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Stadtrat soll Donnerstag entscheiden

Bekommt Clausthal eine Fußgängerzone?

Die Adolph-Roemer-Straße sollte im Sommer eine Fußgängerzone sein, beantragt „Die PARTEI“. Archivfoto: Neuendorf

Die Adolph-Roemer-Straße sollte im Sommer eine Fußgängerzone sein, beantragt „Die PARTEI“. Archivfoto: Neuendorf

Sollte die Adolph-Roemer-Straße in eine Fußgängerzone verwandelt werden? Zumindest in den Sommermonaten könnte man das mal ausprobieren, findet Carsten Rehling von „Die PARTEI“. Sein Antrag steht für Donnerstag auf der Tagesordnung des Rates.

Von Silke Römhild Montag, 21.03.2022, 16:30 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Soll die Adolph-Roemer-Straße in den Sommermonaten für den Verkehr gesperrt werden? Darüber entscheidet am Donnerstag der Rat der Berg- und Universitätsstadt. Beantragt hat die Einrichtung einer Fußgängerzone Carsten Rehling, der für „Die PARTEI“ im Stadtrat sitzt.

Im Juni, Juli und August sollten von der Graupenstraße bis zum Kronenplatz keine Autos durch die „Roe“ fahren, wünscht sich Rehling. Ausgenommen wären Busse, Taxis und Lieferverkehr bis 11 Uhr.

Der Antrag verweist auf den überörtlichen Durchgangsverkehr. Eigentlich sollen die Autos vom Ortseingang aus Richtung Osterode über den Schlagbaum, die Altenauer Straße und die Bauhofstraße nach Zellerfeld fahren und umgekehrt. Stattdessen fahren viele durch die Stadtmitte, stellt Rehling fest. Das „verhindert, dass ein angenehmer Aufenthalt in den Sommermonaten gerade auch in der Außengastronomie möglich ist.“

Tische und Stühle, die von gastronomischen Betrieben auf dem Fußweg aufgestellt werden, würden die Wege beengen. Das sei insbesondere für Menschen schwierig, die mit einem Rollstuhl oder einem Rollator unterwegs sind, so Rehling: „Für auf Hilfsmittel angewiesene Bürgerinnen und Bürger ist der Weg fast versperrt.“

Das Ausweichen auf die Fahrbahn sei gefährlich, zumal sich viele Verkehrsteilnehmer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 10 km/h halten würden. Schon beim Jugendforum im Jahr 2020 hätten Jugendliche gefragt, warum die Adolph-Roemer-Straße keine Fußgängerzone sei.

Neu ist die Idee freilich nicht, wie sich Alteingesessene erinnern werden. Ende der 1980er-Jahre verfolgte die Kommunalpolitik bereits mal einen ähnlichen Ansatz. Ein Gutachten zum sogenannten Generalverkehrsplan erteilte diesem Ansinnen jedoch eine Absage: Es sollte bei der beidseitigen Befahrbarkeit der „Roe“ bleiben, urteilte ein beauftragtes Ingenieurbüro.

Im Jahr 2012 kam ein weiterer Vorstoß, dieses Mal aus dem TU-Präsidium. Der damalige Vizepräsident hatte ebenfalls angeregt, den Bereich zwischen Kronenplatz und Graupenstraße für Pkw zu sperren. Damals hatten sich die Geschäftsleute skeptisch gezeigt. Aus Untersuchungen gehe hervor, dass die Größe und der Einzugsbereich der Bergstadt Clausthal-Zellerfeld nicht für eine Fußgängerzone ausreichten, gaben die Geschäftsleute in einer Stellungnahme zu bedenken. Auch die Sortimentsvielfalt der kurzen Einkaufsmeile dieser Stadt sei ungenügend.

Auf diese Einwände geht der aktuelle Antrag nicht ein, wohl aber auf die Frage der Erreichbarkeit der Läden. „Kein Geschäft wäre mehr als 100 Meter zu Fuß von den nahesten Parkplätzen entfernt“, heißt es in dem Antrag. Die Graupenstraße sollte in Richtung Burgstätter Straße zur Einbahnstraße erklärt werden. Der Verkehr, der über den Zellbach kommt, könnte über den Zipser Weg geleitet werden. Durch die Einrichtung einer Fußgängerzone würde ein großer Teil des Durchgangsverkehrs dann von vorneherein die empfohlene Umleitung befolgen, ist Carsten Rehling überzeugt.

Nach Vorstellung der „PARTEI“ sollte eine Fußgängerzone zunächst drei Monate lang ausprobiert werden. Für Ende des Jahres regt Rehling dann eine gemeinsame Auswertung über die Auswirkung auf Geschäfte und gastronomische Betriebe an. „Sollte es zu keinen größeren geschäftlichen Einbußen kommen, soll die temporäre Fußgängerzone jeden Sommer eingerichtet werden.“

Die Kosten für das Projekt seien gering, betont Rehling: „Es sind lediglich entsprechende Verkehrsschilder an den Einbahnstraßen und den Eingängen zur Fußgängerzone aufzustellen.“ Diese könnten im Winter eingeklappt werden.

 

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