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Martin Görlich löst Torsten Ahrens ab

Bad Harzburgs Polizei hat einen neuen Chef

Martin Görlich (l.) übernimmt das Bad Harzburger Polizeirevier von Torsten Ahrens (vorn rechts), der es acht Jahre lang geleitet hat. Die offizielle Amtsübergabe vollzieht Carl Schierandt (2.v.l.) im Beisein von (hinten v.r.) Alexander Uebel, Chef der Kriminalpolizei der PI Goslar sowie Bürgermeister Ralf Abrahms und Erstem Stadtrat Andreas Simon. Foto: Schlegel

Martin Görlich (l.) übernimmt das Bad Harzburger Polizeirevier von Torsten Ahrens (vorn rechts), der es acht Jahre lang geleitet hat. Die offizielle Amtsübergabe vollzieht Carl Schierandt (2.v.l.) im Beisein von (hinten v.r.) Alexander Uebel, Chef der Kriminalpolizei der PI Goslar sowie Bürgermeister Ralf Abrahms und Erstem Stadtrat Andreas Simon. Foto: Schlegel

Martin Görlich ist neuer Polizeichef von Bad Harzburg. Er löst Torsten Ahrens ab, der vor acht Jahren sein Amt angetreten hatte – und mit einer Festnahme des Bürgermeisters für Aufsehen sorgte. Allerdings war das damals ein Scherz.

Von Holger Schlegel Donnerstag, 16.05.2024, 18:00 Uhr

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Bad Harzburg. Als Torsten Ahrens im Frühjahr 2016 das Polizeikommissariat Bad Harzburg übernahm, war er kurz darauf auf einen Schlag in ganz Bad Harzburg bekannt – weil er den Bürgermeister wegen Drogenbesitzes festnahm. Das war natürlich „nur“ ein Aprilscherz der GZ, bei dem Ahrens aber bereitwillig mitspielte. Nun hat er das Amt des Bad Harzburger Polizeichefs abgegeben, sein Nachfolger ist Martin Görlich – der einen weit weniger spektakulären Start hinlegt. Bürgernähe und ein Netz an Kontakten zu den zuständigen Stellen sind ihm zwar auch wichtig. Aber dafür muss man ja nicht gleich den vermeintlichen Drogensumpf namens Rathaus hochgehen lassen.

Torsten Ahrens geht

Der GZ-Artikel vom 1. April 2016 war bei der offiziellen Amtsübergabe von Ahrens auf Görlich am Donnerstag aber ein amüsanter Aufhänger für Carl Schierandt, den stellvertretenden Leiter der Polizeiinspektion Goslar. Denn dass Ahrens seinerzeit zusammen mit der GZ und dem Bürgermeister (dessen Idee der Drogen-Scherz übrigens gewesen war) einen solchen im Nordharz bis heute einmaligen „Scoop“ landete, lasse auf eine der vielen herausragenden Eigenschaften des scheidenden Polizeichefs schließen: Humor. Für einen Polizeibeamten zwar nicht das Wichtigste aber in Führungspositionen durchaus unerlässlich.

 

Mit diesem Foto stellte sich Torsten Ahrens vor acht Jahren den Harzburgern vor - allerdings nur im Rahmen eines Aprilscherzes. Denn das Blatt, das er in der Hand hat, ist zwar aus dem Büro des Bürgermeisters, aber es handelt sich nicht um Hasch, sondern einfach um eine Zimmerpflanze. Der GZ-Aprilscherz machte Ahrens dennoch in Bad Harzburg bekannt.

Mit diesem Foto stellte sich Torsten Ahrens vor acht Jahren den Harzburgern vor - allerdings nur im Rahmen eines Aprilscherzes. Denn das Blatt, das er in der Hand hat, ist zwar aus dem Büro des Bürgermeisters, aber es handelt sich nicht um Hasch, sondern einfach um eine Zimmerpflanze. Der GZ-Aprilscherz machte Ahrens dennoch in Bad Harzburg bekannt.

Aber in erster Linie sei Ahrens auch ein führungsstarker, charismatischer Chef gewesen, effizient und professionell mit hohem Ansehen innerhalb und außerhalb der Polizei. Das sei herausragend und beispielgebend. Natürlich seien Torsten Ahrens dabei auch seine Erfahrung zugutegekommen. Er sei, so Schierandt, fachlich „breit aufgestellt“. Bei der Polizei habe er im Laufe seiner Karriere (und vor seiner Zeit in Bad Harzburg) so ziemlich alle Stationen durchlaufen von der Leitung des Reviers in Braunlage bis zu Einsätzen mit dem SEK.

So einen Mann lasse die Polizeiinspektion Goslar nur ungerne gehen, gestand Schierandt. Aber irgendwann komme der Ruf nach neuen Herausforderungen: Und die sucht und findet der Erste Hauptkommissar Torsten Ahrens nun in Braunschweig, wo er das Polizeirevier Süd leiten wird. „Die große Stadt hat gerufen“ und auch dort, so erzählte Ahrens, sei er bereits gut aufgenommen worden. Dennoch gehe er schweren Herzens. Er habe in Bad Harzburg einiges erlebt, einiges gemeinsam mit der Kollegenschaft und der PI entschieden und auch einiges nach vorn gebracht. „In Bad Harzburg wird Gemeinsamkeit groß geschrieben“, so der 58-Jährige. Und für diese Strukturen sei sein Nachfolger Martin Görlich genau der Richtige.

Martin Görlich kommt

Torsten Ahrens hinterlasse große Fußstapfen, so Carl Schierandt, und die Polizeiinspektion habe auch gründlich gesucht und viele Füße vermessen, um einen geeigneten Nachfolger zu finden. In Martin Görlich habe man ihn gefunden, auch er sei in vielerlei Hinsicht herausragend. Der Erste Hauptkommissar sei ein Menschenfreund, ein hervorragender Vorgesetzter, in der Polizeidirektion Braunschweig als Personalstratege bekannt und entsprechend gut vernetzt. Mehr als zehn Jahre arbeitete er nämlich im Stab der Polizei.

  Görlich ist offiziell bereits seit 1. April im Amt, was für Carl Schierandt natürlich die nicht ganz ernst gemeinte Frage an GZ und Bürgermeister aufwarf, wo denn dieses Mal der Aprilscherz für den neuen Polizeichef geblieben sei. Das wäre wahrscheinlich kein Problem, auch Görlich ist nicht nur ein Mann mit Humor, sondern auch ein Mensch, dem Kontaktpflege auch über die Polizei hinaus wichtig ist.

  Das zeigte sich auch an der Gästeschar bei der offiziellen Amtsübergabe, neben dem designierten Stadtbrandmeister Marcus Saß waren auch Bürgermeister Ralf Abrahms, Erster Stadtrat Andreas Simon und Bauamtsleiter Tobias Brandt mit dabei – und mit allen hatte der 56-jährige Görlich in den letzten Wochen schon intensiven Kontakt auf informeller Ebene. Ralf Abrahms hat ihm sogar schon vier Stunden lang die Stadt gezeigt, inklusive Ausflug auf den Burgberg. „Ich liebe persönliche Kontakte“, so Bad Harzburgs neuer Polizeichef. Und so dürfte es ihm leicht fallen, die herzliche Verbundenheit und den pragmatischen Ansatz seines Vorgängers zu übernehmen.

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