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60 Jahre Aussiedlerhöfe

In Wennerode feiern vier Generationen zusammen

Vier Generationen der Familie Zein feiern ein Fest.

Vier Generationen der Familie Zein feiern ein Fest. Foto: Hohaus

Mit einer großen Feier auf der Hofstelle Zein wurde der 60. Geburtstag von den Aussiedlerhöfen in Wennerode und Umgebung gefeiert. Die Ansprache bei der Feier hielt Karsten Zein, er lebt bereits in der dritten Generation auf dem Hof.

Von Helmut Hohaus Samstag, 01.02.2025, 19:00 Uhr

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Vienenburg. Mit einer großen Feier auf der Hofstelle Zein wurde der 60. Geburtstag von den Aussiedlerhöfen in Wennerode und Umgebung gefeiert. Die Ansprache bei der Feier hielt Karsten Zein, er lebt bereits in der dritten Generation auf dem Hof, den seine Oma Erika und Opa Alois und sein Vater Helmut am 6. Dezember 1964 bezogen haben.

Gekommen waren Gerda Münderlein, 91 Jahre, sie gehört noch zur ersten Generation. Als erster zog Familie Karl Prenzler im Oktober 1963 in der Nähe des Weißen Roß ein, dann kam Familie Hohaus im November 1963 in die Wiedelaher Alte Heerstraße, ganz in der Nähe der damaligen Grenze. Viele Höfe wurden erst 1965 bezogen. Einige der 28 Höfe sind inzwischen verkauft worden, oder die Söhne oder Schwiegersöhne haben den Hof übernommen. Zein ging in seiner Rede auf die Entstehung der Aussiedlerhöfe ein.

Warum entschloss man sich damals für diesen Schritt Staatseigentum auszusiedeln? Die Nahrung war knapp und da viele Domänen nicht wirtschaftlich arbeiteten, fiel unter Landwirtschaftsminister Alfred Kubel (SPD) der Entschluss, die Staatsbetriebe auszusiedeln, somit auch die Domäne Vienenburg, Wiedelah und das Klostergut Lochtum. Zwei der Aussiedlerhöfe gehörten zur Gemeinde Lochtum und vier nach Wiedelah. Insgesamt gab das Land Niedersachsen etwa 15.000 Hektar Fläche in dieses Flurbereinigungsverfahren, um neue Strukturen zu sammeln.

Wohnhaus und Tiere

Jeder hatte die Möglichkeit sich zu bewerben: Flüchtlinge, Heimatvertriebene und alteingesessen Landwirte. Ebenso verkürzte man die Wege zu den Feldern, weil sie direkt vor der Haustür lagen. Die Größe der neu entstandenen Höfe lag zwischen 20 und 35 ha, je nach Bodenwertigkeit und alle hatten Viehzucht, einen Stall mit Kühen und Schweinen. Zu einer Hofstelle gehörte ein zweigeschossiges Wohnhaus mit Verbindung zum Stall, später fiel die Wahl auf eine Bungalowform als Wohnhaus. Größer waren nur der Betrieb Heine, der aus der Domäne Wiedelah und der Betrieb Zeiser, der aus der Domäne Vienenburg entstand.

Vor 1989 waren die Möglichkeiten der Flächenerweiterung begrenzt, also war es nur möglich, die Tierproduktion zu steigern. Nach der Grenzöffnung konnte man beobachten, wie man sich flächenmäßig erweitern konnte. Helmut Zein nutzte damals die Chance und fand mit Reinhold Freudenberg einen guten Partner, mit dem er eine GbR in Lüttgenrode gründete. In Lüttgenrode wurde 1996 ein Kuhstall gebaut, die Kühe gingen dann von Wennerode nach Lüttgenrode. Die Milchviehanlage wird erfolgreich von Oliver Zein betrieben. In Wennerode sind die Mastschweine geblieben, die von Karsten Zein betreut werden. Der Hof Zein wird in der dritten Generation bewirtschaftet, aber die vierte Generation mit Magnus und Jost befindet sich in der Ausbildung und Tochter Helene möchte nach der Schule auch in Richtung Landwirtschaft gehen.

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