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Nach Frühjahrssitzung

Harzer Biathlon-Quartett wieder mit Kaderstatus

Die vier Medaillen bei der Jugend-WM in den USA zahlen sich aus. Albert Engelmann vom WSV Clausthal-Zellerfeld ist mit gerade einmal 17 Jahren in den Nachwuchskader I hochgestuft worden. Foto: Reichert/IBU

Die vier Medaillen bei der Jugend-WM in den USA zahlen sich aus. Albert Engelmann vom WSV Clausthal-Zellerfeld ist mit gerade einmal 17 Jahren in den Nachwuchskader I hochgestuft worden. Foto: Reichert/IBU

Der Harz kann sich freuen: Wieder sind vier Biathleten des Niedersächsischen Skiverbandes für die Kaderplätze nominiert worden. Hans Köllner ist zurück und trifft auf Albert Engelmann, der hochgestuft worden ist. Im NSV gibt es aber auch ein Problem.

Von Björn Gabel Freitag, 06.05.2022, 08:45 Uhr

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Rico Uhlig verließ die Frühjahrssitzung der deutschen Biathlontrainer mit entspannten Gesichtszügen. Wie im Vorjahr sind vier Athleten des Niedersächsischen Skiverbands (NSV), die allesamt für den WSV Clausthal-Zellerfeld starten, für Kaderplätze nominiert worden. „Das passt“, sagt Uhlig in seiner Funktion als Landestrainer.

Im Vergleich zur Saison 21/22 gibt es jedoch einige Verschiebungen. So ist der NSV nach dem Rücktritt von Karolin Horchler nicht mehr in der Leistungsgruppe 1a vertreten, aus der sich das Weltcup-Team speist. Dessen Türen stehen allerdings auch für die Athletinnen und Athleten des Perspektivkaders offen – und von denen hat der Harz künftig deren zwei.

Zum einen handelt es sich um Franziska Hildebrand, die mit inzwischen 35 Jahren zumindest noch eine Saison dranhängt. Sie dürfte auch die Aussicht auf einen Startplatz für die nächsten Weltmeisterschaften gelockt haben, die im Februar 2023 in Oberhof ausgetragen werden. Die Köthenerin wird auch im Wesentlichen mit der Nationalmannschaft arbeiten.

Während sich Hildebrands Einteilung in den Perspektivkader angesichts ihres fortgeschrittenen Athletenalters zumindest kurios liest, passt die Beschreibung auf Danilo Riethmüller genau. Der 22-Jährige hat einen schwierigen Winter hin sich, stieg zum Jahresbeginn aus dem IBU-Cup aus, will nun aber wieder angreifen. „Er soll den Sprung Richtung Weltcup machen“, sagt Uhlig, der seinen langjährigen Schützling als hoch motiviert ansieht. Im vergangenen Winter hätten „viele kleine Baustellen zum nicht optimalen Ergebnis geführt“, wie Uhlig formuliert. Diese sollen nun nach und nach geschlossen werden.

Zurück in den Reihen der Kaderathleten ist der 2021 ausgebootete Hans Köllner (20), der nach ansprechenden Ergebnissen im IBU-Junior-Cup in den Nachwuchskader I aufgenommen worden ist. Dort trifft er auf Albert Engelmann (17), der nach seinen vier Medaillen bei der vergangenen Jugend-WM vorzeitig hochgestuft wurde. Für beide ist die Nachwuchs-WM in Kasachstan das große Ziel, bei der Köllner in seinem letzten Jahr als Junior möglichst nachhaltig auf sich aufmerksam machen soll.

Die Nachwuchsarbeit im NSV selbst wird in dieser Saison eine Sache für zwei. Die zuletzt vom Buntenbocker Evgeny Trebuschenko eingenommene dritte Trainerstelle war nach zwei Jahren fristgemäß wieder ausgeschrieben worden, Bewerbungen aber gab es genau null. Auch Trebuschenko hatte offensichtlich kein Interesse mehr.

So bleibt neben Uhlig nur noch Milena Eimann, die in der abschließenden Phase der Trainerausbildung steckt. Sie wird sich wieder um den inzwischen 13-köpfigen Schülerkader kümmern, während Uhlig schwerpunktmäßig die acht Aktiven betreuen wird, die für den Deutschlandpokal vorgesehen sind. In der Vorbereitung sei das kein Problem, sagt der Landestrainer. Schwierig könnte es allerdings werden, wenn im Deutschlandpokal weiterhin kein Einheitswachs verwendet werden kann. Dann würde er an seine Grenzen stoßen.

In den Jugend- und Juniorenklassen erhofft sich Uhlig einen „Leistungssprung“, nachdem zuletzt die Top-Resultate ausblieben. Ein Vorteil sei, dass die Gruppe in den kommenden beiden Jahren zusammenbleibe. Ziel müsse es sein, wieder Aktive für die nationalen Kader zu entwickeln. Das traut Uhlig derzeit vor allem Amy Dunkel, die für den WSV Elbingerode startet, aber zur NSV-Trainingsgruppe gehört, sowie Matti Campbell-Smith (Eintracht Braunschweig) zu. Überraschungen sind aber gern gesehen.

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