Bad Harzburger Autorin schreibt über Rückschläge und Tiefpunkte

Die Bad Harzburgerin Gisela Wellge ist ein sehr positiv denkender Mensch, wie sie selbst von sich sagt. Diese Energie möchte sie weitergeben. Und gleichzeitig Tipps, wie mit schlimmen Lebenslangen umgegangen werden kann. Foto: Exner
Die Bad Harzburgerin Gisela Wellge hat ein Buch geschrieben, in dem es um Rückschläge und Tiefpunkte im Leben geht, vor allem aber darum, wie man am besten damit umgeht. Protagonistin Annika etwa spricht mit ihren "Seelenhänden".
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Bad Harzburg. Trennungen, Todesfälle nahestehender Menschen, Mobbing oder Alleinsein. Rückschläge und negative Erfahrungen gehören zum Leben dazu. Beim einen öfter als beim anderen. Die Bad Harzburgerin Gisela Wellge gehört zu denjenigen, die schon verhältnismäßig häufig in emotionale Löcher gefallen sind. Wie man dort am besten wieder herauskommt, beschreibt sie nun in ihrem Roman „Seelenhände – Der Hula Hoop meines Lebens“.
Im Buch – es ist ihr drittes nach zwei kleineren Fotobänden – steckt viel von Wellges eigener Geschichte. Es handelt sich allerdings um keine Autobiografie. Eingeflossen sind nämlich auch Erfahrungsberichte anderer Personen. Die Autorin hat ihr Buch übrigens auch nicht unter ihrem richtigen Namen veröffentlicht, sondern unter dem Pseudonym Anne Koschak; Anneliese ist Wellges Zweit- und Koschak ihr Mädchenname.
Romeo und Julia
In „Seelenhände“ erlebt der Leser einen Ausschnitt aus dem Leben der Protagonistin Annika. Geboren in den 1950er Jahren, in denen Erziehungsansätze, geschlechterspezifisches Verhalten und gesellschaftliche Ansichten bekanntlich noch ganz andere waren als heute. Annika geht immer wieder den Weg der Anpassung, um Wertschätzung, Anerkennung und Zuneigung zu bekommen, verliert sich dabei aber auch immer wieder selbst. Auf dem Weg zurück zu sich helfen Annika unter anderem ihre Hände, mit denen sie mitunter auch kommuniziert. Hände seien nämlich sehr wichtig, sagt Gisela Wellge. Ihre eigenen haben sogar Namen: Romeo und Julia. Warum, das wird ebenfalls im Buch erklärt.
Für die Bad Harzburgerin war das Schreiben auch eine Art Therapie nach ihren schlechten Erlebnissen, wie sie sagt. „Ich hätte gar nicht gedacht, dass ich das kann, aber innerhalb eines Tages hatte ich bereits 20 Seiten geschrieben“, berichtet Wellge. Drei Jahre habe die Arbeit am fast 200 Seiten umfassenden Roman anschließend gedauert.
Zeit lassen und schütteln
Wellge ist 72 Jahre alt, seit 19 Jahren selbstständig mit einer Massagepraxis. Gelernt hat sie früher mal den Beruf der Erzieherin, später wurde sie Sozialpädagogin. Die eine oder andere Stelle im Buch hat sie aus fachlicher Sicht kommentiert und in abweichender Schriftform entsprechend hervorgehoben.
„Sich Zeit lassen, die Negativ-Erlebnisse zu verarbeiten, dann aber schütteln und sich neuen Aufgaben widmen“ – das ist übrigens der Tipp, den Gisela Wellge aus ihrer Erfahrung heraus geben kann. Die Bad Harzburgerin ist ein sehr positiver Mensch, wie sie selbst von sich sagt. Und diese positive Energie möchte sie mithilfe ihres Buchs weitergeben. Der Roman richte sich vorrangig an Frauen ab 40 Jahren und älter, ordnet die Autorin ein. Im Augenblick sei er ausschließlich in der Bad Harzburger Bücher-Heimat erhältlich, demnächst soll er aber auch zu bestellen sein. Enthalten ist übrigens auch ein Lesezeichen mit QR-Code, der direkt zu einer Musikplaylist bei Spotify führt. Auf der befinden sich jene Lieder, die Anne alias Gisela beim Verarbeiten geholfen haben.
Gisela Wellge, „Seelenhände – Der Hula Hoop meines Lebens“, 19,80 Euro. ISBN: 978-3-9820509-2-8.
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