Braunlage: Zahl der Fahrgäste sinkt von 1,5 Millionen auf 212.000

Der wenige Schnee im vergangenen Jahr dürfte für den dramatischen Einbruch der Fahrgastzahlen bei der Wurmbergseilbahn von mehr als 1,5 Millionen in 2018 auf gerade einmal noch 212.000 in 2023 verantwortlich sein. Archivfoto: Eggers
Der Dehoga-Kreisverband lädt ein, um über den Tourismus in Braunlage zu informieren, und die Wurmbergseilbahn-Gesellschaft präsentiert dramatische Zahlen. Die Zahl der Fahrgäste sank zwischen 2018 und 2023 von mehr als 1,5 Millionen auf 212.000.
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Braunlage. Die Zahlen, die Fabian Brockschmidt, Betriebsleiter und Prokurist der Wurmbergseilbahn-Gesellschaft, präsentierte, sind dramatisch. Die Zahl der Fahrgäste der Seilbahn ist von mehr als 1,5 Millionen in 2018 auf 212.000 im Vorjahr zurückgegangen, sagte er bei der Info-Veranstaltung zum Thema „Tourismus in Braunlage“ des Kreisverbandes Harz im Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) im Hotel „Berg und Tal“.
Mehr als 40 Gastronomen, Hoteliers und Beschäftigte im Tourismusbereich waren zu der Veranstaltung gekommen, bei der neben Fabian Brockschmidt auch Bürgermeister Wolfgang Langer, die Geschäftsführerin der Braunlage-Tousismus-Marketing-Gesellschaft (BTMG), Cathleen Hensel, und Uwe Meyer vom Verein Braunlager Bäume als Referenten fungierten.
Mehr Schultern nutzen
In der Sitzung sowie der Fragerunde unterstrichen auch viele Zuhörer, wie wichtig die Wurmbergseilbahn für Braunlage sei. Wolfgang Langer betonte, die Stadt habe bereits mehrfach zusammengesessen, um zu überlegen, wie die Kommune das Unternehmen finanziell unterstützen könne. Die Stadt Braunlage dürfe den Betrieb aber aus rechtlichen Gründen nicht subventionieren, machte er klar.

Großes Interesse: Dehoga-Sprecher Oliver Nehmert begrüßt mehr als 40 Gastronomen und Hoteliers zu der Info-Veranstaltung über den Tourismus. Fotos: Eggers
Zuvor hatte Betriebsleiter Brockschmidt seine Idee des Beschneiungstalers oder auch Schnei-Cents ins Spiel gebracht, dessen Einführung er bereits vor zwei Jahren schon einmal angeregt hatte. Gerade weil die Energiekosten so gestiegen seien, wäre es leichter, wenn die Last für die Beschneiung auf mehrere Schultern verteilt würde, meinte er. Schließlich würde der gesamte Tourismus im Stadtgebiet davon profitieren.
Viel für den Tourismus
Der Braunlager Dehoga-Sprecher Oliver Nehmert griff diese Idee auf, und Wolfgang Langer betonte, dass Politik und Dehoga vielleicht zusammen eine Lösung finden könnten, wie die Wurmbergseilbahn-Gesellschaft unterstützt werden könne. Der Bürgermeister Wolfgang Langer deutete zudem an, dass die Wurmbergseilbahn neben den bereits angekündigten Projekten weitere Investitionen am Berg plane, darunter auch welche für den Winter. Dies wollte er aber nicht weiter ausführen, zumal auch der Betriebsleiter diese Vorhaben in seinem Referat nicht vorgestellt habe.

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Weiter Marktführer
Ein großes Problem der täglichen Arbeit sei, dass der Tourismus im kommunalen Haushaltsrecht in Niedersachsen als „freiwillige Aufgabe“ bewertet werde, führte der Bürgermeister ferner aus. Er versuche bereits seit Jahren, dass die Aufsichtsbehörden ihn als Pflichtaufgabe bewerten, und kämpfe als Mitglied im Tourismusausschuss auch im Niedersächsischen Städtetag darum. Es gebe nicht viele Orte im Land, die so abhängig vom Tourismus seien, wie Braunlage. „Wir haben nur 5500 Einwohner, müssen aber eine Infrastruktur für 23.000 Einwohner aufrechterhalten“, erklärte Wolfgang Langer.

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