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Entscheidung auf Ligentagung

Regionalliga: Eishockeyverband kippt EU-Ausländerregelung

Unter Bestandsschutz: Torwart Taylor Dupuis spielte bereits in der vergangenen Saison für die Harzer Falken und kann als Nicht-EU-Ausländer auch in der nächsten Saison eingesetzt werden. Foto: Drechsler

Unter Bestandsschutz: Torwart Taylor Dupuis spielte bereits in der vergangenen Saison für die Harzer Falken und kann als Nicht-EU-Ausländer auch in der nächsten Saison eingesetzt werden. Foto: Drechsler

Auf seiner Ligentagung beschließt der Niedersächsische Eissportverband, dass künftig unbegrenzt viele EU-Ausländer in einem Team spielen dürfen. Die bisherige Regelung wird somit gekippt. Die Falken sind davon nicht ganz begeistert.

Von Björn Gabel Dienstag, 17.05.2022, 07:30 Uhr

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Nun sind die neuen Zeiten in der Eishockey-Regionalliga Nord beschlossene Sache. Künftig können unbegrenzt Aktive aus Ländern der Europäischen Union eingesetzt werden, während aus Nicht-EU-Staaten nur noch zwei Spieler auflaufen dürfen. Das ist das wichtigste Ergebnis der Ligentagung am Sonntag in Soltau.

Für die kommende Saison gilt allerdings ein Bestandsschutz für diejenigen Spieler, die nicht aus der EU stammen, aber in der vergangenen Saison bei einem der acht Teams unter Vertrag standen. Dieses betrifft zum Beispiel den amtierenden Meister Harzer Falken. Er hat mit Torwart Taylor Dupuis und Verteidiger Shaun Lymer bereits zwei Kanadier offiziell für die kommende Saison unter Vertrag genommen, würde aber auch ihre Landsmänner Eric Krienke und Regan Nagy gerne halten.

ECW Sande löst Neuregelung aus

Ausgelöst hatte die Neuregelung der ECW Sande, der gegen die von der Liga vor drei Jahren beschlossene freiwillige Beschränkung geklagt und vor dem Verwaltungsgericht Lüneburg Recht bekommen hatte (die GZ berichtete). Die Arbeitnehmerfreizügigkeit gelte in der EU auch für Eishockeyspieler, stellten die Richter wenig überraschend fest. Theoretisch kann ein Verein jetzt also einen Kader, der ausschließlich aus EU-Ausländern besteht, aufs Eis schicken. Und das jeden Alters, denn in Soltau wurde auch die sogenannte U23-Regelung komplett gekippt, die den Einsatz einer bestimmten Anzahl junger Spieler für jede vorhandene Ausländerposition vorschreibt.

„Wir müssen das so hinnehmen, mehr können wir nicht tun“, sagte Uwe Lohde, der zusammen mit Thomas Kühne die Harzer Falken in der Heide vertrat. Lohde stieß vor allem sauer auf, dass Vereine nun keine Nachwuchsarbeit mehr leisten müssen. Die Braunlager Verantwortlichen würden den Weg, junge deutsche Spieler Stück für Stück einzubauen, aber auch in Zukunft verfolgen, sagte er.

Wieder acht Teams in der Regionalliga

Nach einigen Querelen in den vergangenen Monaten verlief die Tagung stressfrei. „Alles easy“, sagte Ligenleiter Götz Neumann, „in den anderen Ligen haben wir mehr diskutiert.“ Und es gab auch Erfreuliches. So werden in der kommenden Saison wieder acht Teams an den Start gehen. Für die Harsefeld Tigers, die im Herbst ihr Team zurückgezogen hatten und in der nächsten Spielzeit in der Verbandsliga antreten werden, gesellen sich die Wunstorf Lions als Meister der Verbandsliga neu hinzu. Gespielt wird wieder eine Doppelrunde mit 28 Saisonspielen, welche am 5. März 2023 abgeschlossen sein soll. Die vier bestplatzierten Teams gehen anschließend in die Play-offs. Neu eingeführt wird der NEV-Pokal, der unter den vier Teams ausgespielt wird, die die Play-offs verpassen. So ist für jede Mannschaft ein Spielbetrieb bis mindestens Mitte März garantiert.

Beginnen soll die Saison 22/23 Anfang Oktober, die Spieltermine werden auf einer Tagung der Vereine im Spätsommer festgelegt.

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