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Nordischer Wintersport im Harz

Langläufer im Aufwärtstrend und Hoffnungsträger Riemann

Das kann sich sehen lassen: Landestrainer Sven Münch (li.) und der neu eingekleidete Langlaufkader des Niedersächsischen Skiverbandes. Foto: Privat

Das kann sich sehen lassen: Landestrainer Sven Münch (li.) und der neu eingekleidete Langlaufkader des Niedersächsischen Skiverbandes. Foto: Privat

Bei den Harzer Langläufern geht es bergauf: Erstmals sind vier Aktive des Niedersächsischen Skiverbandes beim Deutschlandpokal am Start. Bei den Skispringern ruhen die Hoffnungen mal wieder auf Nando Riemann.

Von Björn Gabel Donnerstag, 16.12.2021, 17:08 Uhr

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Der Langlauf hatte im Niedersächsischen Skiverband (NSV) über viele Jahre einen schweren Stand. Wenig Leute, wenig Geld, kaum über den Harz hinausstrahlende Leistung, so präsentierte sich die nordische Kernsportart über lange Zeit. Die Talsohle scheint inzwischen aber durchschritten.

„Es bewegt sich was“, sagt Landestrainer Sven Münch. Und in der Tat: Seit seinem Einstieg vor einigen Jahren geht es Schritt für Schritt voran, auch in diesem Winter. So schickt der NSV erstmals wieder vier Athletinnen und Athleten zum Deutschlandpokal. Neben Anton Schaper (U18/Eintracht Braunschweig) sind dies die auf das Oberhofer Skigymnasium gehende Silvana Ropeter (SC Buntenbock), Milena Protte (SK Oker) und Emily Hauth (Eintracht Braunschweig). Sie könnten in der Altersklasse U16 also eine NSV-Staffel bilden, was vor Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Große Erwartungen will Münch aber nicht schüren. „Es geht darum, dabei zu sein und Erfahrungen zu sammeln“, sagt Münch. „Aber guten Positionen sind wir natürlich nicht abgeneigt.“

Mit ähnlichen Vorstellungen geht der Landestrainer den Deutschen Schülercup an. „Wir konnten im letzten Jahr gut trainieren, hatten aber keinen sportlichen Vergleich. Von daher werden alle ein wenig nervös in die Wettkämpfe gehen. Das geht aber allen so“, sagt Münch. Immerhin: Die Aufbauarbeit schlägt sich zahlenmäßig immer stärker durch. Der Kader ist inzwischen auf 14 Mädchen und Jungen angewachsen, von denen acht nach dem Jahreswechsel am Schülercup teilnehmen können.

Auch optisch soll sich der Aufbruch bemerkbar machen. Das gesamte Team ist neu eingekleidet worden, frei nach dem Motto: „Das sind die Niedersachsen.“ Der neue Look ist im Übrigen der gleiche, den die in den vergangenen Jahren ungleich erfolgreichen Biathleten in diesem Winter tragen werden. Das ist auch optisch ein Signal, dass beide Sportarten inzwischen eng zusammenarbeiten. So gab es im Herbst ein gemeinsames Trainingslager, bisweilen auch gemeinsame Einheiten. Hauptamtliche Kräfte gibt es im Langlauf im Gegensatz zum Biathlon jedoch nicht, Münch regelt alles ehrenamtlich.

Er hofft vor allem auf genügend Schnee. Überregionale Wettkämpfe wird es in diesem Winter im Harz nicht geben. Der SC Buntenbock denkt aber daran, in der Saison 2022/23 sich wieder als Ausrichter eines Deutschen Schülercups zu bewerben.

Nando Riemann gehört zu den besten Skispringern seines Jahrgangs in Deutschland. Foto: Privat

Nando Riemann gehört zu den besten Skispringern seines Jahrgangs in Deutschland. Foto: Privat

Mehr als zwei Jahre liegt das letzte Skispringen auf den Braunlager Brockenwegschanzen zurück, und zumindest in diesem Winter wird auch kein weiteres hinzukommen. Der WSV Braunlage hat zwar die Sanierungsarbeiten abgeschlossen und kann auf der Anlage wieder trainieren. Um Wettbewerbe ausrichten zu können, fehlt aber das nötige Zertifikat des Internationalen Skiverbandes FIS.

Dafür reichte die Zeit nicht mehr, weil sich während der Arbeiten an der in die Jahre gekommenen Anlage immer wieder unangenehme Überraschungen auftaten. WSV-Vorsitzender Jens Koch hofft daher auf eine grundsätzliche Lösung, denn die derzeitige Flickschusterei sei auf Dauer nicht nachhaltig. „Wir versenken da nur Geld“, sagt Koch.

Eine moderne Anlage wäre sicher ein Argument, um wieder verstärkt den Nachwuchs anzulocken. Denn derzeit sieht es ziemlich dünn aus, wie Jens Riemann aus dem Trainerteam sagt: „Einige sind aber auch wegen Corona nicht mehr dabei.“

Größter Hoffnungsträger ist wieder Nando Riemann. Der 14-Jährige, der seit dem Sommer in Oberhof zur Schule geht und trainiert, gehört zu den Besten seines Jahrgangs in Deutschland. Nach den beiden Wettbewerben des Deutschen Schülercups im Herbst belegt er Rang vier in der Gesamtwertung der Schüler 14/15 und will diese Position im Winter zumindest halten. Schon an diesem Wochenende kann er in Rastbüchl (Bayerischer Wald) weitere Punkte sammeln.

Noch ein wenig warten müssen Luke Duda und Marvin Damköhler, die Niedersachsen und den WSV in den jüngeren Jahrgängen auf nationaler Ebene vertreten. Sie greifen erst im kommenden Jahr in das Geschehen ein. 

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