Für Harzer Falken geht es um mehr als um drei Punkte

Auf Davide Vinci (r.) und die Harzer Falken wartet am Freitagabend wieder eine Menge Arbeit. Im einzigen Spiel des Wochenendes gastieren sie am Freitag bei den Salzgitter Icefighters. Foto: Drechsler
Nach dem erfolgreichen Start wollen die Harzer Falken nachlegen. Der Eishockey-Regionalligist gastiert am Freitag bei den Salzgitter Icefighters und hofft auf Heimspielatmosphäre. Zum Thema in der Liga wird ein Halsschutz für die Spieler.
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Es geht um mehr als drei Punkte: Die Partie am Freitag, 20 Uhr, bei Nachbar Salzgitter Icefighters ist für den Eishockey-Regionalligisten Harzer Falken auch immer ein Prestigeprojekt.
Ein Thema überlagert im Eishockeysport derzeit aber alles. Der tragische Tod des ehemaligen DEL-Profis Adam Johnson, der bei einem Spiel in England vom Schlittschuh eines Gegenspielers tödlich am Hals verletzt worden war, hat die Szene tief erschüttert.
Halsschutz ab 1. Dezember obligatoirsch
Der Niedersächsische Eissport-Verband (NEV) hat auf den Vorfall umgehend reagiert und zum 1. Dezember das Tragen eines Halsschutzes verpflichtend gemacht, „mit allen Konsequenzen, die während des Spieles durch unkorrekte Ausrüstung entstehen können“, wie es heißt. Bis dahin gebe es seitens des NEV die nachdrückliche Empfehlung, die entsprechende Schutzausrüstung anzulegen. In den Nachwuchsklassen war diese ohnehin schon Vorschrift.
Auch in der Falken-Kabine war der tödliche Unfall ein Thema. „Das hat alle betroffen gemacht“, sagt Trainer Jozef Potac, zumal es ja auch schon andere Vorfälle gegeben habe. Die Vorgabe, dass der Halsschutz jetzt zur Pflicht wird, sei richtig und wichtig, es gebe aber ein Problem: „Wir haben uns gleich auf die Suche gemacht, aber die Geschäfte haben sie nicht auf Lager.“ Da er damit rechne, dass auch in den Profi-Ligen das aus schnittfestem Polyester hergestellt Teil zur Pflicht wird, könnte es möglicherweise bis zum 1. Dezember eng werden. Er selbst habe in seiner aktiven Karriere nie einen Halsschutz getragen, weil er mit Rollkragen spielte. „Ich denke, dass das für die Spieler zur Gewohnheitssache wird“, sagt Potac.
Icefighters noch nicht in Form
Gewohnheitssache sollen auch Siege gegen Salzgitter bleiben, das sich in den vergangenen Jahren gegen die Falken immer wieder vergeblich abmühte. Die Icefighters haben zudem bisher noch nicht richtig in die Saison gefunden und bilanzieren drei Auswärtsniederlagen in vier Spielen. Nur im Heimspiel gegen Schlusslicht Wunstorf gab es ein 8:0. Für ihn komme die Entwicklung nicht völlig unerwartet, so Potac, habe Salzgitter im Sommer doch praktisch seine komplette erste Reihe verloren und müsse sich erst einmal finden. „Von daher sind sie schwer einzuschätzen. Wir lassen uns überraschen, wie sie spielen werden.“
Mit Aaron-Pelle Beslé (20) kam zuletzt ein von den Hannover Indians mit Förderlizenz ausgestatteter Angreifer hinzu, der auch gleich beim 3:6 in Bremen knipste. Noch nicht so rund läuft es am Salzgitter-See für Ex-Falken-Torjäger Tobias Schwab (38), der bisher erst einmal getroffen hat.
Potac warnt dennoch ausdrücklich: „Derbyspiele haben immer andere Gesetze.“ Er hofft auf Heimspielatmosphäre, dürften doch viele Falken-Fans wegen des Mangels an Auftritten am Wurmberg bis zum Jahresende ihr Team auswärts unterstützen. Verzichten müssen die Falken auf Edwin Boos, der nach seiner Gehirnerschütterung geschont werden soll, und den am Knie verletzten Patrik Franz.