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Feuerwehr-Übung

Alarm in Lutter: Gefährliches Leck im Gift-Container

Gefährliche Stoffe in Lutter: Die Feuerwehr übt einen Gifteinsatz. Foto: Stadt-Feuerwehr Langelsheim

Gefährliche Stoffe in Lutter: Die Feuerwehr übt einen Gifteinsatz. Foto: Stadt-Feuerwehr Langelsheim

Die Feuerwehren von Lutter und Langelsheim haben für den Ernstfall geprobt: Auf dem Gelände der Firma Skandix gab es einen Giftalarm mit einem gefährlichen Stoff, der jederzeit auch in Wirklichkeit an der B 82 für einen Gefahrguteinsatz sorgen könnte.

Von Petra Hartmann Dienstag, 23.05.2023, 09:00 Uhr

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Lutter. Giftstoff-Alarm in Lutter: Auf dem Gelände der Firma Skandix heulten am Samstag die Sirenen. Knapp 50 Feuerwehrleute waren vor Ort, um ausgelaufene Gefahrenstoffe zu bergen. Das Ganze war „nur“ eine Übung – aber eine Übung mit hohem Realitätsgehalt, wie Marcel Malchow, Gruppenführer der Gefahrgutgruppe Langelsheim, versichert.

Die Pieper gingen um 8.10 Uhr los. Auf dem Areal waren, so das Szenario, mehrere Fässer und IBC-Container mit einem giftigen Stoff gelagert worden, und eines der Fässer hatte ein Leck. Was genau sich darin befand? Das will Malchow lieber nicht sagen, nur soviel: Das Material „hat richtig Potenzial und wird jeden Tag über die B82 transportiert“, so der Gruppenführer. Aus der Übung kann schnell ein wirklicher Einsatz werden.

Alles „Gams“-gerecht geübt

Zunächst rückte die Feuerwehr Lutter an und erkundete das Gelände. Ganz wichtig: Die Freiwilligen mussten dabei die sogenannte „Gams-Regel“ befolgen und abarbeiten: Gefahren erkennen – Absperren – Menschenrettung – Spezialkräfte anfordern. Dann begannen die Lutteraner zusammen mit den Kollegen aus der Gefahrgutgruppe der Ortsfeuerwehr Langelsheim und der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) den eigentlichen Gefahrguteinsatz.

Schnell war das gefährliche Leck gefunden. Die Feuerwehrleute fingen den herausfließenden Giftstoff mit einer Wanne auf, dichteten das Loch ab und pumpten das Gift ab.

Abdichten, Auffangen und Umpumpen 

Dazu wurden Dekontaminationsstrecken aufgebaut und betrieben, das Abdichten und Auffangen der Flüssigkeiten und das Umpumpen der Gebinde geübt. Nach dem gemeinsamen Aufräumen haben die Einsatzkräfte noch kurz Ausbildung betrieben und die beiden Abrollbehälter AB-Logistik und AB-Umwelt von der FTZ angeschaut. Außerdem mussten die Einsatzkräfte zwei Verletzte versorgen. Einer musste nur betreut, ein weiterer behandelt werden: Er hatte schlimme Verätzungen an der Hand, die täuschend echt geschminkt waren.

Die Feuerwehr Langelsheim war mit Einsatzleitwagen 1, Gerätewagen Logistik 1 und Löschfahrzeug 8 ausgerückt, die Ortsfeuerwehr Lutter mit Hilfsleistungs-Löschgruppenfahrzeug 10, Löschfahrzeug Katastrophenschutz, Mannschaftstransportwagen, Tanklöschfahrzeug und Löschfahrzeug 16/25. Außerdem war das DRK Lutter vor Ort.

Zum Abschluss der zweieinhalbstündigen Übung gab es eine kurze Manöverkritik und einen kleinen Imbiss im Feuerwehrhaus Lutter. Das Fazit von Malchow, der die Übung zusammen mit dem Ortsbrandmeister von Lutter, Maximilian Seifert, ausgearbeitet hatte: „Wir waren alle positiv überrascht. Es war sogar besser, als wir gedacht hatten.“

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