-Kreislauf-Stillstands“, erzählte Johanna Ziegler von der Björn-Steiger-Stiftung. „50.000 von ihnen könnten gerettet werden, wenn sofort mit einer Herzdruckmassage begonnen würde und nach vier bis fünf Minuten ein Defibrillator zum Einsatz kommen könnte“, fügte sie an. Ein Zeitfenster, in dem in der Regel kein Notarzt zu dem mit dem Leben ringenden Menschen kommen könnte, verdeutlichte sie.
„Den kann jeder ohne medizinische Vorkenntnisse benutzen“
In ihre Ausführungen verpackte sie auch eine Botschaft: „Man kann bei diesen Menschen in Lebensgefahr nichts falsch machen, nur in dem man nichts macht.“ Auch nicht an dem Laien-Defi. „Den kann jeder ohne medizinische Vorkenntnisse benutzen.“ Der hält es auch aus, wenn er in der Aufregung mal auf den Boden knallt, wie sie mit einem lauten Rumms demonstrierte. Das Funktionslämpchen leuchtete trotzdem. Sprachgeführt gibt das Gerät im Ernstfall vor, was zu tun ist. Und wann tritt der ein? „Wer binnen zehn Sekunden nicht zweimal normal atmet, der bekommt sofort eine Herzdruckmassage.“