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Das Wochenende im Rückblick

Marathonmann Potac, Wattestäbchen und Bezirksliga-Tagesausflug

Die Ruhe selbst: Trainer Jozef Potac (re.) hat sich mit den Falken-Verantworlichen schnell über eine Vertragsverlängerung geeinigt. Foto: GZ-Archiv

Die Ruhe selbst: Trainer Jozef Potac (re.) hat sich mit den Falken-Verantworlichen schnell über eine Vertragsverlängerung geeinigt. Foto: GZ-Archiv

Jozef Potac von den Harzer Falken hat derzeit viel zu tun und wird mit seinen zahlreichen Trainertätigkeiten zum Marathonmann. Der MTV Wolfenbüttel packt die Wattestäbchen aus und in der Bezirksliga Hannover wird ein Spiel zum Tagesausflug.

Von Björn Gabel Montag, 06.12.2021, 15:28 Uhr

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Schon in seiner aktiven Zeit war Jozef Potac als Marathonmann bekannt. Regelmäßig sammelte der heutige Trainer der Harzer Falken die meisten Eisminuten ein und stand, wenn es eng wurde, gefühlt auch mal ein komplettes Drittel auf der Fläche. Stehvermögen, und das im wahrsten Sinn des Wortes, muss der inzwischen 43-Jährige auch in seiner neuen Karriere beweisen.

Neben dem Regionalliga-Team betreut er in Braunlage auch Jugendmannschaften, was bisweilen zu einer strammen Belastung führt. So am vergangenen Wochenende: Am Samstag coachte er zunächst die U13 der Jungfalken in Hamburg, fuhr dann bis nach Hannover zurück, um in den Bus zum Regionalliga-Spitzenspiel nach Sande zu steigen. Nach dem 3:2-Sieg kehrte die Falken-Delegation um 2.30 Uhr in den Harz zurück. Ausschlafen aber war nicht, denn bereits um6 Uhr in der Früh stand Potac wieder im Wurmbergstadion, wo eine Stunde später die U 13 gegen Harsefeld im Einsatz war. Auch am kommenden Wochenende wird dem Deutsch-Slowaken nicht langweilig. Am Samstag, 10 Uhr, beginnt das nächste Spiel der U13 in Timmendorf, Sonntag, 7 Uhr, geht es mit dem Nachwuchs in Adendorf weiter. Zur Abrundung folgt am Sonntag um 19 Uhr das Heimspiel der Regionalliga-Truppe gegen den Hamburger SV. Sollte Potac an diesem Abend beim Auftritt seines Teams mal gähnen müssen, es sei ihm verziehen.

Der Schwenk zur 2G-Plus-Regel hat in vielen Vereinen dazu geführt, dass das Training stark beschränkt oder gar eingestellt worden ist. Kein Wunder: Der Aufwand ist für viele Ehrenamtliche nicht mehr zu leisten, auch schwingt ein gewisses Unbehagen latent mit.

Großvereine haben es da deutlich besser. Der benachbarte MTV Wolfenbüttel zum Beispiel, der mehrere hauptamtliche Kräfte beschäftigt, hat für seine Mitglieder ein eigenes Testzentrum aufgebaut. An sieben Tagen die Woche können sich die Mitglieder das Wattestäbchen in die Nase schieben lassen, unter der Woche zweieinhalb Stunden am Vormittag oder wahlweise vier Stunden am Nachmittag, am Samstag und Sonntag dann jeweils von 15 bis18 Uhr. Ein immenser Aufwand, mit dem der MTV versuchen will, sein komplettes Sportangebot auch in diesen Zeiten aufrecht zu erhalten. Vor allem die Breitensportler werden es danken.

Mit der Aufteilung in Meister- und Abstiegsrunde in den Fußball-Bezirksligen hat sich so mancher Traditionalist ja schwer getan, obwohl dies angesichts des Verlaufs der Covid-19-Pandemie wahrscheinlich die richtige Entscheidung war (sicher wissen wir das erst im Frühsommer). Auch der Bezirk Hannover hat diesen Weg gewählt, sich aber für den zweiten Saisonabschnitt etwas Besonderes ausgedacht.

In der neuen Runde soll es nämlich keine Duelle mehr zwischen Mannschaften geben, die sich aus der Qualifikation kennen. Zudem wurden die Staffeln nach den Tabellenständen der Vorrunde eingeteilt, damit nicht zum Beispiel alle Drittplatzierten in einer Staffel landen. Es sei mal dahingestellt, welche Sinnhaftigkeit solche Quervergleiche haben, auf jeden Fall aber führt diese Regelung für einige Vereine zu einer erheblichen Kutscherei.

So fährt der FC Ambergau/Volkersheim nun nach Syke vor den Toren Bremens, nach Enzen, das an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen liegt, und Lemförde am Dümmer See in der Nähe von Diepholz. Für zwei Spiele muss das Team aus dem Ambergau jeweils amtliche 360 Kilometer zurücklegen. Abgesehen von den Spritkosten wird ein Bezirksliga-Kick so zu einem Tagesausflug. Da ist die hiesige Regelung, in der sich zum Beispiel in Goslar die Stadtderbys zwischen dem VfL Oker, dem GSC 08 und dem SV Rammelsberg wiederholen, doch weitaus besser.

Debüt geglückt, kann man da von Kollege zu Kollege nur sagen. Arnd Peiffer hat als ARD-Experte im Biathlon-Weltcup ähnlich geglänzt wie noch vor einem Jahr in der Loipe und am Schießstand. Der Olympiasieger und mehrfache Weltmeister lieferte aus Östersund messerscharfe Analysen, brachte sein Fachwissen ein und auch langjährigen Biathlon-Fans eine Menge bei. Dass er Mikrofon-Qualitäten hat, hatte der inzwischen 34-Jährige ja schon in seiner Zeit als Aktiver bewiesen. Mit so einem Presenter, wie Peiffer in der Fernseh-Fachsprache heißt, macht Biathlonschauen gleich noch mehr Spaß.

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