Bergwacht zeigt am Wurmberg, wie sie rettet
An der Wurmbergschanze in Braunlage üben Helfer der Bergwachten aus St. Andreasberg und Vienenburg auf abschüssigem Gelände im Sommer 2022 einen Einsatz. Archivfoto: Eggers
„Ich habe das erste Mal am Wurmberg eine Vorführung der Bergwacht gesehen", sagte am Donnerstag Landesinnenminister Boris Pistorius. Er war sichtlich beeindruckt über die Einsatzbereitschaft und das Können der Bergwacht St. Andreasberg-Vienenburg.
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Braunlage. Warum musste der Wanderer auch querfeldein den steilen Schanzenauslauf herunterwetzen? Er stürzte (zum Glück nur zum Schein) und musste nun von den Helfern der Bergwacht zum Rettungswagen transportiert werden. Wie, davon überzeugte sich am Donnerstagvormittag auch Landesinnenminister Boris Pistorius. Die Bergwacht St. Andreasberg-Vienenburg zeigte in einer Vorführung ihr Können und die Abfolge einer Rettung.
Sascha Sommer aus Vienenburg moderierte das Geschehen am Hang und erklärte neben Boris Pistorius auch Landrat Dr. Alexander Saipa und Bürgermeister Wolfgang Langer, wie so eine Rettung im steilen Gelände am Wurmberg abläuft. Und solche Stürze, wie der am Donnerstag konstruierte, sind dabei nicht selten. Allein 180 dieser Unfälle habe es vergangenes Jahr außerhalb der Wintersaison gegeben. Während der drei Monate Skibetrieb würden dann noch einmal durchschnittlich 130 Einsätze am Wurmberg dazukommen, berichtete Sascha Sommer, der Zugführer bei der Bergwacht und für die Geländerettung zuständig ist.
Bergwacht, Übung, Schanzenauslauf, Wurmberg, Braunlage
Seil hinab gelassen
In dem Fall am Donnerstagvormittag sind die Helfer der Bergwacht erst einmal mit einem Spezialfahrzeug auf den Hang gefahren, um den Verunfallten zu erreichen. Nach einem kurzen Gespräch mit ihm verständigten sie schließlich den Rettungsdienst des Landkreises Goslar. Anschließend fuhren die Helfer mit einem Rettungswagen auf den Berg. Oberhalb des Schanzenauslaufs ließen sie ein Seil den Hang hinab.
Andere Helfer brachten eine Schleifkorbtrage, in die der Wanderer gelegt worden ist. Danach ließen sie ihn vorsichtig den Hang hinunter, bis der Korb schließlich getragen und dann zum Rettungswagen transportiert werden konnte. „So läuft das auch im Ernstfall ab“, sagte Hans-Günter Schärf aus St. Andreasberg, der sich bereits seit Jahrzehnten für die Bergwacht engagiert.
Und Dr. Tobias Steffen, der ärztliche Leiter, betonte die gute Zusammenarbeit zwischen dem Rettungsdienst und den ehrenamtlichen Bergwacht-Helfern. „Wir akzeptieren die Kräfte der Bergwacht als völlig gleichwertige Mitarbeiter“, betonte er, und Moderator Sascha Sommer erklärte dem Innenminister auf Nachfrage, dass nahezu alle ehrenamtlichen Helfer die Ausbildung zum Notfallsanitäter absolviert hätten. Dieser hohe Ausbildungsstand und die Ehrenamtlichkeit würden sich glücklicherweise immer mehr herumsprechen. „Dumme Sprüche oder Lästereien, so wie früher, gibt es kaum noch“, sagt Sascha Sommer, „und das ist auch gut so.“
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