MTV Harlingerode: In diesem Verein geht es steil nach oben

Jumping Fitness ist eine der Sportarten im MTV Harlingerode, die für einen starken Anstieg der Mitglieder zahlen gesorgt hat. Dazu gehören auch Kangoo Jumps und Kindertanzen. Foto: GZ-Archiv
Der MTV Brunonia Harlingerode ist einer der wenigen Vereine, der trotz Corona-Pandemie viel Positives zu berichten hat. Er gewinnt sogar einen Vereinswettbewerb auf Landesebene. Für dieses Jahr und die Zukunft hat er noch große Ziele.
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Die Geschichte ist schon außergewöhnlich und verdeutlicht den Mut, die Risikobereitschaft und die Innovationskraft: Während viele andere Vereine im Landkreis Goslar stark unter der Corona-Pandemie gelitten haben und Mitgliederverluste zu verzeichnen hatten, schlug der MTV Brunonia Harlingerode eine andere Richtung ein und verzeichnete stattdessen ein kräftiges Wachstum.
Zu verdanken hat das der MTV den drei Sportarten Jumping Fitness, Kangoo Jumps und Kindertanzen. Diese brachten dem Verein in den Jahren 2021 und 2022 bisher zusammen 120 neue Mitglieder ein – eine Zahl, von der andere nur träumen können.
MTV will in diesem Jahr noch die 700er-Marke knacken
Damit nicht genug: Die Harlingeröder bewarben sich beim Wettbewerb „Sportvereine von heute! aktiv – flexibel – erfolgreich&mitgliederorientiert“ des Landessportbundes (LSB) Niedersachsen und belegten den geteilten ersten Platz in der Kategorie der Vereine mit 501 bis 1500 Mitgliedern. Dafür gab es ein Preisgeld von 5000 Euro. Bei „Sterne des Sports“ gewann der MTV zudem den Sonderpreis für besonderes Engagement und 1000 Euro.

Der MTV Brunonia Harlingerode gewinnt den Landessportbund-Wettbewerb (v. li.): Übungsleiterin Kathrin Willert, Arnd Stille (LSB), Vorsitzender Hermann Breustedt, Übungsleiterin Melanie Jacobs, Vorsitzender Gerhard Marth, Vorsitzender Thomas Sollorz und Karsten Täger vom LSB. Foto: Privat
„Da haben wir uns wirklich toll entwickelt“, sagt Gerhard Marth (71), der zusammen mit Thomas Sollorz (54) und Hermann Breustedt (74) den Posten des Vorsitzenden innehat. Aktuell gehören dem Verein 680 Mitglieder an. Bis Jahresende soll die Marke von 700 geknackt werden. Zum Vergleich: 2016 lag die Zahl noch bei 346. „Da sind wir selber stolz drauf, dass uns das gelungen ist“, sagt Sollorz.
Risko zahlt sich aus
Der Aufschwung hat viele Gründe. Zu Beginn der Pandemie hatte der MTV viel auf digitale Angebote gesetzt. Auch hatte er Glück bei den Mitgliedern und Übungsleitern, die eine hohe Eigenmotivation mitgebracht hätten. „Aus diesen Reihen sind natürlich welche dabei gewesen, die Interesse gezeigt haben und jetzt Übungsleiter sind“, sagt Breustedt. Und nicht zuletzt war der Verein bereit, viel Geld in neue Sportgeräte zu investieren. Laut Verein kostet ein Jumping-Fitness-Gerät 600 Euro, ein Paar Schuhe für Kangoo Jumps 200 Euro.
Das Interesse an den neuen Sportarten ist derzeit so groß, dass der Verein einen zweiten Übungsleiter für Kangoo Jumps engagieren wird. Bei Jumping Fitness sind es jetzt schon drei. Zudem gebe es eine Warteliste.
Hallenzeiten werden zum Problem für den Verein
Der Aufwärtstrend bringt aber auch Probleme mit sich: Stichwort Hallenzeiten. Da sieht der Verein eine Grenze erreicht und fordert die Verwaltung in Bad Harzburg zum Handeln auf. „Die müssen die Hallenzeiten auch mal nach sportlichen Gründen vergeben und nicht nach Besitzständen, so wie sie es jetzt auf dem Zettel haben“, sagt Marth. Die Stadt müsse mutiger und flexibler auf die Bedürfnisse der Vereine reagieren.
Um seinen Mitgliedern auch in Zukunft ein modernes und attraktives Sportangebot zu stellen, denken die Macher bereits an die nächste Aufgabe. Künftig soll es auch Drums Alive im MTV geben. Das ist ein Fitnessprogramm, bei dem zu Musik mit Stöcken auf einen Gymnastikball getrommelt wird. „Wir bleiben auf alle Fälle am Ball“, sagt Breustedt, der zusammen mit Marth federführend für die neuer Sportarten ist. Für Sollorz sind beide die „Kreativabteilung“ des Vereins. „Das zeigt, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben.“