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Biathlon-Nachwuchs mit Problemen

Hinter dem Harzer Spitzen-Duo klafft eine Lücke

Albert Engelmann wird im Einzelrennen Sechster und verpasst knapp die Sensation. Foto: GZ-Archiv

Albert Engelmann wird im Einzelrennen Sechster und verpasst knapp die Sensation. Foto: GZ-Archiv

Die beiden Harzer Naachwuchsbiathleten Hans Köllner und Albert Engelmann nehmen in diesem Winter die Weltmeisterschaften in den USA ins Visier. Hinter dem Spitzen-Duo klafft jedoch eine große Lücke. Trainer Rico Uhlig mahnt zur Geduld, das Team steckt im Umbruch.

Von Björn Gabel Dienstag, 14.12.2021, 15:44 Uhr

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Ein deutlich kleineres Team als in den vergangenen Jahren, aber zumindest teilweise große Ziele: Unter diesen Vorzeichen startet der Biathlonnachwuchs des Niedersächsischen Skiverbandes (NSV) in die Saison, die mit den deutschen Meisterschaften Anfang Februar auf Sonnenberg ein besonderes Schmankerl bereithält.

Los geht es aber erst mal an diesem Wochenende auf der Pokljuka. Richtig gelesen, in Slowenien. Dorthin zieht der erste Deutschlandpokal der Saison um, der eigentlich in Oberwiesenthal ausgetragen werden sollte. In Sachsen ist wegen der Pandemielage jedoch nicht an einen großen Biathlon-Wettkampf zu denken, weshalb der Deutsche Skiverband sich nun die Pokljuka herausgepickt hat.

Insgesamt sind sechs Harzer Nachwuchskräfte im Einsatz, deutlich weniger als in den vergangenen Jahren. Aus dem Harz reisen Philipp Spötter (Jugend I) und der aus Altenberg gekommene Adrian Franz (Jugend II) sowie Frances Kaiser und Maja Suttkus (beide Juniorinnen) und Julia Otto (Jugend II) an. Aus Thüringen stößt Albert Engelmann (Jugend II) dazu, der weiter für den WSV Clausthal-Zellerfeld startet, aber inzwischen in Oberhof trainiert.

Vom 17-Jährigen, der bisher seine Altersklasse in Deutschland dominierte, erwartet Uhlig wieder einiges. Ziel ist ein Startplatz bei den Europäischen Jugendspielen EYOF Ende März im finnischen Vuokatti oder gar bei der WM der Jugend und Junioren Ende Februar in Soldier Hollow (USA). Dort könnte er auf seinen Vereinskameraden Hans Köllner treffen, der im IBU-Junior-Cup seine Ambitionen auf einen WM-Startplatz angemeldet hat.

Hinter dem Spitzenduo Köllner/Engelmann tut sich im lange erfolgsverwöhnten Harzer Biathlon jedoch eine Lücke auf. „Wir müssen die Erwartungen niedriger ansetzen“, sagt der NSV-Trainer, „man kann in dieser Saison nicht erwarten, dass man in die Spitzenplätze reinläuft.“ Ihm sei in erster Linie daran gelegen, dass seine Schützlinge ihre im Training gezeigte Entwicklung nun auch im Wettkampf bestätigen. Das gilt besonders für die Zeit vom 4. bis 6. Februar, wenn auf dem Sonnenberg die deutschen Meisterschaften der Jugend und Junioren ausgetragen werden – ein seltenes Glück, wenn man bedenkt, dass die letzte DM im Harz elf Jahre zurückliegt.

Im neuen Jahr bekommt die NSV-Talentschmiede weiteren Zuwachs. Ferdinand Röthele kehrt von einem Kanada-Aufenthalt zurück, auch Matti Campbell-Smith soll langsam an die Wettkämpfe herangeführt werden. Und vielleicht reicht es ja auch noch für Amy Dunkel, die wegen einer Meniskus-Operation derzeit ausfällt.

Trotz des Umbruchs gibt sich Uhlig „ganz optimistisch. Es ist jetzt ein klein bisschen Geduld gefragt, aber wir müssen nicht Trauer tragen.“ Er erinnert daran, dass es in der Vergangenheit immer mal wieder „schwierige Jahre gegeben hat. Aber wir sind da immer durchgekommen.“

Noch gar nicht abschätzen lasse sich, wie sich die insgesamt 14 Harzer in den Schülerklassen entwickeln. Vielen fehlt auch wegen der Corona-Pandemie jegliche Wettkampfpraxis, sagt Uhlig. Das alles sei daher eine Wundertüte. „Aber“, sagt der NSV-Coach, „es geht letztendlich ja allen so.“

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Hans Köllner, hier bei den deutschen Meisterschaften im September, hat mit starken Leistungen im IBU-Junior-Cup auf sich aufmerksam gemacht. Foto: Deubert

Hans Köllner, hier bei den deutschen Meisterschaften im September, hat mit starken Leistungen im IBU-Junior-Cup auf sich aufmerksam gemacht. Foto: Deubert

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