Jan-Friedrich Doerks: „Stress mache ich mir keinen“

Für Skilangläufer Jan-Friedrich Doerks aus Bad Harzburg beginnt am Wochenende die Saison. Zum Auftakt stehen im schweizerischen Goms die Rennen im Continental-Cup an. Foto: Tomi Mäkipää
Skilangläufer Jan-Friedrich Doerks aus Bad Harzburg steigt am Wochenende in die Saison ein. Trotz einer kurzen Unterbrechung ist er mit der Vorbereitung sehr zufrieden. Dafür gibt es viele Gründe.
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Jan-Friedrich Doerks will sich mit der Vergangenheit nicht mehr beschäftigen. Zwar freue er sich auch heute noch über die Silbermedaille, die vielen schönen Bilder und die Erinnerungen an einen unvergesslichen Tag. Mehr aber auch nicht. „Sehr lange begleitet hat mich das nicht mehr, weil es abgehakt ist. Davon kann ich mir nichts mehr kaufen, jetzt muss ich nach vorne schauen“, sagt er.
Der Skilangläufer hatte im Februar bei der Nordischen Ski-WM der Junioren im finnischen Vuokatti sensationell Silber im Massenstart über 30 Kilometer im klassischen Stil gewonnen. Für den 20-Jährigen ist es der bislang größte Erfolg seiner noch jungen Karriere. „Rein sportlich habe ich jetzt aber keinen Mehrwert davon“, sagt Doerks, der sich damals nur um 2,6 Sekunden dem siegreichen Russen Alexander Ivshin geschlagen geben musste.
Doerks, der für den SWV Goldlauter Heidersbach startet, aber auch Mitglied im SK Oker ist, lebt lieber im Hier und Jetzt. Am Wochenende steigt er beim Continental-Cup, der 2. Liga im Skilanglauf, in Goms (Schweiz) in die Saison ein. Danach geht es mit dem Deutschlandpokal in Seefeld weiter, ehe in St. Ulrich am Pillersee (beide Österreich) kurz vor Weihnachten wieder ein Continental-Cup auf dem Programm steht.
„Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden“, sagt der Bad Harzburger zu seiner Saisonvorbereitung. „Ich bin zuversichtlich.“ Zwar habe er zehn Tage im September wegen einer Erkältung aussetzen müssen, was im Ausdauersport „schon eine ganz schöne Welt“ sei. Dennoch habe er alle seine bisherigen Bestwerte aus dem Training gesteigert. Auch die Sommer- und Herbstwettkämpfe verliefen erfolgreich.
Das liegt daran, dass er sich um die Schule nicht mehr kümmern muss. Diese hatte er am Skigymnasium in Oberhof im Frühjahr mit dem Abitur abgeschlossen. Seit dem 1. August gehört er der Sportfördergruppe des Zolls an und kann sich ganz auf den Sport konzentrieren. Das macht sich schon jetzt bemerkbar, wie Doerks sagt. Mehr Schlaf, keine Hausaufgaben und ein besseres Wohlbefinden hätten dazu geführt, die Leistung zu verbessern.
Mit großen Erwartungen geht er aber nicht in die Saison. Mit seinen 20 Jahren gehört er zu den jüngsten Teilnehmern im Continental-Cup, in dem teilweise auch Weltcup-Läufer vertreten sind. „Stress mache ich mir keinen“, sagt Doerks. Zwar hätten ihm die Trainer einige Vorgaben gestellt, wichtiger sei aber, sich Schritt für Schritt im Herrenbereich zu etablieren. Hilfreich dürfte dabei sein, dass er für die ersten beiden Continental-Cups eine Einsatzgarantie hat.
Ob es anschließend für mehr reicht, ist offen. An einen möglichen Start im Weltcup denkt Doerks im Moment nicht, dazu müsste er unter die ersten drei in der Gesamtwertung des Continental-Cups kommen. Angesichts der nationalen und internationalen Konkurrenz glaubt er daran nicht, das sei „utopisch“.
Wichtiger ist für ihn die U23-WM im norwegischen Lygna im Februar (22. bis 27.). Dort will er dabei sein, das ist sein Saisonhöhepunkt. So weit schaut er aber jetzt noch nicht nach vorn. Im Moment zählt nur der Saisonstart.