Boule: Ein kommunikativer Sport am Goslarer Kahnteich

Jeder Spieler hat seine eigenen Boule-Kugeln aus Stahl. Sie wiegen pro Stück um die 700 Gramm. Foto: Vereinsarchiv
Ziele zum Zehnjährigen im nächsten Jahr: Goslars Boule-Freunde wollen ihr Hobby bekannter machen und mit ihren zwei Mannschaften in die jeweils nächsthöhere Liga aufsteigen. An erster Stelle steht jedoch der Spaß am Spiel in der Gemeinschaft.
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Goslar. Zu ihrem 10. Geburtstag schieben die „Boule Freunde Goslar“ keine ruhige Kugel. 2024 will der Verein stärker auf sich aufmerksam machen, noch mehr Mitspieler gewinnen und mit der ersten Mannschaft in die Bezirksliga aufsteigen – denn bei allem Spaß an der Freude, der Wettkampfbetrieb gehört schon seit Jahren dazu.
Wer hin und wieder am Kahnteich unterwegs ist, hat die Vereinsmitglieder vielleicht schon mal beim Boule beobachten können. Drei Bahnen sind dort inzwischen entstanden; sie mussten von der Stadt genehmigt, vor allem auch aus eigenen Mitteln finanziert werden; dafür wurde der Boden ausgekoffert, neu geschichtet und mit Kies unterschiedlicher Körnung belegt. Alles gelang bisher, denn der Spaß am Spiel ist es den Mitgliedern wert.

Boule – ein Spiel mit Abstands-Regeln. Foto: Vereinsarchiv
Die Spiele selbst begannen einige Jahre, bevor 2014 der Verein gegründet und eingetragen wurde; heute hat er 29 Mitglieder, bunt gemischt im Alter zwischen 20 und 80 Jahren, mehr Männer als Frauen, berichten Armin Nitsche und Markus Kohrt im Pressegespräch. Nitsche ist zweiter Vorsitzender (1. Vorsitzender ist Ulrich Heinemann), Kohrt Mannschaftsführer der 2. Mannschaft. Eine Mannschaft besteht aus sechs Spielern, erläutert Kohrt. Als Lehrer kann er sich die Nachmittage selber einteilen – und an den Übungstagen dabei sein, sie liegen dienstags, mittwochs und samstags. Für ihn der perfekte Ausgleich und die Chance, abzuschalten, sich zu konzentrieren und runterzukommen, „eine schöne Sache“, findet er.
„Wir unterhalten uns, machen Quatsch, haben Spaß“, ergänzt Nitsche. Die Erfolge bei Wettkämpfen zeigen, dass die Goslarer trotzdem der Ehrgeiz packt. Im September, am letzten Spieltag des Verbandes in der Bezirksoberliga Süd, sicherte sich die erste Mannschaft der Boule-Freunde Goslar in Göttingen mit zwei von drei Siegen den Klassenerhalt und strebt nun den Aufstieg an. Auch die zweite Mannschaft will weiter nach oben, von der Bezirksliga in die Bezirksoberliga.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Die Boule-Freunde Goslar finanzierten die Bahnen am Kahnteich mit Spenden und Mitgliedsbeiträgen und fassen selber mit an. Foto: Vereinsarchiv
„Man kann Boule als Freizeitbeschäftigung oder sehr engagiert spielen“, sagt Nitsche – das sei das Schöne daran. Der Sport sei im Kommen, erläutern Nitsche und Kohrt – überall werden Boule-Kugeln über neu entstandene Bahnen geworfen, eine kleine Wissenschaft für sich. Die Bahnen am Kahnteich können neben den Vereinszeiten auch von der Öffentlichkeit genutzt werden – einem Versuch mit Boccia-Kugeln steht nichts im Wege. Die Erinnerungen an den Spaß mit den bunten Kunststoffkugeln aus Kindertagen sind oft die erste Verbindung zum Boule-Spielen, in dem die Franzosen die Meister sind. Und wer die Boule-Freunde bei sonnigem Wetter auf den Wiesen unterhalb der Love&Hate-Skulptur besucht, dem beschleicht leicht ein Gefühl von Savoir-vivre.
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