Brauchtum erhellt das Osterfest im Nordharz

In ihren Augen lodert das Osterfeuer: Im Visier von Ostharingens stellvertretender Ortsbrandmeisterin Anita Kubitschke spiegeln sich die Flammen. Foto: Gereke
Von Saharastaub am Himmel bis Strohfeuer am Boden hatten die Osterfeuer im Nordharz alles zu bieten. Zwar war manch Geläuf rund um die Brandstellen aufgeweicht, aber abends blieb es von oben trocken.Das freute natürlich die Besucher des Brauchtums.
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Nordharz. Von Saharastaub am Himmel bis Strohfeuer am Boden hatten die Osterfeuer alles zu bieten. Zwar war manch Geläuf rund um die Brandstellen aufgeweicht, aber abends blieb es von oben trocken.

In Lutter muss das Osterfeuer angepustet werden. Foto: Gereke
Ganz schön zu kämpfen hatten die Mitglieder der Feuerwehr Lutter, um das Osterfeuer im Graffel in Gang zu bringen. Das zum Anfeuern verteilte Stroh loderte zwar schnell, schaffte es aber nicht, den Haufen in Brand zu setzen. So kamen Gebläse und weitere Strohballen zum Einsatz, ehe irgendwann am Abend das Leuchtfeuer zu sehen war. „41Jahre lebe ich jetzt hier, so etwas habe ich noch nicht erlebt“, kommentierte eine Lutteranerin.

Feierlicher Moment: Mit Fackeln wird in Lutter das verteilte Stroh entzündet. Foto: Gereke
Schon beim Aufschichten des Baum- und Strauchschnitts hatte es in Lutter immer wieder geregnet und auch unter der Woche benässte Regen den Haufen. Diese Probleme hatte Ostharingen nicht: Dort erfolgte das Auftürmen des Brauchtumsfeuers erst am Karsamstag. So loderten in der Lehmkuhle schnell hohe Flammen – und auch im benachbarten Upen war der Haufen fix herunter gebrannt.

Das Osterfeuer ist immer auch ein beliebter Treffpunkt für Familien – so wie hier am Berg oberhalb von Upen. Foto: Gereke
Wie bedeutend in Langelsheim das Osterfeuer ist, zeigte die Resonanz: Rund 500 Besucher strömten zum Ereignis. Dabei stand es sogar vor dem Aus. Denn der Ortsrat hatte es schon abgesagt, weil sich keiner gefunden hatte, der für die Annahme des Strauchschnittes im Vorfeld und für das leibliche Wohl am Abend verantwortlich sein wollte.

Die Gielder ziehen mit einem Fackelumzug von der Ortsmitte hinauf zum Eichberg, wo gleich das Feuer lodert. Foto: Hohaus
Im jährlichen Wechsel waren dafür sonst DLRG und Feuerwehr zuständig. Personelle Probleme beim DLRG sorgten aber für deren Absage. Nach langem Suchen erklärte sich dann die Veranstaltungstechnik-Firma von Marcel Malchow, bereit, sich um alles zu kümmern.

Und es kann doch lodern: Nachdem es der Ortsrat schon abgesagt hatte, findet sich in Langelsheim doch ein Ausrichter, der sich um Anfuhr des Brennmaterials und das leibliche Wohl kümmert. Foto: Hohaus
Gemessen an der Einwohnerzahl war die Besuchsquote in Gielde sogar noch höher: Rund 300 fanden sich dort zum Osterfeuer ein, ein Großteil von ihnen war zuvor im Fackelumzug vom Dorf zum Eichberg marschiert.heh/ag