Braucht Braunlage einen neuen Werbeslogan?

Wirbt die Stadt am Fuße des Wurmbergs demnächst als „Herzharzstadt“ oder als als „Stadt Hochharz am Wurmberg“ für sich? Die Diskussionen laufen. Foto: Nachtweyh
Als "Das Herz im Harz" ist die Stadt Braunlage über viele Jahrzehnte beworben worden, jetzt werden andere Begriffe ins Spiel gebracht wie "Herzharzstadt". Oder reicht der Ortsname Braunlage als Marke aus? Die Vermieter in der Stadt sind sich uneins.
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Braunlage. Die ersten Vorschläge machen bereits die Runde: „Stadt Hochharz am Wurmberg“, „Herzharzstadt“ oder einfach nur Braunlage? Einige Vermieter haben sich jetzt auf der Zusammenkunft, zu der die Braunlage-Tourismus-Marketing-Gesellschaft (BTMG) eingeladen hatte, dafür ausgesprochen, eine touristische Einheitsmarke zu schaffen, um bei Werbeaktionen künftig besser wahrgenommen zu werden.
„Braunlage, St. Andreasberg und Hohegeiß sind zu viele Orte, das könnte verwässern“, meinte beispielsweise Christian Lindner, der Geschäftsführer der Strandberg-Gesellschaft, die mehrere Unterkünfte in Braunlage betreibt. Rolf Peinemann ergänzte, dass die Nachbarn in Sachsen-Anhalt mit der Stadt Oberharz am Brocken bereits eine gute Marke entwickelt hätten. So etwas müsse Braunlage auch machen, hieß es. Es gab aber auch Stimmen, die meinten, dass nur der Name Braunlage in den Fokus gestellt werden sollte. Braunlage sei im Grunde deutschlandweit bekannt. Der Name der Stadt steht auf vielen Wetterkarten und werde überregional auf vielen Straßenhinweisschildern verwendet.
Alle drei Orte haben ihre Attraktionen zu bieten
Bürgermeister Wolfgang Langer meinte in der Versammlung zudem, es sei gar nicht so leicht, einen neuen einheitlichen Namen für alle drei Orte zu finden. Der Name Oberharz beispielsweise sei wegen der fünf Oberharzer in Clausthal-Zellefeld oder der Stadt Oberharz am Brocken bereits vergeben. „Wir liegen geografisch gesehen aber auch nicht im Oberharz, sondern im Hochharz“, sagte er.
Ohnehin werde schon jetzt überregional häufig nur der Name Braunlage verwendet, erklärte BTMG-Geschäftsführerin Cathleen Hensel. Sie betonte aber auch, dass alle drei Orte ihre Attraktionen hätten, die auch touristisch weiterentwickelt würden und mit denen auch geworben werde. Zur Diskussion stand in der Vermieterrunde auch der Braunlager Werbeslogan „Das Herz im Harz“. Dieser Begriff ist in den vergangenen Jahren aber immer seltener verwendet worden.
Begriff „Bergerlebnis“ in den Mittelpunkt rücken
Wer beispielsweise die Homepage der Stadt öffnet, wird dort mit dem Satz „Willkommen in Braunlage, St. Andreasberg und Hohegeiß – Die drei Erlebnis- und Urlaubsorte im Harz“ begrüßt. Und auch Jan F. Kobernuß, der das Tourismuskonzept für die Stadt erstellt hat, fand den Slogan „Das Herz im Harz“, den der frühere Kurdirektor Dieter Banse schon vor mehr als 30 Jahren entwickelt hatte, bei der Vorstellung des Papiers im Oktober 2021 nicht mehr zeitgemäß. Tourismusexperte Kobernuß hatte deshalb bereits vor zwei Jahren empfohlen, den Begriff „Bergerlebnis“ stärker in den Mittelpunkt zu stellen.