Clausthal-Zellerfelder Schüler entdecken im Zelt die Sterne

Eine große blaue Kuppel steht in der Clausthaler Stadthalle. Christopher Weidenbach führt das Schulplanetarium vor. Foto: Knoke
Einen Unterricht der besonderen Art hatten jetzt die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Clausthal: Für sie ging es statt in den Klassenraum ein überdimensionales Zelt. Oder vielmehr mitten hinein ins Universum.
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Clausthal-Zellerfeld. Mit Kissen und Kuscheldecke ging es für die Kinder der Grundschule Clausthal in die Stadthalle. Nein, es stand keine Übernachtungsfeier an, sondern eine Lehrstunde der besonderen Art. Die Mädchen und Jungen nahmen in einem überdimensionalen blauen Zelt Platz. Im Inneren wurde der Sternenhimmel an die Wände projiziert, sodass die Kinder das Universum kennenlernen konnten.

Gebannt schauen die Kinder nach oben und suchen die Sternenbilder. Foto: Knoke
Das Schulplanetarium aus Bad Sooden-Allendorf (Hessen) war zu Gast in der Berg- und Universitätsstadt. Der Förderverein der Grundschule Clausthal finanzierte diesen Besuch. Die Firma bietet nach eigener Aussage „astronomisch guten Unterricht“ an und reist damit an die Schulen im ganzen Land. Während es für die ersten beiden Klassen darum ging, sich im Sonnensystem zu orientieren, erfuhren die Kinder der dritten und vierten Klasse, wie die Erde im Universum ausgerichtet ist und warum es Sommer und Winter gibt.
Wo ist der Große Wagen?
Vorführer Christopher Weidenbach half den Kindern, sich am Sternenhimmel zurecht zu finden. Er war teilweise überrascht, was sie schon wussten. „Ich kenne den Großen Wagen“, sagte jemand aus der dritten Klasse. Die Kinder hatten die Aufgabe, dieses Sternenbild am Himmel zu finden. Bei den zahlreichen Sternen war das nicht einfach. Vorführer Weidenbach half mit einem Laserpointer nach. Der Große Wagen wird aus den sieben hellsten Sternen des Großen Bären gebildet.

Der Große Wagen bildet den Schwanz des Sternenbildes Großer Bär. Foto: Knoke
Der Große Wagen ist laut Weidenbach super geeignet, um den Polarstern zu finden, der übrigens – anders als die Kinder dachten – nicht der hellste Stern am Himmel ist. Dazu muss man die Distanz zwischen den beiden Sternen, die das rechte Ende des Wagens markieren, mal fünf rechnen und eine gerade gedankliche Linie ziehen. Dann trifft man auf den Polarstern. Weidenbach erklärte, dass der Stern gern von Wanderern zur Orientierung genutzt wird, sollte mal das Handy ausfallen. Der Polarstern ändert seine Position im Laufe der Nacht nämlich nicht. Die anderen Sterne wandern weiter.
Niedliche Animation
Zum Schluss schauten die Kinder in dem runden Zelt einen Animationsfilm über einen Pinguin und einen Eisbären, die Sterne beobachten. Gleichzeitig fragen sie sich, warum die Nacht an den zwei Polen so lange dauert. Dank ihres Erfindungsgeistes bauen sie während ihres wissenschaftlichen Abenteuers ein Raumschiff. Auf ihrer Reise um die Erde stellen die Tiere fest, dass die Erde um die Sonne kreist. Weil die Erdachse unabhängig von der Bahnbewegung ihre Neigung beibehält, sind die Pole im jeweiligen Sommer der Sonne zugewandt und im Winter von ihr abgewandt. Daher steht die Sonne an den geografischen Polen für etwa ein halbes Jahr unter dem Horizont.