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Kulturklub Bad Harzburg

Bei LaLeLu wird es mal jazzig, mal klassisch und mal sphärisch

Unplugged - ausgestöpselt, also ohne elektronische Hilfsmittel - gehen LaLeLu durch ihr Programm am Freitagabend. Fotos: Potthast

Unplugged - ausgestöpselt, also ohne elektronische Hilfsmittel - gehen LaLeLu durch ihr Programm am Freitagabend. Fotos: Potthast

Nach längerer Zeit war die A-capella-Formation LaLeLu mal wieder beim Kulturklub Bad Harzburg zu Gast und sorgte mit ihrem Auftritt für einen vollen Saal im Bündheimer Schloss. Nicht nur der Gesang zeichnet die Künstler aus, sondern auch Comedy.

Von Angela Potthast Montag, 02.05.2022, 10:30 Uhr

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Bündheim. War da was? Für Momente hätte man meinen können, die Pandemie hätte es gar nicht gegeben. Der Saal im Bündheimer Schloss dicht besetzt. Doch mindestens die Masken sind weiterhin Zeichen für das Leben mit Covid. Die Künstler – am Freitagabend war auf Einladung des Kulturklubs das A-cappella-Comedy-Ensemble LaLeLu im Bündheimer Schloss – sind dankbar für die Resonanz nach langer Abstinenz. Von den Gästen bekamen sie für ihr Programm „LaLeLu unplugged – Musik pur“ zwischendrin reichlich Beifall und zum Schluss stehende Ovationen.

Sie seien so froh, auf der Bühne in voller Hütte stehen zu können, sagten sie. Auch, weil der Applaus nun mal anders klinge. Davon bekamen Sanna Nyman, Tobias Hanf, Jan Melzer und Frank Valet ordentlich, Zugaben wurden von den Gästen eingefordert. Ihnen sind die Sänger ziemlich dankbar: „Jeder von Euch ist ein Kulturretter.“ Und, da drängt sich das Humoristische wie so oft bei ihnen dazwischen: „Ihr ward großartig, die Okerwelle ist rübergeschwappt.“

Nicht nur die, offenbar auch die LaLeLu-Welle. Sie plauderten aus dem Nähkästchen, erfanden Geschichtchen und schafften damit Einführungen ins jeweils nächste Stück. Das Heimweh nach Billstedt – Jan Melzer hat’s – wurde verpackt in „Eiskonfekt“. Vom Unterwegs-Sein der Künstler wurde erzählt.

Der Saal des Bündheimer Schlosses ist voll besetzt.

Der Saal des Bündheimer Schlosses ist voll besetzt.

Prompt holten sie Hartschalen-Koffer, klopften, schlugen, schrammten auf ihnen herum. Sie begleiteten also ihren Gesang, der sich von einem gecoverten Hit zum anderen bewegte, Duran Durans „The Wild Boys“ war beispielsweise dabei. Sonst beatboxten sie sich durch ihr Programm, das umfangreich das Genrespektrum bediente. Es swingte beispielsweise bei Glenn Millers „Pennsylvania 6-5000“ und bei „Alle meine Entchen“, es poppte bei Gotyes „Somebody that I used to know“, es wurde so was wie sphärisch bei „Isländisch Moos“. Tobias Hanf schrieb es und ihn erinnert es an Island und Finnland.

Der Bühnen-Hintergrund bekam grünes und blaues Licht, die Musiker wurden gar nicht mehr angestrahlt, von ihnen waren nur Vokale zu hören. Sehr gerne wollte Tobias Hanf wissen, welche Bilder die Gäste wohl sehen. Vielleicht: Bemooste – was sonst –Hügel, Wasserfälle, Seen und Geysire – und das alles aus der Vogelperspektive.

Klassisches konnten die Vier auch: Die Arie aus Georg Friedrich Händels Oper „Xerxes“. Eine Liebeserklärung an einen Schatten spendenden Lieblingsbaum. Für Tobias Hanf „die antike Version von ‚Mein Freund, der Baum‘“.

Der Mann hat es übrigens nicht so leicht im Ensemble. Als Bass steht er doch eher im Hintergrund. Oder, wie er sagt, als Bass sei man mehr im Untergrund tätig. Das „Ring of fire“ ist aber ein Stück, mit dem er ziemlich deutliche Präsenz hat – und nicht nur mit dem. Und nicht nur er. Alle vier LaLeLus durften sich im Vordergrund zeigen, während die anderen ihnen gesanglich Rückendeckung gaben.

Sie können offenbar ziemlich gut miteinander. Jan Melzer und Tobias Hanf seit Gründung im Jahr 1995. Sanna Nyman stieß vor rund 15 Jahren dazu, Frank Valet vor etwa zehn Jahren. So schön dann auch das „LaLeLuja“ – nach Leonard Cohens „Halleluja“: Ein Rückblick auf 25 Jahre. Und am Freitagabend im Schloss eine Reminiszenz ans Jubiläumskonzert kurz vor Pandemie-Beginn.

 

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