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19. Auflage des Museumskalenders

Alte Ansichten Lutters dringend gesucht

Horst Züchner, bald im 24. Jahr Vorsitzender des Museums- und Kulturvereins, präsentiert vor der Einrichtung in Lutter den neuen Kalender mit historischen Ansichten des Dorfes. Der April zeigt eine alte Ansicht des heutigen Marktplatzes.  Foto: Gereke

Horst Züchner, bald im 24. Jahr Vorsitzender des Museums- und Kulturvereins, präsentiert vor der Einrichtung in Lutter den neuen Kalender mit historischen Ansichten des Dorfes. Der April zeigt eine alte Ansicht des heutigen Marktplatzes. Foto: Gereke

Der Kalender des Museums- und Kulturvereins Lutter mit historischen Aufnahmen ist jetzt erschienen und kann käuflich erworben werden. Für das kommende Jahr werden alte Ansichten aus Lutter und Ostlutter dringend gesucht, heißt es.

Von Andreas Gereke Freitag, 04.11.2022, 09:30 Uhr

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Lutter. Zum mittlerweile 19. Mal präsentiert der Museums- und Kulturverein Lutter seinen Museumskalender mit historischen Aufnahmen. Aber vielleicht könnte es der letzte seiner Art gewesen sein, unkt Vereinschef Horst Züchner.

Die neuste Auflage widmet sich natürlich alten Ansichten und verschwundenen Einrichtungen in Lutter und Ostlutter. Wer wusste beispielsweise, dass es in Ostlutter einst zwei Kinderheime gab? Oder wer erinnert sich noch, wie früher der heutige Lutteraner Marktplatz aussah? Dass es in Lutter ein Textilhaus gab und die Apotheke in der Schulstraße war? Und dass das Dorf sogar einen Rasthof für Fernreisende beheimatete? Es sind alles Fragen, auf die die 2023er Auflage Antworten gibt.

Ein Zuschussgeschäft?

Erhältlich ist sie ab sofort im Schreibwarenladen Frechdachs, in der Kfz-Werkstatt Christian Koch, in der Apotheke, im Friseursalon Stakelbeck sowie im Bürgerbüro Lutter am Barenberge, also dem alten Rathaus. Noch unklar ist, ob es auch einen Verkauf im Heimatmuseum geben wird. „Die Stadt Langelsheim hat nämlich angewiesen, dass wir in den Museen der Stadt möglichst auf Veranstaltungen in den Wintermonaten verzichten sollen, um die Energiekosten zu senken“, berichtet Züchner.

180 Exemplare hat Züchner drucken lassen – sie kosten 13 Euro pro Stück. „Wir mussten den Verkaufspreis um einen Euro anheben, denn die Druckkosten sind um ein Drittel gegenüber dem Vorjahr angestiegen“, erzählt der Lutteraner. Für den Verein bedeutet das: Wenn er nicht annähernd die gedruckte Auflage verkauft, wird das Ganze ein Zuschussgeschäft.

Aber es ist nicht das einzige Hindernis, mit dem die Museumsfreunde zu kämpfen haben. „Wir haben große Probleme gehabt, die zwölf Kalenderblätter mit sehenswerten historischen Aufnahmen zu füllen“, erzählt Züchner. Der Fundus ist quasi leer. „Wir haben so ziemlich alles abgegrast“, sagt er. Sein Appell geht deshalb an die Lutteraner: Wer ein altes Haus entrümpelt, sollte alte Dokumente nicht einfach wegschmeißen. „Immer erst uns vom Museums- und Kulturverein fragen. Vielleicht finden sich noch alte, wertvolle Aufnahmen“, sagt er.

Ansonsten war 2022 für den Verein wieder ein ruhiges Jahr – das ist der Corona-Pandemie geschuldet. Veranstaltungen im Museum gab es nicht. Züchner & Co. scheuten noch davor zurück, sie in den beengten Verhältnissen des Museums anzubieten. Schließlich soll ein Aufenthalt im Heimathaus ein schönes Erlebnis und kein „Superspreader-Event“ sein.

Bislang keine Einweihung

Kehrseite: „Unsere neue versenkbare Bühne konnten wir noch immer nicht gebührend einweihen“, erzählt er. Das nachzuholen schwebt Züchner, der jetzt ins 24. Vorsitzendenjahr geht, nun fürs kommende Jahr vor, wo es endlich auch wieder kulturelle Veranstaltungen in seinem Haus geben soll. „Auch, um den mehr als 60 Vereinsmitgliedern wieder etwas zu bieten.“

Nichts Neues gibt es übrigens in Sachen Apotheken-Park, der sich hinter dem Museumsareal befindet. Als Anfang des Jahres dort Bäume gerodet wurden, um die Fläche herzurichten, entstand die Idee, dass auch das Heimatmuseum einen Teil des Parks für Veranstaltungen nutzen könnte. Doch bislang habe sich nichts entwickelt, so Züchner.

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