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Junge Menschen auf der Straße

Protest gegen Wehrpflichtpläne - Schulstreik trotz Warnung

Rund 1.000 Schülerinnen und Schüler demonstrieren in Göttingen gegen das Wehrdienstgesetz.

Rund 1.000 Schülerinnen und Schüler demonstrieren in Göttingen gegen das Wehrdienstgesetz. Foto: Stefan Rampfel/dpa

Junge Menschen gehen in Niedersachsen die geplante Wehrdienstreform auf die Straße - auch während der Schulzeit. Das stößt nicht überall auf Begeisterung.

Von dpa Freitag, 05.12.2025, 07:10 Uhr

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Göttingen/Hannover. Aus Protest gegen die Wehrdienstpläne der Bundesregierung sind junge Menschen auch im Nordwesten auf die Straße gegangen. In Göttingen beteiligten sich nach Angaben eines dpa-Fotografen rund 1.000 Schülerinnen und Schüler an einem Sternmarsch, um gegen das vom Bundestag verabschiedete Wehrdienstgesetz zu demonstrieren. In Hannover, Braunschweig, Leer, Lüneburg oder Bremen wollten junge Menschen ebenfalls auf die Straße statt in die Schule gehen. 

Bundesweite Proteste - Aktion auch vor dem Bundestag

Bundesweit waren Aktionen unter anderem in Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Dresden und München angekündigt, wie aus einer Übersicht der Initiative „Schulstreik gegen Wehrpflicht“ hervorgeht. „Wir wollen nicht als Kanonenfutter enden“, heißt es auf Instagram in einem Aufruf. Proteste gegen die Pläne gab es auch vor dem Bundestag.

Botschaften für die Kamera: Schülerinnen und Schüler in Göttingen zeigen ihre Meinung zum Wehrdienstgesetz.

Botschaften für die Kamera: Schülerinnen und Schüler in Göttingen zeigen ihre Meinung zum Wehrdienstgesetz. Foto: Stefan Rampfel/dpa

Die schwarz-rote Koalition hatte sich auf einen zunächst freiwilligen Wehrdienst geeinigt. Dafür müssen alle 18-jährigen Männer Fragebögen ausfüllen und zu einer Musterung erscheinen. 

Ministerin warnte vor Schulstreiks oder Unterrichtsboykott

Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg hatte angesichts der geplanten Proteste vorab vor Schulstreiks oder Unterrichtsboykott gewarnt. Das sei nicht erlaubt, der Freitag sei ein normaler Schultag, sagte die Grünen-Politikerin der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. 

Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg warnt vor Schulstreiks oder Unterrichtsboykott. (Archivbild)

Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg warnt vor Schulstreiks oder Unterrichtsboykott. (Archivbild) Foto: Shireen Broszies/dpa

Hamburg äußerte dem Bericht zufolge aber auch Verständnis für Proteste gegen die Pläne des Bundes: „Die Wiedereinführung der Wehrpflicht wäre ein massiver Einschnitt in die Lebensplanung junger Menschen“, sagte sie. „Ich halte es für richtig, zunächst auf Freiwilligkeit zu setzen und Bundeswehr sowie Freiwilligendienste attraktiver zu machen.“

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