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Neue Ausstellung im Mönchehaus

Alte und neu erworbene Kaiserringträger-Werke

Dr. Bettina Ruhrberg präsentiert jüngere Arbeiten von Kaiserringträger Jimmie Durham, erworben von der Tessner-Stiftung. Foto: Kempfer

Dr. Bettina Ruhrberg präsentiert jüngere Arbeiten von Kaiserringträger Jimmie Durham, erworben von der Tessner-Stiftung. Foto: Kempfer

Schon wieder Goslarer Kaiserringträger-Kunst? Ja, unbedingt! Was Mönchehaus-Direktorin Dr. Bettina Ruhrberg und Team für die neue Ausstellung, die am 30. April eröffnet wird, auf die Beine gestellt hat, kann sich mehr als sehen lassen.

Von Sabine Kempfer Sonntag, 30.04.2023, 13:00 Uhr

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Bestände aus dem Depot geholt und aufgehängt? Weit gefehlt: Wie bei jeder Ausstellung mit Kunstwerken von auswärts hat Bettina Ruhrberg sich auch für die eigenen Schätze viele Gedanken gemacht.

Wie die Arbeiten von so unterschiedlichen Künstlern präsentieren, die auf den ersten Blick nichts gemein haben, außer dass sie den Kaiserring der Stadt Goslar erhalten haben? Ruhrberg ist es gelungen, thematische Verbindungen zu finden, den Räumen eigene Überschriften zuzuordnen – und natürlich wurde auch für die Eigenpräsentation Hand angelegt. Räume wurden gestrichen, ein Kabinett geschaffen – für Olafur Eliasson. Im Filmraum gibt es ein Wiedersehen mit dem Südafrikaner William Kentridge: Die „Mine“ (Miene) hat sich dem einen oder anderen vielleicht ins Gedächtnis gebrannt.

Die ersten Schuhe hängen schon: Die Ausstellung von Christian Boltanski wird wiederbelebt. Foto: Kempfer

Die ersten Schuhe hängen schon: Die Ausstellung von Christian Boltanski wird wiederbelebt. Foto: Kempfer

Bereits in der Däle wird klar, dass es sich hier um eine Ausnahme-Ausstellung handelt, die vor allem jene ansprechen dürfte, die den Kaiserring in Goslar verfolgen. Zu jedem Preisträger, jeder Preisträgerin, gibt es zwei Fotos, oft Situationen aus dem jeweiligen Festwochenende, Künstler und Kunstinteressierte in Interaktion, im Gespräch, am Autogrammtisch. Der Wiedererkennungswert ist hoch: „Ach ja!“, der Ausspruch dürfte manchem Ausstellungsbesucher beim Erinnern über die Lippen kommen. Vielleicht schon beim ersten Schritt in die Däle, denn dort hängen sie wieder, die Schuhe der Goslarerinnen und Goslarer. Sie wurden zur Ausstellung des französischen Erinnerungskünstlers Christian Boltanski an der Decke angebracht – und vermittelten den darunter entlang Schreitenden eine Ahnung davon, welche Lebenswege in ihnen beschritten wurden. Zu all den guten, alten Bekannten kommen aber auch noch nie gezeigte Werke der Kaiserringträger hinzu.

Die Grundidee, der sich der Ehrenvorsitzende des Vereins zur Förderung moderner Kunst, Hans-Joachim Tessner, verschrieben hat, ist es, von jedem Goslarer Kaiserringträger zumindest eine Arbeit zu besitzen. Sein Traum: Sie alle zusammen auszustellen. Wie das aussehen könnte, davon vermittelt die Ausstellung „Ringe sind’s, die eine Kette machen“, eine Ahnung. Viele Werke wurden von der Tessner-Stiftung in jüngerer Zeit angekauft, sie werden bis zum 25. Juni im Mönchehaus zu sehen sein. Zur Ausstellung ist ein Ergänzungsband des Buches über den Kaiserring als Kunstpreis erschienen, der auch Hans Haacke, Adrian Piper und Isaac Julien berücksichtigt und einen Ausblick auf Yuri Albert und Vadim Zakharov gibt.

Die neue Ausstellung wird am Sonntag, 30. April, um 11.30 Uhr eröffnet – alle sind willkommen.

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